Rumpler Tropfenwagen

Rumpler Tropfenwagen – Luftfahrt Know-how im Automobilbau

Wir kennen ihn aus Fritz Langs ‘Metropolis’. Inmitten von imposantem historischem Fluggerät in der Luftfahrtabteilung des Deutschen Technikmuseums in Berlin steht heute einer der beiden noch exisitierenden Rumpler Tropfenwagen. Das automobilgeschichtliche Highlight in der Hauptstadt!

Von Grund auf völlig anders als alles andere damals übliche im Automobilbau. Ungewöhnlich in jeder Hinsicht und bis heute einfach abgefahren space-ig und f… cool!!!

Edmund Rumpler (1872-1940), Maschinenbauingenieur und Automobilkonstrukteur, beschäftigte sich ab 1908 mit der Fertigung von Flugzeugen. Der Durchbruch gelang ihm 1910 mit der Rumpler-Taube, die auf einen Entwurf von Igo Etrich zurückging. Im Ersten Weltkrieg fertigte Rumpler vor allem Flugzeuge für die Aufklärung und Artilleriebeobachtung. Als nach Kriegsende der Flugzeugbau in Deutschland verboten war, wandte sich Rumpler erneut der Entwicklung von Automobilen zu. Hierfür nutzte er seine Kenntnisse aus der Luftfahrt.”*

Auf der Berliner Automobilausstellung 1921 präsentierte Rumpler seinen Tropfenwagen.

Augenfällig war seine vermeintlich einem fallenden Tropfen nachempfundene windschlüpfige Karosserieform, bei der zum ersten Mal gewölbte Glasscheiben verwendet wurden. “Im Grundriß hatte dieser Wagen die Form eines Tragflügelprofils, im Aufriß angenähert die eines Rechtecks.”** Noch heute sensationell sind die Luftwiderstandswerte des Rumpler Tropfenwagens: “Messungen, die R. Buchheim an einem vom Deutschen Museum bereitgestellten Original dieses Wagens im VW-Windkanal 1979 durchgeführt hat, ergaben folgende Werte: Stirnfläche A=2,57m², Widerstandsbeiwert cw=0,28.”*** Die aerodynamisch ungünstigen freistehenden Räder dürften diesen dabei sogar um mindestens 50% erhöht haben.****

“Technische Neuerungen wie dem ersten vor der Hinterachse eingebauten Mittelmotor für weltweites Aufsehen.”***** Alle Räder waren einzeln aufgehängt. Der Fahrer saß vorn in der Mitte, dahinter war Platz für vier Passagiere.

“Trotz raffinierter und technisch aufwändiger Details war der Tropfenwagen kein Erfolg. Insgesamt fertigten die Rumpler Werke (von 1921 bis 1925) etwa 100 Exemplare. Mängel wie Motorkühlungsprobleme, eine schwergängige Lenkung, flatternde Vorderräder und das Fehlen von Gepäckstauraum waren für den Misserfolg ausschlaggebend. Der Sechszylinder-Fächermotor erwies sich als störanfällig. Er wurde ab 1925 durch einen Vierzylinder-Reihenmotor ersetzt.”*******

Das andere der beiden letzten erhaltenen Fahrzeuge steht im Deutschen Museum in München. Edmund Rumpler hat ihn dem Museum persönlich geschenkt.

www.dtmb.de

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Zitate:
* Deutsches Technikmuseum Berlin, Ausstellungsbeschreibung Rumpler Tropfenwagen
** Wolf-Heinrich Hucho: Aerodynamik des Automobils. Würzburg 1981, S. 31
*** Wolf-Heinrich Hucho: Aerodynamik des Automobils. Würzburg 1981, S. 31f
**** vgl. Wolf-Heinrich Hucho: Aerodynamik des Automobils. Würzburg 1981, S. 32
***** Deutsches Technikmuseum Berlin, Ausstellungsbeschreibung Rumpler Tropfenwagen
****** Deutsches Technikmuseum Berlin, Ausstellungsbeschreibung Rumpler Tropfenwagen