Es ist kurz nach sieben, als ich am Eingang des LuftMUC ankomme und mit Bändchen, Aufkleber und Pass ausstaffiert werde. Viel ist noch nicht los, aber ich wurde gefragt, ob ich früher kommen könnte. Man wolle mir einen schönen Parkplatz einräumen. Jeff Zwart höchstpersönlich radelt unermüdlich vor jedem Teilnehmerfahrzeug her, um ihn dann mit aller Ruhe und Präzision auf seinem ihm zugewiesenen Stellplatz einzuweisen. Nichts ist hier dem Zufall überlassen. Die scheinbar lose auf dem riesigen Gelände verteilten Porsches folgen einer genauen Choreographie, die sich die Macher von „Luft“ rund um den LeMans Gewinner Patrick Long und den Creative Director Howie Idelson ausgedacht haben. Ich werde vor dem dem Containerladen vom Motorrad-Customizer Qualia Monaco platziert, das passt gut.
Musste man bisher immer in die USA reisen, um einer der bisher fünf Luftgekühlt Treffen zu Besuchen, haben die Veranstalter es dieses Jahr über den Teich geschafft. Nach einer etwas verregneten Ausgabe in Bicester Heritage/GB sollte nun eine in Deutschland folgen. Die Wahl viel auf München und das Werksviertel Mitte bietet dafür den perfekten Rahmen. Wo einst Pfanni seine Knödelküche hatte, gibt es heute eine Mischung aus Pop-up Container Dorf und neuer Architektur. Berliner Trash meets Münchner Schickeria. Heute brummen hier die Motoren. Ca 130 Fahrzeuge wurden im Vorfeld aus einem Vielfachen an Bewerbern ausgewählt und decken die ganze Bandbreite der Luftgekühlten Porsche Modelle ab. Umgebaut oder original, restauriert oder mit reichlich Patina, 356, 911, G-Modell, 964 oder 993. Dazu noch ein paar Rennwagen. Die Highlights stehen im 5. und 6. Stock des angrenzenden Gebäudes. Wie Kunstobjekte sind sie im Raum präsentiert, durch die Fenster sieht man die Skyline der Stadt. Hier stehen z.B ein 911 ST 2,3l in Repsol Lackierung oder der 908/2 Spider in dem Steve McQueen und Peter Revson einst den zweiten Platz beim 12 Stunden Rennen von Sebring 1970 gewannen. Eine Etage höher ist die Bar und man kann sich mit Frühstück versorgen, während man hinunter zu den Autos schaut.
Um 10 Uhr geht es offiziell los und die Besucher erobern das Gelände. Der Eintritt ist frei und man kann kommen um zu schauen, zu quatschen zu essen oder einfach nur in der wunderbaren Spätsommersonne zu sitzen. Was für ein Tag!
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