Autosalon Genf 2013

Of Monsters and Men

Früh aufstehen war wieder angesagt. Einerseits um noch einen Parkplatz im P12 zu bekommen, andererseits um die ersten Pressekonferenzen verfolgen zu können. Peugeot machte um 8 Uhr den Anfang. Der 2008 wurde mit reichlichen Tanzeinlagen geschmückt, um 8:15h pries BMW die Vorzüge des Elektroflitzers i3 und des neuen 3er GT. 8:30h Mini, 8:45h Mercedes-Benz. Der CLA und die neugemachte E-Klasse kommen in Europa an und Usher durfte von der Testfahrt im A45 AMG erzählen. Subaru feiert 55 jähriges Firmenjubiläum und stellt dem Conceptcar Viziv den kleinen zweigetakteten Typ 360 zur Seite, der von 1958 bis 1970 gebaut wurde. Sehr schön!! Gegen 9:45h dann ein weiteres Highlight. Gert Hildebrand enthüllt den Qoros GQ3 und gibt den Startschuss für die chinesische Marke. Das Debut scheint gelungen und es war sicher nur Zufall, dass die Pressekonferenz zeitgleich mit der von VW stattfand…

Eigentlich aber war aber es die Show der Exoten. Ferrari stellte mit dem “La Ferrari” einen neuen Supersportwagen mit 963 Hybrid-Gesamt-PS vor. Optisch vermag er mich noch nicht zu überzeugen. Noch schlimmer allerdings der Lamborghini Veneno. Gruseliger Rambo-Style vom Allerschlimmsten. Gut, dass nur drei Stück gebaut werden und hoffentlich in irgendwelchen Garagen verschwinden. Auch nicht überzeugen konnte der Aston Martin Rapide Kombi von Bertone. Probleme mit der Aufhängung am Vortag zwangen ihn zu einem unerwarteten, offroadigem Look, die später offensichtlich behoben wurden. Naja. Ganz anders bei Pininfarina, die sich im 12 jährigem Rhythmus wieder einem Ferrari Showcar widmen. Zu Ehren des verstorbenen Sergio entstand im Team um Fabio Filippini auf 458 Basis eine aufregende Barchetta Studie ohne Windschutzscheibe. Der Bentley New Flying Spur sieht live besser aus, als auf Fotos. Das Heck mit den tiefsitzenden Leuchten gefällt immer mehr und erinnert entfernt an die Autos der 80er Jahre. Auch der Konkurrent Rolls Royce steht nicht leer da. Der Wraith ist ein viersitziges Fastback Coupe. Freilich mit enormen Ausmaßen, dennoch unerhört elegant und nobel! Eine andere Überraschung steht bei Giugiaro. In der jüngeren Vergangenheit ja eher mit Mittelmäßigem aufgefallen, stellt er in Genf eine Art Strand- oder Wüstenbuggy auf Lamborghini Basis vor. Gleich zwei Versionen (geschlossen und offen) stehen am Stand und gefallen mir sehr. Ein anderer Exot mit Flügeltüren, wenngleich kein Supersportwagen, ist der VW XL1. Präzise gezeichnet strahlt er Perfektion, Leichtigkeit und Ruhe aus und verbraucht nur 1 Liter Sprit. Die Zukunft kann kommen! Mit 3,88 Metern ist der kleine Flitzer von Kia genau so lang geraten. Mit seinen dicken Backen und den großen Rädern steht er satt auf der Strasse und ist richtig schick geworden. Er hört auf den Namen “provo” (und will wahrscheinlich nur spielen).

Viele Hersteller legen ihren Neuerscheinungen etwas altes Tafelsilber zur Seite, um auf ihre Geschichte zu verweisen. Subaru, Aston Martin oder Jaguar. Bei Brabus wirbt ein perfekt restaurierter Pagoden SL (der übrigens vor genau 50 Jahren in Genf präsentiert wurde) für das Classic Center, bei RUF steht einer der allerersten Porsche 901 zum ebenfalls 50 jährigen Geburtstag des Modells (911). Das schönste Stück hat jedoch Pininfarina hingestellt. Es ist der Dino Berlinetta Speciale von 1965. Ein echter Traumwagen….

Unsere Beiträge zur Automesse in der Schweiz aus den vergangenen Jahren findet ihr hier und hier und hier und hier