Alpenfahrt 2.0

Nach der super Alpensause im letzten Jahr musste dieses Jahr wieder eine Tour in den Kalender gepresst werden. Das war letzte Woche und es ging in die Schweiz. Schon die Anfahrt vom Rhein Main Gebiet war ein Vergnügen. Das Wetter herrlich, kaum Verkehr und der Sommer streckte sich noch mal richtig weit in den September hinein. Am frühen Abend erreichen wir das Rhone-Tal und schrauben uns noch die letzten Kilometer bis ins walisische Nendaz hinauf. Hier, wo im Winter die Hölle los ist, herrscht nun beschauliche Ruhe. Genau richtig, um unseren Urlaub zu starten.

Den nächsten Tag haben wir als halben Wandertag eingeplant. Man will sich ja nicht immer den Hintern im Auto plattsitzen. Nach langem hin und her wurde eine schöne Route entlang einer der Suonen – so werden hier die historischen Bewässerungskanäle aus dem 17. Jahrhundert genannt- ausgewählt. Gut drei Stunden vergehen, bis der Hunger kommt und ein Gasthaus am Wegesrand uns mit lecker Rösti (und reichlich Käse) lockt.. Nach der Rückkehr ins Dorf wurden die Autos gesattelt, denn unser Tagesziel lag im Binntal, genauer gesagt im Wallfahrtsort Heiligkreuz im abzweigenden Lengtal. Und das ist recht eng und durch einen noch engeren, schnurgeraden, ca 2km langen, dunklen Tunnel zu erreichen. Da kann man mal einen Gang runterschalten und den Soundcheck machen bis der eh schon lose Putz abbröckelt. Gegen Abend kommen wir am Gasthaus neben der Wallfahrtskirche an und werden von der Hausherrin sehr nett begrüßt und anschließend bewirtet (ok, wir wurden für früher erwartet und die anderen Gäste mussten mit dem Essen auf uns warten, was für ganz schön lange Gesichter gesorgt hat. Aber das war uns irgendwann egal J) Lecker war es allemal. Hausgemachten Rouladen und Polenta, yammmiiiii.

Am nächten Morgen steigen wir etwas früher aus den Federn, wir hatten die grosse Passrunde vor und das Wetter sollte gegen Abend schlechter werden. Also: Carpe Diem! Es geht hinauf zum Furkapass. Wir schlängeln und die engen Kehren hinauf, dann hinunter nach Andermatt und über den Sustenpass. Auf der Abfahrt machen wir einen Abstecher über die Privatstrasse hinauf in Richtung Steingletscher. Und das lohnt sich zweierlei. Einmal ist die Strasse ein Genuss und zweitens ist der Anblick der Berge und des Gletschers der Wahnsinn.  Nach einigen Fotostopps fahren wir weiter ins Tal, um dann links abzubiegen und den Grimselpass zu erklimmen. Unser Etappenziel ist das Grimsel Hospitz, in dem wir schon im letzten Jahr Halt gemacht haben. Bis zum Abendessen ist es noch Zeit und so drehe ich noch ein paar Runden auf der Passtrasse und treffe auch den einen oder anderen McLaren. Der Club aus England macht ebenso im Hotel Halt und ist mit ca 20 Exemplaren vertreten.

Am Freitag führt uns die geplante Route weiter in Richtung Osten, wieder über den Furkapass nach Andermatt und dann hoch zum Oberalbpass. Ein Kaffeestopp auf der Höhe und dann weiter bis nach Vals, wo wir im Hotel 7132 absteigen. Hier ist Peter Zumthors Felsentherme angegliedert und das ist der Grund unseres Besuches. Judith und Lars haben besonderes Glück und bekommen die Penthouse-Suite zugewiesen. Ein Traum in Granit mit Blick rundrum ins Grüne und die Minibar ist frei. Perfekt für eine kleine After-Party, bevor wir noch mal zum Nacht-Schwimmen gehen. Von 23-1h. Ein unvergessliches Erlebnis, die Ruhe, das Licht, das Wasser. Ein magischer Ort , unbeschreiblich schön.

Gut ausgeruht und tiefenentspannt neigt sich die Alpenfahrt 2.0 dem Ende zu. Jeder hat andere Pläne für die Heimreise. Lorenz fährt gleich zurück, Lars und Judith gehen noch ne Runde wandern und ich fahre nach München. Dort ist das erste ¨Luftgekühlt“ Porsche Treffen in Deutschland, aber das habt ihr ja schon hier gelesen…

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Fotos: Judith, Lars, Lorenz und Markus

 

Luftgekühlt Munich___LuftMUC___Werksviertel Mitte

Es ist kurz nach sieben, als ich am Eingang des LuftMUC ankomme und mit Bändchen, Aufkleber und Pass ausstaffiert werde. Viel ist noch nicht los, aber ich wurde gefragt, ob ich früher kommen könnte. Man wolle mir einen schönen Parkplatz einräumen. Jeff Zwart höchstpersönlich radelt unermüdlich vor jedem Teilnehmerfahrzeug her, um ihn dann mit aller Ruhe und Präzision auf seinem ihm zugewiesenen Stellplatz einzuweisen. Nichts ist hier dem Zufall überlassen. Die scheinbar lose auf dem riesigen Gelände verteilten Porsches folgen einer genauen Choreographie, die sich die Macher von „Luft“ rund um den LeMans Gewinner Patrick Long und den Creative Director Howie Idelson ausgedacht haben. Ich werde vor dem dem Containerladen vom Motorrad-Customizer Qualia Monaco platziert, das passt gut.

Musste man bisher immer in die USA reisen, um einer der bisher fünf Luftgekühlt Treffen zu Besuchen, haben die Veranstalter es dieses Jahr über den Teich geschafft. Nach einer etwas verregneten Ausgabe in Bicester Heritage/GB sollte nun eine in Deutschland folgen. Die Wahl viel auf München und das Werksviertel Mitte bietet dafür den perfekten Rahmen. Wo einst Pfanni seine Knödelküche hatte, gibt es heute eine Mischung aus Pop-up Container Dorf und neuer Architektur. Berliner Trash meets Münchner Schickeria. Heute brummen hier die Motoren. Ca 130 Fahrzeuge wurden im Vorfeld aus einem Vielfachen an Bewerbern ausgewählt und decken die ganze Bandbreite der Luftgekühlten Porsche Modelle ab. Umgebaut oder original, restauriert oder mit reichlich Patina, 356, 911, G-Modell, 964 oder 993. Dazu noch ein paar Rennwagen. Die Highlights stehen im 5. und 6. Stock des angrenzenden Gebäudes. Wie Kunstobjekte sind sie im Raum präsentiert, durch die Fenster sieht man die Skyline der Stadt. Hier stehen z.B ein 911 ST 2,3l in Repsol Lackierung oder der 908/2 Spider in dem Steve McQueen und Peter Revson einst den zweiten Platz beim 12 Stunden Rennen von Sebring 1970 gewannen. Eine Etage höher ist die Bar und man kann sich mit Frühstück versorgen, während man hinunter zu den Autos schaut.

Um 10 Uhr geht es offiziell los und die Besucher erobern das Gelände. Der Eintritt ist frei und man kann kommen um zu schauen, zu quatschen zu essen oder einfach nur in der wunderbaren Spätsommersonne zu sitzen. Was für ein Tag!

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Triangle of Madness__Tunnelrun 2018

Bereits zum vierten Mal startete am letzten Samstag der Tunnelrun, eine Veranstaltung der ganz besonderen Art. Und in diesem Jahr sollte es noch etwas wilder werden. „Triangle of Madness“ war der Untertitel, was bedeutete, dass nicht nur das heimische Publikum anreiste, sondern die ganze Sache etwas ausgedehnt wurde. Luftgekühlte Motoren rollten aus ganz Europa an, um sich an einem der beiden Treffpunkte in Deutschland und in Belgien am Mittag dann auf nach Amsterdam zum großen Finale zu machen. Aber nun mal der Reihe nach…

Ab 9 Uhr rollten die ersten Fahrzeuge auf den Hof der Bazzar Kaffee-Rösterei im Neusser Hafen. Das Industriegebäude ist eine ziemlich geile Location, passt perfekt zu den alten Autos. Im Inneren stehen neben den alten Kaffeemaschinen zwei feine Karren. Ein aktueller RSR und Daniels 911 GT. Angemeldet wird sich in der angrenzenden Hafenbrasserie Bohai, es gibt Pässe, Poster und das Programmheft, aus welchem sich der Tagesablauf erschließt. Den erklärt Tom auch noch mal vor versammelter Mannschaft und gegen Mittag ist genug gequatscht, fotografiert und relaxed es geht auf die Bahn in Richtung Amsterdam.

Nach gut zwei Stunden kurzweiliger Fahrt kommen wir in Holland an. Zielpunkt, zu dem nun auch die Gruppe aus Belgien kommt, ist die Hall1, der mit 15000m2 größten Halle des Messegeländes. Nicht schlecht! Hier steht die mittlerweile auf ca 250 Autos angewachsene Gruppe wie auf einer Perlenkette aufgereiht. Am Nachmittag kann man sich auf den vier ausgearbeiteten Routen Land und Leute anschauen. Wir wählen die „Waterfront“ Tour, die in den Norden und raus aufs Land zu den Deichen führt. Sehr idyllisch hier und man ist geneigt, manchmal den Gasfuß etwas zu zügeln, um die Ureinwohner nicht allzu sehr in ihrer natürlichen Umgebung zu erschrecken. Außerdem sind da ja auch noch die Radfahrer. Und das ist so ein Thema in Holland. Sie sind überall und in rauen Mengen, haben oft Vorfahrt. Da muss man schon mal genau hinschauen und höllisch aufpassen. Nach einem Gruppenfoto mit allen Teilnehmern sollte am Abend die letzte Tour der Höhepunkt werden. Alle gemeinsam durch die Stadt donnern. Aber das war nun vielleicht doch zu riskant, nachdem der Tag relativ störungsfrei und unbehelligt von den Grünen (die hier blau sind) verlaufen ist, machte sich nur ein Teil der Gruppe auf den Weg. Wir blieben noch auf ein Steak im „The Roast Room“ und fuhren dann Richtung Hotel, dem EYE Filmmuseum lag. Es erinnert etwas an das Porsche Museum, wurde es doch vom gleichen Architektenbüro Delugan Meissl erbaut. Wir nutzen die fast menschenleere Umgebung für ein paar Aufnahmen und haben auch am nächsten Morgen noch etwas Zeit für einen Stadtbummel, bevor es wieder zurück nach Mainz geht. Eine tolle Sause geht zu Ende, aber neue Sausen wurden schon für die nächste Zeit angekündigt. #CREWSN und Lunchcontrol- Meat’n eat…. volltanken also.

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Onassis Porsches

Fotos: Markus Haub & Susana de Val