Diesterweg-Gymnasium

Restmodern und knallorange.

“Knallorange leuchtet das Gebäude des ehemaligen Diesterweg-Gymnasiums in Berlin-Wedding, dunkelgrüne Details setzten markante Akzente. Neben der Farbe sind abgerundete Fassadenelemente auffällig: soft-edge-Nachkriegsmoderne, leider von Verfall und Abriss bedroht. Die Schule entstand Mitte der 1970er Jahre im Sanierungsgebiet Brunnenviertel auf einem Baublock zwischen der Putbusser und der Swinemünder Straße.”* Der vom vom Architekturbüro Pysall, Jensen und Stahrenberg & Partner entworfene Bau weist den typisch futuristischen poppigen Stil dieser Zeit auf, den man z.B. auch im ICC oder Bierpinsel findet.

Man rechnet heute das Diesterweg-Gymnasium auch der sog. “Restmoderne” zu, ein von dem Architekturkritiker Oliver Elsers und dem Fotographen Andreas Muhs ins Leben gerufener Begriff. “Der Blick richtet sich hier nicht auf die architektonischen Stars, sondern auf die zeittypischen, im Alltagsgebrauch abgegriffenen Bauten, deren Architekten noch nie bekannt oder aber schon lange in der Vergessenheit verschwunden sind. Die Restmoderne ist also eine virtuelle Epoche der Architektur, die einzig davon zusammengehalten wird, dass ihre Ikonen die nächsten zehn bis zwanzig Jahre vermutlich nicht überleben werden.”**

“Leider sind Schule und Bibliothek seit 2011 geschlossen. Das Brunnenviertel, ein Gebiet mit schwieriger Sozialstruktur, hat mit der Schließung der Schule einen wichtigen Bildungsort und Treffpunkt verloren. Die konkrete Nachnutzung von Gebäude und Umfeld sind bislang ungeklärt, geplant ist eine Neubebauung mit Wohnhäusern.”* Was ist aus dem Konzept des Architektenteams Clemens, Horlitz und Hummel geworden?

Unsere Fotostrecke von 2009 findet ihr hier.

Ähnlich: Ernst-Reuter-Sekundarschule Wedding, Dreilinden, Behördenzentrum Suhl

*Zitat: http://www.urbanophil.net/staedtebau-architektur/adventskalender-tag-20-diesterweg-gymnasium-in-berlin-wedding/
**Zitat: http://www.kultura-extra.de/kunst/spezial/restmoderne.html