Concorso d’Eleganza 2014__ Villa Erba

Etwas weniger exklusiv als am Vortag geht es am Sonntag zu, wenn die Teilnehmerfahrzeuge des Concorso d’Eleganza Villa d’Este nochmals dem breiten Publikum im weiträumigen Park der Villa Erba hübsch im Gras postiert und später bei der Parade an der Tribüne vorgestellt werden. Statt Champagner trinkt man Bier und auch die Hosen und Schuhwerk dürfen heute etwas luftiger sein. Der Besuch lohnt dennoch, denn die prachtvolle Kulisse ist atemberaubend schön. Blick auf den See, Jazzgeplänkel im Ohr und so manches Mal wird einer der Motoren angelassen und etwas Benzin verbrannt. Frühes Aufstehen wird mit weniger Beinen auf den Fotos belohnt. Auch kann man noch ungestört den stolzen Besitzern beim rangieren oder Morgentau von der Karosse wischeln zuschauen. Danach wird im Liegestuhl hinter dem Gefährt gelümmelt. Corrado Lopreso kommt mit seinem Alfa Romeo 6C 1750 GS Spider herangefahren und parkt hinter Schildchen Nr 20. Er hat zwei goldenen Pokalen auf dem Sitz stehen, die er am Vortag für den Klassensieg und das Publikumsvotum- der Coppa d’Oro- gewonnen hat. Der japanische Abarth Sammler Shiro Kosake bringt seinen Fiat Abarth 2000 Scorpione im geschlossenen Hänger und rangiert ihn sodann mit kernigem Sound auf den ihm zugeteilten Platz. Nicht so einfach, denn der 1969 von Pininfarina entworfene Keil er ist nur 97 cm hoch und die Sicht nach hinten ist etwas eingeschränkt. Helfer weisen ihn ein und passen auch sonst gut auf das Stück auf. Unvergessen sind die Fotos, die Rainer W.Schlegelmilch einst machte…Langsam füllt sich der Park und es wird voll. Dabei gibt es noch so viel zu sehen. Z.B. die Motorradausstellung oder die Sonderschauen, die anlässlich des 110-jährigen Bestehens von Rolls-Royce sowie des 100. Geburtstags des italienischen Sportwagenherstellers Maserati zusammengestellt wurden.. Man könnte Tage hier verbringen. Einmal mehr wurde der Besuch des Concorso d’Eleganza Villa d’Este und die Schau am Sonntag ein Highlight im formfreu.de Kalender. Einzigartig die faszinierenden Raritäten auf zwei und vier Rädern, die uns nicht nur durch ihren makellosen Zustand, sondern auch aufgrund ihrer interessanten Geschichte fasziniert haben.

Concorso d’Eleganza Villa d’Este

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Villa d’Este

Concorso d’Eleganza Villa d’Este 2014

Es ist noch früh am Samstagmorgen, als die ersten Gäste das mondäne Gelände der Villa d’Este betreten. Noch werden die letzten Fahrzeuge positioniert. Das am Vorabend weltpräsentierte Mini Superleggera Concept und die Beijing-Studie BMW Vision Future Luxury werden vor den Sonnenstrahlen geschützt unter einem Zelt geparkt. Daneben weitere Konzeptfahrzeuge von Maserati, Infiniti, Volvo oder Italdesign. Zagato zeigt nochmals den wunderbaren Aston Martin DBS Centennial und den vom Sammler Albert Spiess in Auftrag gegebenen Lamborghini 5-95 auf Gallardobasis. Seit dem Jahr 2000 hat BMW nun die Schirmherrschaft über den Concorso d’Eleganza und hat es wieder mal geschafft, über 50 aussergewöhnlichste Fahrzeuge für den Wettbewerb zu finden. Sie sind in Klassen mit klangvollen Namen wie „The Great Gatsby“, „Gone With The Wind“, „From St.Tropez to Portofino“ oder „Gentleman Drivers“ unterteilt. Zwölf Exemplare reisen aus den USA an, insgesamt sind zehn Ferrari, sieben Maserati und fünf Alfa Romeo dabei. Ein Stromlinien BMW 328 mit Wendler-Jaray-Karosserie, ein Cisitalia 202 B, Jaguar D-Type, verschiedene Maserati A6G, ein Porsche 904 GTS, Ferrari 195 und 212 Inter, 250 Europa, 250 GT Spyder, 250 GT Tour de France, 500 TRC … Ein Highlight auch der 250 GTO von 1963 aus der Lionshead West Collection. Die interessantesten Entwürfe sind in der Gruppe der „Fuoriserie“ zu finden. Hier stehen der knallgrüne skurile Fiat 132 Aster von Zagato, der Pininfarina Alfa Romeo 6C 3000 CM Superflow IV mit Glas-Panorama-Schiebedach, der von Giugiaro für Bertone gezeichnete 250 GT SWB oder de Hudson Italia Prototype H01 von Touring. Ein Schmuckstück ist auch der Mercedes 230 SL. Das Einzelstück wurde einst von Tom Tjaarda für Pininfarina entworfen und an den Verleger Axel Springer verkauft. Danach in schwarz und rot umlackiert und erst 1997 vom jetzigen Besitzer wieder in den Ursprungszustand versetzt. Der absolute Star des Concorso ist aber der ultraflache Abarth 2000 Scorpione, den der Japaner Shiro Kosaka mitgebracht hat. Er und seine Mitarbeiter lassen ihn keine Sekunde aus den Augen, polieren und wischen ihn stets mit Hingabe und leisten Schwerstarbeit, als der Renner auf die Präsentationsrunde vor Publikum und Jury geht. Das Gelände ist etwas uneben und die Bodenfreiheit des Abarth minimal. So werden kurzerhand in den Senken Bretter verlegt, damit dem Schatz nichts widerfährt. Die Mühen wurden mit dem Klassensieg belohnt. Sieger „Best of Show“ wurde in diesem Jahr der Maserati 450 S aus dem Jahr 1956. Sieger des Publikumsvotums und damit Gewinner der Coppa d’Oro Villa d’Este wurde der Alfa Romeo 6C 1750 GS aus dem Jahr 1931.

Concorso d’Eleganza Villa d’Este

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Rückspiegel: Michalak Cilindro & Conciso 1989

1989 sorgte der Designer und Prototypenbauer Bernd Michalak auf der IAA in Frankfurt mit einem radikalen Roadster für Aufsehen. Nur sechs Wochen vor Ausstellungsbeginn bekam er von der Messegesellschaft die Nachricht, eine größere Standfläche zur Verfügung zu haben und entschloss sich deshalb nicht nur den Strandwagen „Topino“ mit Anhänger auf Opel Corsa Basis zu zeigen, sondern auch einen lang gehegten Wunsch umzusetzen: einen puristischen Renner nach Vorbild des Lotus Super 7. Modern, minimal, flach, ohne Türen und mit teilweise freistehenden Rädern sollte er sein und auf einem Ferrari basieren (zu dieser Zeit hatte er gerade einen 308 GT4 gekauft, der seit 2011 zum formfreu.de-Fuhrpark gehört). Michalak kommt heute noch ins schwärmen, wenn er von dem Projekt erzählt. „In Maßstabsmodellen haben wir verschiedenen Lösungen angedacht und ausprobiert. Irgendwann kam als Design-Idee ein durchgehender Zylinder ins Gespräch und wurde schnell mit einer Pappröhre umgesetzt. Wir sahen, daß sich damit lenken und auch einfedern ließ. Dann war klar, dass wir das so machen werden!“ Ein befreundeter Designer wurde damals zur Kritik eingeladen. Seiner Meinung nach war die Lösung formal nicht ideal, sie würde aber im Gedächtnis bleiben. Für die 3D-Visitenkarte eines Modellbaubetriebs also ideal! Die Fertigung des 1:1 Hartschaum-Modells erfolgte mit den damals verfügbaren Mitteln. Vom kleinen Modell wurden Schablonen abgenommen und auf 1:1 vergrößert. CAD und CNC Technologie gab es noch nicht. Für die Reifen wurde eigens ein Profil ausgedacht, welches von der Dunlop Rennabteilung umgesetzt wurde. Als technische Basis diente ein einfacher Rohrrahmen mit Querlenkern und einer Lenkung. Der Cilindro wurde mit großem Erfolg in Frankfurt und im darauf folgenden Jahr auf dem Genfer Autosalon gezeigt und Michalak konnte so seinen Modellbau Schwerpunkt in Richtung Exterior erweitern und internationalere Kunden gewinnen.

Doch das Modell war nicht fahrbereit und so wurde für die IAA 1993 eine Weiterentwicklung präsentiert: Der Conciso getaufte Wagen baute nun auf einem Ferrari 328 auf. Das Grundkonzept ist geblieben, aber die Idee der mitlenkenden Kotflügel mussten aufgegeben werden, da die Lösung nicht mit der Lenkgeometrie des Ferrari Chassis funktionierte. Nach einem 1:5 Modell wurde in Italien die Aluminiumkarosserie geschneidert, das Interior wurde aus Fiberglas in den Werkstätten in Mainz gefertigt. Mit seinen 270 PS und einem Gewicht von nur 982kg  fing mit der nur 93cm hohen Flunder der Spaß dort an, wo er bei anderen Sportwagen aufhörte. Empfehlenswert war es, die Helme zu tragen, die in den extra in den Seitenverkleidungen integrierten Fächern verstaut waren. Was der Prototyp zu leisten vermag, wurde noch vor der Messe bei Fahrtests auf dem Hockenheimring unter Beweis gestellt. Das Design wurde damals mit dem zweiten Platz bei den Eurosign Design Awards prämiert, hinter dem Bertone Blitz. Nachdem der Conciso auch auf dem Genfer Autosalon 1994 gezeigt wurde, ist er nach Kanada verkauft worden und kam später nach Europa zurück.


Cilindro___1989:

Conciso__1993:

Fotos: Bernd Michalak

Designers Classic Reunion 2014

Der traditionsreiche Bau des Studiengangs “Transportation Design” der Hochschule Pforzheim an der Eutinger Strasse, B10 goldstadtauswärts, hieß zu “unserer” Zeit ganz einfach “KFZ”. Dort, wo sonst die Zukunft des Automobils erdacht und erzeichnet wird, traf sich am Samstag historisches Altblech zur Designers Classic Reunion 2014. Autodesigner, Absolventen und Studenten kamen mit ihren automobilen Schätzchen zum Designerfrühstück. Ein buntes Potpourri mit Benzin- und Formgesprächen. Die Designer lieben offenbar Fahrzeuge mit dem Zündschloß links vom Lenkrad: Porsche und Wartburg dominierten den Parkplatz…

;)

Die Fotoreihe vom vergangenen Jahr gibt es hier.

#Pforzheim

Spa Classic 2014

Schon die Anreise nach Spa Franchorchamps ist ein Genuss. Nachdem ich ja schon am letzten Wochenende die Porsche Francorchamps Days besucht habe, wusste ich, was mich erwarten würde. Vom Rhein-Main Gebiet kommend, wird man auf der A 61 noch vom Tempolimit gebremst, kann dann aber auf den darauf folgenden A48/A1 und A60 wunderbar flüssig durch die Eifel gleiten. Richtung Belgien wird es dann immer hügeliger, die „Ardennen-Achterbahn“ genannte Rennstrecke schließlich ist wunderbar in die Landschaft eingebettet und überwindet 100 Höhenmeter. Ich parke gleich hinter den Tribünen der Eau Rouge Kurve, die Rennwagen der Classic Endurance 3 Klasse drehen schon die ersten Trainings- und Qualifikationsrunden. Durch einen Tunnel erreiche ich das Fahrerlager. Es ist Freitag und noch angenehm ruhig, geradezu entspannt. Perfekte Bedingungen zum Fotografieren also. Ein Kuriosum von Spa sind zwei Boxenanlagen an denen gestartet werden kann. Für die Formel 1 befindet sich die Startgerade vor La Source, andere Rennen werden noch auf der Bergab-Geraden vor Eau Rouge gestartet. Auf verschiedenen Ebenen und Parkplätzen befinden sich auch die Fahrerlager. Schön nach Gruppen oder Marken geordnet. Renault Alpines reihen sich blau aneinander, Bizzarini 5300GT und Iso Grifo A3/C stehen beisammen, Porsche 911 und 356 in allen möglichen Farben. Allein vier Porsche 935 und vier 911 RSR, zwei RS, 904 GTS, 908/2 und 908/3. Jaguar E-Type, zwei De Tomaso Pantera Gr IV, BMW M1 GT2, Ferrari Daytona Gr 4 und einige Ford GT40. Das „who is who“ der Rennwagenlegenden. Unglaublich schön und wahnsinnig schnell auch das Feld der Trofeo Nastro Rosso: neben einem Maserati 300S, einem Alfa Romeo Giulia TZ und einem Fiat 8V Zagato stehen einige Ferrari 275 als GTB, GTB/C oder GTB/2 und 4 unter ihren Zelten. Daneben Ferrari 250 GTB, GT Boano oder der gelbe 250 LM von der Ecurie Francorchamps. Ein Traum. Er fährt in seiner Gruppe die Trainingsbestzeit an diesem Tag! Beide Rennen am Sonntag gewinnt der Belgier Vincent Gaye auf Ferrari 275 GTB C.

Spa Classic

Zweitakterz Süd @ ZeitenMobile

Im Zweitakt nach Oberbayern.

Die ZeitenMobile in Egmating im oberbayerischen Landkreis Ebersberg waren vergangenes Wochenende das Ziel für drei Wartburg 353 der Zweitakterz Süd. Die ZeitenMobile sind die private Sammlung von Volkmar und Rita Kruspig und ein wunderbarer Streifzug durch die deutsche Fahrzeuggeschichte. Schwerpunkt sind Automobile der Marken BMW, EMW und Wartburg aus dem thüringischen Automobilwerk Eisenach (bis 1945 Autofabrikation der Bayerischen Motorenwerke), die BMW-Tradition der 50er bis 80er Jahre mit Klassikern aus Bayern, wie z.B. dem schönen BMW 502 “Barockengel” , kultigste Trabanten in allen Varianten und Versionen sowie historische Mercedes-Benz Fahrzeuge der Baureihen W116 und W126. Dazu feines zweirädriges Kulturgut. Das Zweitakterherz schlägt höher.

In Egmating erwartete uns ein gemeinsames Frühstück in den ZeitenMobile-Räumlichkeiten und eine spannende und super interessante Führung durch die Fahrzeugsammlung. Zwei weitere Wartburg wurden aus den Hallen geholt und dann durften wir bei allerbestem Wetter die Ausfahrt über herrliche oberbayerische Nebenstraßen genießen. Knatternde Motoren, blaue Fahnen und breitestes Grinsen im Gesicht! Ein schöner Abend in der Halle mit Wartburg-Filmen, ölhaltigen Benzingesprächen und leckerem Barbecue und Buffet rundete den Tag ab. Vielen Dank an Rita und Volkmar für den wunderschönen Samstag und die Zeit, die ihr euch für den Besuch aus Stuttgart genommen habt!

ZeitenMobile

Der aufmerksame formfreu.de-Besucher kennt einige ZeitenMobile-Fahrzeuge natürlich schon von der Hamburg-Berlin-Klassik oder der Bodensee Klassik.

Porsche Francorchamps Days 2014

Bei den Porsche Francorchamps Days können an diesem Wochenende Privatfahrer es mal so richtig krachen lassen. Je nach Erfahrung oder Reifenart sind sie in drei Gruppen eingeteilt und fahren abwechselnd eine Stunde auf der Strecke. Die ist extrem hügelig, so was wie der Nürburgring auf belgisch und  für mich der Erstbesuch. Die Boxen sind in die Landschaft eingebettet, auf allen verfügbaren Paddock Parkplätzen stehen Porsche der unterschiedlichsten Modelle und Baujahre. Farblich passen die überwiegend neueren Exemplare zum grauen Wetter an diesem Tag. Silber, schwarz, dunkelblau, nur wenige Farbtupfen heben sich davon erfreulich ab… Ich blicke zum ersten Mal herunter auf die Eau Rouge-Kurve, jene berühmte Links-rechts-Kombination, die durch eine Senke führt und die Jo Siffert und Pedro Rodgíguez beim 1000-Kilometer-Rennen 1970 mit ihren Gulf Porsches nebeneinander passiert haben (Foto hier!!!). Formel 1 Renner nehmen sie mit Vollgas. Unglaublich!!! Die schnellsten Porsche knallen an diesem Wochenende mit geschätzten über 200 Sachen so dicht an der Boxenmauer vorbei, dass mir vom Luftdruck fast die Kamera aus der Hand fällt. Noch nie habe ich Geschwindigkeit so hautnah erlebt wie in diesem Moment. Ich hätte manche Autos berühren können. Ein Highlight war der GT2 R Flat Rennwagen. Ein 997, der von Albert Motorsport mit einer um 15cm gechoppeten Spezialkarosserie versehen und mit feinsten Komponenten aufgebrezelt wurde. Hot, hot, hot!!

Porsche Club Francorchamps

Porsche 964 & 993

Porsche 964 und 993 sind die Endstufen des luftgekühlten 911 und machen sie schon allein deshalb zu etwas besonderem. Die hier gezeigten Exemplare sind einer der letztgebauten 964 Carrera 4 von 1993 (er wurde sogar erst im Juni 1994 erstzugelassen!) und einer der ersten 993 vom August 1994, beide haben die Farbe nachtblau.

Ende der 80er Jahre steckte Porsche in der Krise, das G-Modell war ausgereizt und die Kundschaft wollte mehr Fahrkomfort. Im März 1984 fiel der Startschuss für das neue Projekt 964. Er wurde 1988 präsentiert, war zunächst  nur in der Allradversion verfügbar, die eine vereinfachte Technik des 959 verwendete. Das Mittel-Differenzial verteilt Elfer-typisch die Antriebskraft im Verhältnis 31: 69 (vorn/hinten). Ab MJ 1990 gab es ihn auch mit Heckantrieb für die Puristen. Beide leisten bei 3,6 l Hubraum 250PS, man sagt jedoch, daß die sich auf dem Prüfstand als leistungsstärker erwiesenen  Motoren in den „4“ gebaut wurden, um die 100kg Mehrgewicht zu kompensieren. Im Vergleich zum Vorgänger waren 85% der Teile neu. Wesentliche Bauteile der Karosserie wurden übernommen, darunter jedoch wurde fast alles neu entwickelt. Er hat ein fortschrittliches Leichtmetall Fahrwerk, erstmals gab es auch ABS und Servolenkung und auch einen elektrisch ausfahrbahren Spoiler (bei 80 km/h), der die Fahreigenschaften entscheident verbesserte, im Stand aber die schicke Form nicht störte. Die Stoßfänger waren runder und der Unterboden war vollverkleidet, was ihm zu einem cw-Wert von 0,32 und Fahrleistungen auf 930 Turbo Niveau verhalf. Verfügbar waren die Versionen Coupe, Cabrio und Targa (der letzte mit dem Bügel, der erst jetzt wieder zum Stilmerkmal geworden ist.) 1991 kam dann noch ein Turbo und im 1993 die Speedster-Variante. Insgesamt wurden über 62000 Stück gebaut, davon 13353 als C4 Coupe.

Die Generation 993 war der letzte luftgekühlte 911 und kam nach der IAA 1993 mit 272, später mit 286  PS auf den Markt. Die Entwicklung kostete 400 Mio. Mark und er musste ein Erfolg werden, denn der 928 verkaufte sich nur schleppend und den Boxter gab es noch nicht. Die Form erwieß sich als eigenständig und sehr harmonisch, hat sich doch Designer Harm Lagaay mit seinem Team um Toni Hatter am Urelfer orientiert, bei dem Karosserie und Stossfänger optisch eine Einheit bilden. Die Scheinwerfer stehen flacher und sind eher in die Gesamtform integriert. Türen, Dach und Scheiben wurden beibehalten, die Kotflügel und Stossfänger abgeändert und um 8cm verbreitert. So wirkt er wesentlich bulliger. Unterm Blech gab es eine neue Mehrlenker-Hinterachse und ein 6-Gang Getriebe. Später folgten der Carrera RS mit 300 PS, eine Turboversion mit 408 PS, ab 1995 einen Carrera 4S und als Krönung den 430PS starken GT2. Porsche landete wieder in der Gewinnzone, aber eine Ära ging zu Ende. Am 31. März 1998 lief der letzte luftgekühlte Porsche vom Band.

964: Markus Haub, 993: Roberto Kühn

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#porschegeschichten

Oldtimertreffen “60 Jahre Porsche Speedster”

Da Porsche selbst das 60 jährige Jubiläum des Speedsters eher unter den Teppich kehrt, fanden sich am Wochenende einige Enthusiasten im vom Weingut Wasem geführten Kloster Engelthal in Ingelheim am Rhein zusammen,  um ein schönes Fest zu feiern und ihre Autos in der Sonne glänzen zu lassen. Die  Zisterzienser hätten an den Karossen im Hof wohl auch Gefallen gefunden! 356 und 911 in verschiedensten Ausführungen: so  konnte man nebst perfekt restaurierten Exemplaren einen einst abgefackelten und danach vom Zahn der Zeit gezeichnete 1955er Pre-A 356 Speedster bestaunen, der hoffentlich bald wieder auf die Strasse kommt. Oder einen roten 911T mit Schiebedach und stolzem Erstbesitzer. Der Wagen strahlt noch im originalen Lack und wurde mit einigen originellen Details personalisiert. Am Heck trägt er eine überdimensionierte Nebelleuchte, im Innenraum wurde ein geheimer Schalter für die unsichtbaren elektrischen Fensterheber installiert, die die Kurbeln mitdrehen lassen! Bis zum Sonnenuntergang sitzen wir noch auf der Terrasse und genießen das Kommen und Gehen der Autos. Eine wirklich schöne Veranstaltung!

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