Leipzig Stroll: Alte Messe

Visual Rhythm @ Alte Messe Leipzig.

Riesige Metall-Grafiken in einst poppig gelb-orangener Farbgebung warten vor der Halle 12, dem ehemaligen Sowjetischen Pavillon. Wer kennt deren ursprünglichen Einsatzort?

Und wir haben auch schon Antwort bekommen von Nico Alexander Schminke: Die hingen über dem Haupteingang des Pavillon und bildeten den Schriftzug “UdSSR”. Top! Vielen Dank!!

Porschegeschwister__Wiedersehen nach 45 Jahren

Von Stirling Moss am Steuer, Bierkiste statt Fahrersitz und der “Final Edition” des Urelfers…

Eines schönen Tages im März 1968 rollten zwei sandbeige 911er mit aufeinanderfolgenden Seriennummern (11835211 und 11835212) aus der Fabrikhalle von Karmann in Osnabrück und wurden in die USA ausgeliefert. Danach trennten sich ihre Wege. Nun, 45 Jahre später, trafen die beiden Sportwagen mit ihren heutigen Besitzern am Rande eines Porschetreffens in Nürnberg zum ersten Mal wieder aufeinander.

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Und das kam so: als ich meinen Porsche vor zwei Jahren von Richard aus England kaufte, gab er mir, neben einem dicken Dokumentenordner mit der Historie des Autos, auch den Kontakt zu einem Deutschen, welcher das Fahrzeug mit der darauf folgenden Seriennummer besitzt. Er hatte den Namen von einem der Vorbesitzer und „Early 911 Registry“ Mitglied mit denen er in Kontakt stand, um Details zur Geschichte zum Fahrzeug zu bekommen. Der Deutsche sei Philipp aus Regensburg und Richard hat sich 2008 auch schon mal kurz mit ihm in Stuttgart getroffen, jedoch nicht die beiden 911. Ich nahm Kontakt zu ihm auf und wir vereinbarten ein Treffen. Bis dahin sollte jedoch noch über ein Jahr vergehen. Im Juli war es endlich soweit. Ich lernte Philipp kennen und wir konnten die Autos nebeneinander stellen und ein paar schicke Fotos machen. Ein wundervoller Tag!

Wie bei Geschwistern, die getrennt wurden, haben auch unsere Fotomodelle sehr unterschiedlich entwickelt, dennoch gibt es Gemeinsamkeiten: ursprünglich waren beide sandbeige mit 2,0l  Maschinen, Philipps Modell wurde jedoch schon früh in silber umlackiert und zum 2,2S umgebaut. Beide wurden in den Westen der USA ausgeliefert, wo sie auch die meiste Zeit ihres Lebens verbrachten. Auch haben die zwei Autos eine schwere Naturkatastrophe überlebt. Der 5212er blieb wie durch ein Wunder unversehrt, als 1989 sein damaliger Besitzer in den Flitterwochen mit ihm in einen Waldbrand geriet und ihn in einem Tal zurücklassen musste. Mein 5211er erfuhr ein heftiges Erdbeben 1994 in San Francisco, bei welchem Gartenstühle, die in der Garage lagerten auf ihn fielen und ihm die Front ziemlich zerdellt haben. Ein späterer Besitzer ließ alle Beulen beseitigen, nur eine auf dem vorderen Kotflügel sollte als Narbe das Unglück bezeugen. Sie ist heute noch gut zusehen.

Dank Richards peniblen Recherchen und der sorgfältigen Buchhaltung der Vorbesitzer, lassen sich die meisten Puzzlestücke der Geschichte von xxx35211 zusammensetzen. John Samson, ein Raumfahrtingenieur bei Howard Hughes Aviation aus Culver City/Kalifornien war der stolze Erstbesitzer. Als Extras orderte er Colorverglasung und mit Gummi bezogene Export Stossfänger. Das war damals modern und praktisch noch dazu. Außerdem ließ er sich vor der Auslieferung vom Importeur noch eine Klimaanlage einbauen, die damals einfach unter dem Armaturenbrett angeschraubt wurde. John war Mitglied in einem Carpool-Club (Carsharing war in Kalifornien schon damals aktuell..), weshalb er den Wagen wenig fuhr. Er litt auch an einem Herzproblem und seine Frau mahnte ihn, er solle doch nicht zu oft den Porsche zu nehmen, das sei sonst zu aufregend für ihn! So hat man den Wagen in seinen ersten Lebensjahren sehr geschont. 1988 wurde er an das Porsche 356 Registry-Club Mitglied Olaf Shipstead in Santa Monica verkauft, der ihn 13 Jahre lang besaß, ihm endlich mal ein paar mehr Meilen auf den Tacho spulte und eine Menge Dollar in den 911 investierte. 1994 gewann er sogar mit seinem 911 den Klassensieg beim Porsche Club of America Concours d’Elegance. Schliesslich verkaufte er den Elfer an einen Clubfreund, der ihn nach drei Jahren für 11000 Dollar an einen weiteres Porsche-Clubmitglied weitergab. Dieser versteigerte ihn im selben Jahr bei Ebay, wo ihn Galen Buisson aus Texas kaufte. Der hatte vorher schon eine Menge 911er, war aber in den letzen Jahren eher den 356ern zugetan. Eines Abends sah er den Film „Spygames“ mit Robert Redford, der darin ein 69er Modell fuhr (912) und war wieder infiziert. Also machte er sich auf die Suche nach einem hübsch patinierten Exemplar und wurde im Onlineauktionshaus fündig! 3.. 2.. 1..meins! Nicht ohne sich vorher eine Einschätzung beim kürzlich verstorbenen Porsche Experten Bruce Andersen zu holen, der den Wagen für gut befand. Galen nahm ihn persönlich in San Jose in Empfang, um nach Los Angeles zu fahren. In einem  Artikel „ From Ebay to LA“ für das PorscheNaut-Magazine schildert er das Abenteuer des Kaufs und den anschließenden Roadtrip über den Highway Nr 1. Als er einen Stopp in Ventura auf dem German AutoFest machte, welches sich zu einer der größten Porsche Veranstaltungen an der Westküste entwickelt hatte, gewann er völlig unerwartet den ersten Platz in der ’65-68er Klasse. Sogar Bruce Anderson schaute vorbei, um den Wagen live zu sehen. Galen schrieb: “Compared to the spotless, colorfully painted and restored cars, my Sand Beige car seemed just a bit plain and ordinary. (..), when I heard my name was announced on the loudspeaker, (…) I thought I was being punished.”. Am Ende seiner Fahrt gab der Texaner den Wagen in Long Beach beim Spezialisten John Willhoit ab, um einiges wieder in Schuss bringen zu lassen. 11455 Dollar wanderten so in den Wagen. 2006 verkaufte Willhoit Restauration das Auto in Galens Namen an eine befreundete Porsche Werkstatt in England, wo es Richard Sellers schließlich 2007 erwarb und sich rührend um den 911 kümmert. Zum 40. Geburtstag des Fahrzeugs reiste er mit seiner Frau von England nach Zuffenhausen, wo ihn Porsche empfing. Auch schaffte er es, mit Stirling Moss am Steuer seines Wagens auf dem  Goodwood Circuit ein paar Runden zu drehen oder mit Richard Attwood, der 1970 mit Hans Herrmann auf Porsche 917 den Sieg in Le Mans holte, ein Fahrertraining zu absolvieren. Beide signierten im Türholm des Wagens. Ich kaufte den 911er im April 2012 und habe ihn in den folgenden Monaten mit H-Kennzeichen zugelassen und ihm wieder die schrulligen, aber originalen US-Scheinwerfer montiert, die ich inzwischen Klasse finde! Mit ihnen sieht der Wagen wieder aus wie damals bei der Auslieferung, nur hat er 175000 km mehr auf dem Tacho…

Unserem zweiten Schmuckstück, dem heute silbernen Porsche mit der Seriennummer xxx35212, spendierte der erste Besitzer ein elektrisches Schiebedach für 985 Extramark und eine elektrische Antenne, ansonsten glich er dem Schwestermodell wie ein Ei dem anderen. Philipp kaufte ihn vor vielen Jahren und beschreibt das Abenteuer:

Wie bei den meisten prägte sich mein Wunsch, einen alten Porsche besitzen bereits in meiner frühen Jugend mit 15 Jahren. So kam es, dass mein damals 24 jähriger Cousin Dino mit einem solchen Auto bei uns vorgefahren ist. Ein silberner Porsche 911 mit kurzem Radstand. Ich fand das Auto einfach wunderschön und wollte seither unbedingt so einen Wagen besitzen. Mit 26 erhielt ich dann meine ersten Gehälter und begab mich auf die Suche nach meinem Traumauto, musste jedoch bald feststellen, dass ein vernünftiger Wagen für mich viel zu teuer war. Also rief ich meinen Cousin an und bat Ihn um Rat. Er hatte den Wagen schon lange wieder verkauft und meinte, dass die frühen Elfer vor 12 Jahre nun mal viel billiger gewesen seien. Vor ein paar Tagen jedoch habe er zufällig die Telefonnummer des damaligen Käufers in den Händen gehabt. Was für ein Zufall! Über 10 Jahre später….genau zum richtigen Zeitpunkt! Ich rief die gesuchte Person an und bekam die Auskunft, dass er das Auto immer noch besäße, es aber damals leider kurz nach dem Kauf einen kapitalen Motorschaden erlitten hätte. Das Auto stünde nun seit fast 10 Jahren unberührt in einer Tiefgarage in einem Vorort von München. Er sei just im Moment dabei, das Auto zu veräußern und habe bereits einen Interessenten…..Ich kaufte das Auto noch am Telefon ungesehen für und holte es am nächsten Tag mit einer dicken Staubschicht auf einem gemieteten Hänger ab. So kam ich tatsächlich genau zu dem Auto vor dem ich als 15 Jähriger mit leuchtenden Augen stand. Den Motor bekam ich in Kisten dazu. Es war ein 2,2S mit mechanischer Einspritzanlage. Einige Teile habe ich  verkauft und andere für den neuen Motor verwendet, den ich eingebaut habe. Ein Originalmotor von 1968. Das Getriebe und das Fahrwerk wurden auch noch überholt. Ebenso bekam der Porsche ein neues Lackkleid im selben silber, wie ich Ihn gekauft hatte (Porsche Silber von 1968). Im Fahrzeugschein standen 3 Einträge: der Importeur (Norbert), mein Cousin (Dino) und der Typ, der mir den Wagen verkauft hatte. Durch Kontaktaufnahme mit Norbert erfuhr ich, dass dieser den Wagen 1994 währen seiner Flitterwochen in Los Angeles gekauft hatte und anschließend mit nach Deutschland genommen hat. Auf dieser US-Reise mit dem Porsche waren er und seine Frau in einen großen Waldbrand geraten und hatten dabei das Auto in einem Tal zurücklassen müssen, welches  dann glücklicherweise vom Brand verschont geblieben ist.  Er hatte zufällig noch die Abmeldebescheinigung aus den USA in einem Ordner (12 Jahre später!) und so konnte ich Kontakt zu einem weiteren Vorbesitzer aufnehmen. Ted, ein Polizist/Dozent der Polizei/FBI Akademie in Sana Ana und er besaß noch Fotos mit dem Auto vor seinem Haus. Er berichtete, dass er ihn 1989 von einem “Key Grip” aus Hollywood gekauft hatte. Das ist so was wie ein Regieassistent beim Film. Leider kann sich Ted nicht an den Namen erinnern, so endet meine Car History 1989. Mein Wagen war also tatsächlich im Filmgeschäft angemeldet. Den S-Motor und die Farbe hatte der Wagen damals übrigens schon. Die komplette Instrumentierung (von 1968!) habe ich einmal günstig bei Ebay bekommen. Die jetzt verbauten Ledersitze sind nicht original. Mein Cousin hatte das Auto damals ohne Sitze gekauft und den Wagen auf einer Bierkiste nach Hause gefahren…

Besonderheiten des Modelljahrs 1968:
Die beiden Exemplare gehören zur sogenannten A-Serie, die nach den Werksferien ’67 bis zu den Werksferien ’68 produziert wurden. Davor gab es die 0-Serie, danach die B-Serie mit Umstellung auf den langen Radstand. Die Veränderungen von der A- zur B-Serie sind jedoch derart umfassend, dass die Autos ab Modelljahr 1969 eigentlich nicht mehr zu den echten Urelfern gezählt werden können; kaum eine Baugruppe blieb unverändert. Die A-Serie hingegen kann man also als die “Final Edition” des Urelfers bezeichnen, die Veränderungen von der 0- zur A-Serie sind nur beim genauen hinsehen erkennbar, auch wenn diese zum Teil zu einer enormen Verbesserung führten. Mechanisch sind beide mehr oder weniger identisch. Das Ausmaß der Veränderungen bewegt sich im selben Rahmen wie von Modelljahr zu Modelljahr innerhalb der 0-Serie.

Die meisten Veränderungen zielten dabei auf eine Erhöhung der Fahrzeugsicherheit ab oder passten sich den US-Regularien an. So wurde eine Zweikreis-Bremsanlage und Verbundssicherheitsglas verbaut. Die Scheibenwischer mit Anschlag links wurden zur Verringerung der Blendgefahr schwarz lackiert, ebenso der Innenspiegel. Die Türen haben eine optische Auffrischung und mit neuer Türpappenverkleidung bekommen. Auch wurden die Außenspiegel (Durant)  größer und die Türgriff-Knöpfe sind durch 2 Stege versenkt, um ein Öffnen bei einem Unfall zu vermeiden. Das Armaturenbrett ist erstmals aus geschäumtem Kunststoff, selbst der Aschenbechergriff ist nun aus weichem Gummi und nicht mehr aus scharfkantigem Bakelit. Die Armaturen sind schwarz/weiß mit roten Zeigern und so besser lesbar. Felgen wurden auf auf 5,5″ verbreitert  und der 911 bekam neue Größen der Gummilager an den Hinterachsschwertern (identisch mit dem LWB). Ebenso lassen sich an den Vorderachsnarben des 68er auch breitere Felgen/Reifenkombinationen montieren. US-Export Fahrzeuge verfügen über zusätzliche Seitenreflektoren, Gummiüberzüge aller Knöpfe und Hebel sowie eine Abgas-Luftanreicherung  zur Verringerung der Emissionen. Das S-Modell konnte trotz dieser Luftanreicherungspumpe die geänderten US-Normen  nicht einhalten und war in diesem Modelljahr in den USA nicht verfügbar. Dafür wurde der 911L eingeführt und auch die Sportomatic, das halbautomatische Schaltgetriebe konnte man erstmals ordern. Ebenfalls im MJ 68 erfolgte der Wechsel vom Aluminium- auf das deutlich leichtere Magnesiummotorgehäuse. Dieses Detail wird in der Literatur kaum erwähnt, ist jedoch eine der besten Veränderungen, trägt sie  wohl mindestens genauso zur Verbesserung des Kurvenverhaltens bei bei, wie die spätere Verlängerung des Radstands. Ein schönes Detail ist auch der Montecarlo-Aufkleber auf der Heckscheibe. Nachdem es Vic Elford erstmals gelang, die schnellen Mini Cooper zu besiegen, wurden alle nach der Rallye ausgelieferten Fahrzeuge der A-Serie damit versehen (nach Februar 1968). Da danach eigentlich alle Porsche-Fahrzeuge einen Aufkleber der einzelnen Rennerfolge bekamen, ist der seltene Montecarlo Sticker als Beginn dieser Marketing-Strategie zu sehen.

Garage 911

#porschegeschichten

Text: Markus und Philipp

Lukas Morai: Zeitreise Prenzlauer Berg, 1986

Farbentsättigt. Zeitreise Berlin Prenzlauer Berg, 1986. Fotos von Lukas Morai.

Wir haben diese wunderbaren historischen Aufnahmen aus dem Ostberlin der 80er Jahre von Lukas erhalten und zeigen diese natürlich super gerne hier bei formfreu.de.
Die Fotostrecke ist eine einzigartige Zeitreise mit Momentaufnahmen des einstigen Alltags. Zerbröckelnde Fassaden. Herb und rauh. Das sind Bilder wie von einem anderen Planeten. Bekannte Straßen und Plätze unwiederbringlich weit weg. Vielen Dank, Lukas!

Auch anschauen: Buchtipp: Schöner unsere Paläste! und West-Berlin.

Fotos: Copyright: Lukas Morai

Denkendorf 2013!!

Zweitakt- und Ostfahrzeugtreffen Süddeutschland 2013

Im Zweitakt nach Denkendorf. Historisches Blech und baumwollverstärktes Phenoplast der Marken IFA, Wartburg, Trabant, Auto Union/DKW und Skoda gab es am vergangenen Samstag in der schwäbischen Gemeinde im Landkreis Esslingen zu bewundern. Über dreißig kultige Fahrzeuge kamen erstmals zum autobunten Zweitakt- und Ostfahrzeugtreffen Süddeutschland. Die restmodernen 353er und die Trabanten dominierten das Feld. Die klassischen 311/312er glänzten und funkelten mit den DKWs und dem IFA F9 chromblitzend um die Wette. Der ahorngelbe 353W war nach einem chirurgischen Benzinpumpeneingriff bei Dr. Klaus wieder fit und fröhlich mit dabei.

Ein wunderbarer Autotag mit Sommersonnenschein, azurblauen Abgasfahnen, unverkennbarem Motorengeknatter, vielen Benzingesprächen und leckerster Stärkung vom Grill. Ein Höhepunkt war die gemeinsame Ausfahrt auf die Schwäbische Alb. Einen kräftigen Dank an die Orgamann- und Orgafrauschaft und “Hopp-Hin!” bis zum nächsten Jahr!

Noch mehr Ostmobiles bei formfreu.de: Anklam, Eisenach, Finowfurt, Lonsee und Wünsdorf.

Street Parade Zürich

Die farbigste House- und Technoparade der Welt. Friedlich, bunt, tolerant, lebensfroh.

Inspiriert von einem TV-Bericht über die Berliner Love Parade machte der Zürcher Mathematikstudent Marek Krynski im Juni 1992 bei der Stadtpolizei eine Eingabe für eine «Demonstration für Liebe, Friede, Freiheit, Grosszügigkeit und Toleranz». Dann geht’s ab zum Anschauungsunterricht an die Love Parade, die Marek nicht einfach nur begeistert, sondern buchstäblich überwältigt. Zurück in Zürich erhält er ohne nennenswerte Umstände die Bewilligung für seine Demo: Der ersten Street Parade am 5. September 1992 steht nichts mehr im Wege. Ausser natürlich einem riesigen Haufen organisatorischen Krams, den auch einige Love-Mobile-Macher unterschätzen: Sieben Mobiles sind dabei. She-DJs Violas Love Mobile ist das einzige, das wirklich funktioniert… Niemand mochte recht daran glauben, dass in Zürich mitten am helllichten Tag Ravers auf den Strassen tanzen würden.* Jeden Sommer treffen sich seither sich zu elektronischen Beats bewegende Massen in den Straßen rund um das Seebecken.

Vergangenen Samstag feierten wieder 950000 Besucher bei strahlendem Sonnenschein unter dem Motto ‘Dance for Freedom’ auf der schrillsten Party der Schweiz. 27 musikbeladene Love-Mobile waren auf der 22. Street Parade unterwegs. Bob Sinclair, Alex M.O.R.P.H., Westbam und Fedde le Grand waren die großen Namen. Coolste Moves und gewagteste Outfits. Geilste Stimmung. Mittendrinbilder.

Street Parade

*Quelle: Streetparade

Restmodern: Behördenzentrum Suhl

Suhl Stroll.

Über die Stadt Suhl und über den Thüringer Wald ragt das Behördenzentrum Hölderlinstrasse in DDR-Bauweise. Bis 1989 befand sich in dem Bau die Bezirksverwaltung Suhl des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Die verwitterte Blechverkleidung wirkt wie beissende Zähne. Die Antennen auf dem Dach erinnern und ermahnen an die einstige Funktion.

Unbedingt anschauen: Kinosaal im ehemaligen Ministerium für Staatssicherheit. Und mehr ‘Restmoderne’ findet ihr bei uns hier und hier und hier und hier

Ferrari Markenclubtreffen__Oldtimer-Grand-Prix Nürburgring

Beim Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring sind neben den Rennwagen immer auch die Sportwagen der Markenclubs ein Publikumsmagnet. Neben Porsche, Maserati und Alfa Romeo präsentieren auch die Mitglieder des Ferrari Club Deutschland e.V. ihre hochglanzpolierten Renner auf der Fläche der Mercedes-Arena. Wir waren mit unserem 308 GT4 dabei und parkierten mitten im Feld der meist roten Schmuckstücke.

Und hier noch ein schöner Artikel mit Fotos vom Treffen 1991!!

Ferrari Club Deutschland e.V.
AvD-Oldtimer-Grand-Prix

AvD-Oldtimer-Grand-Prix Nürburgring 2013

Leute, Leute, war das ein fettes Drehzahl-Fest! Wenn der Nürburgring ruft, kommen die Fahrer und Fans gleichermassen und werden nicht enttäuscht. Rennwagen aller Epochen, aller Klassen, aller Marken konnte man am Wochenende auf dem 41. AvD-Oldtimer-Grand-Prix live erleben.

BMW war wieder stark vertreten und feierte das 40. Jubiläum des 3,0 CSL und 30 Jahre Formel 1 Weltmeisterschaft. In Demoläufen und einem Sonderrennen konnte man die ganze Bandbreite des Motorsportengagements von 1970-1990 erleben. 2002Ti, M3, 635 CSI, 2800SC, oder gleich 17 Exemplare des M1 Procar !!! Auch der 1400 PS starke Formel 1 Renner, auf welchem Nelson Piquet damals erster Weltmeister in einem turbogetriebenen Auto wurde oder das originale Siegerfahrzeug BMW V12 LMR vom 24 Stunden Rennen in Le Mans 1999. Auch Opel stelle ein schönes Programm zusammen und hatte einige Highlights im Zelt stehen. GP Rennwagen von 1903 oder 1913, das grüne Monster von 1914 mit 12,3 Liter Hubraum oder auch einige Opel GT. Porsche nutzte die Gelegenheit, um ein weiteres mal 50 Jahre 911 zu feiern. Dazu veranstalteten die Schwaben einen Korso mit 50 ausgewählten Fahrzeugen aus allen Modellreihen über die Rennstrecke. Zur Erinnerung an die Rekordfahrt von Stefan Bellof, der 1983 die Nordschleife mit der wohl für alle Zeiten besten Runde ( 6:11,13 Min) umkreiste, machte sein damaliger Teamkollege Derek Bell eine Demofahrt im Originalen Porsche 956 auf der selben Strecke. Auch traditionell auf der grossen Freifläche der Mercedes Arena vertreten sind die Markenclubs von Ferrari, Maserati und Alfa Romeo mit einigen schönen Schmuckstücken, die hübsch aneinandergereiht wurden.

Andere tolle Renner waren in den verschiedenen Rennserien zu sehen: FIA Lurany Trophy, FIA Masters Historic Formula One, Historic Grand Prix Cars, FIA Masters Historic Sports Car, Gentlemen Drivers , Pre 1940, oder die AvD Tourenwagen Trophäe. Besonderes stimmungsvoll und hochkarätig war das einstündige Rennen der zweisitzigen Rennwagen und GT bis 1960/61, welches am Samstagabend gestartet wurde. In der Abendsonne drehten Mercedes- Benz 300SL, Maserati 300S oder Tipo 63, Jaguar C-Type, Porsche 356 oder RSK 918, Lotus Elite  oder gleich fünf Ferrari 250 ihre schnellen Runden. Hingucker war ganz klar der 250 GT „Breadvan“, der das Rennen gewann. Glückwunsch an Gabi Spangenberg und Max Werner!

AvD-Oldtimer-Grand-Prix

Die formfreu.de-Fotostrecken zum AvD-Oldtimer-Grand-Prix: 20122011, 2010, 2009 und 2007.

Heimweh 2013

Wartburgs haben Heimweh. Im Zweitakt nach Eisenach.

Zum 14. Mal gab es “Heimweh” in Eisenach. Die azurblauen Abgasfahnen und der feine Geruch des Zweitaktmotoren führten vom 2. bis 5. August wieder auf die Spicke. Unser ahorngelber 353 W war auch dieses Jahr wieder mit dabei.

Das alljährliche Treffen von einst im AWE gebauten Fahrzeugen der Marken Wartburg, BMW/EMW, Dixi und IFA stand in diesem Jahr ganz unter dem Motto “60 Jahre Zwei-Takt-Historie in Eisenach”. Trotz glühender Sommerhitze kamen über 450 Fahrzeuge aus 14 Ländern nach Thüringen. Der Festplatz war knallvoll. Autos, Autos, Autos soweit das Auge reichte. Es war wieder ein Treffen der Superlative und ein geniales Wochenende! Wunderbar die Vielfalt, lässig die Kulisse. Herzlich, spontan, entspannt, zwanglos. Dem Freund ostdeutscher Automobilbautradition wurde ein kunterbuntes Potpourri durch die unterschiedlichsten Baureihen geboten: vom perfekt erhaltenen oder restaurierten Schätzchen, dem Alltagsklassiker, dem tiefergelegten 1.3 Lowburg, der Melkus-Flunder bis zum skurrilen ‘Rattburg’. Das Feld dominierten die klassischen Typen 311/312 sowie die ‘restmodernen’ 353er. Jede Menge ölhaltige Benzingespräche, ungezählte Thüringer Rostbratwürste, knallrote Fassbrause, urlaubiger Sonnenmilchgeruch, das Rennsteiglied im Glockenklang und allerbeste Stimmung! Es passte alles! Damit die Autos auch weiterhin knattern und wie Bienen laufen, gab es Teilemärkte mit allem, was das Wartburgherz so begehrt. Fahrzeugbewertungen, Werksführungen, Poetryslam, ein gigantisches Feuerwerk und ein toller Vortragsabend von Konrad von Freyberg zur Zweitakthistorie sorgten für allzeit kurze Weile. Auch die allnächtlichen Alkoholkontrollen durch die Eisenacher Polizei vor den Spicketoren wurden mit Krombacher Alkoholfrei und einem souveränen Lächeln gemeistert… Der Wartburgfahrer nutzte wieder die Gelegenheit, die berühmte Ostkantine zu besuchen. Das einstige “Kameradschaftsgebäude der BMW AG” wird vom Verein Automobilbau Museum Eisenach (AME) e.V. genutzt und beherbergt einen umfangreichen Fahrzeugfundus. Obligatorisch waren außerdem die Fahrt zur Wartburg und der Fototermin am denkmalgeschützten AWE-Haupttor.

Ein Heimweh-Highlight war auch dieses Jahr wieder die große Ausfahrt. Die Wartburgkarawane knatterte über wunderschöne Straßen Thüringens und Osthessens. “138 Fahrzeuge haben in diesem Jahr an der Ausfahrt teilgenommen. 156 Fahrzeuge kamen dann in Eisenach an. Einige Oldtimerfreunde haben sich mit dazwischen gemischt was die gesamte Truppe noch mal länger machte.”*

Viele, viele kräftige und autobunte Eindrücke. Wir danken dem Organisatonsteam! Noch 358 Tage bis Heimweh 2014! Wir kommen wieder!

Heimweh
Heimweh @ formfreu.de

Alle unsere Beiträge und Bilderreihen – auch aus den vergangenen Jahren – zum Heimweh-Treffen findet ihr hier.

Heimweh#, #Wartburg
*Zitat: Heimweh

Classic Days Schloss Dyck _Miscanthusfeld

Miscanthus, liesst man bei Wikipedia, zu Deutsch auch „Stielblütengras“, ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Poaceae (Süßgräser), die je nach Quelle zwischen 14 und 20 Arten umfasst. Die Gattung ist vorwiegend in feuchten Wiesen und Sümpfen von Afrika bis Ostasien beheimatet, insbesondere findet sich eine Reihe von Arten in China und Japan. Aber eben auch in den Gärten des Schloss Dyck, wo am Wochenende zum 8.Mal die Classic Days veranstaltet wurden. Und was wären diese ohne die zahlreichen Fans, die mittendrin ihre Schätzchen parkten, manche wild durcheinander, andere nach Marken oder Modellen von Clubs geordnet. Wunderbar die Vielfalt, grandios die Kulisse. Endlos, spontan, zwanglos. Toll!

Schloss Dyck Classic Days

Miscanthusfeld 2011, 2010

Die Fotostrecken der gesamten Schloss Veranstaltungen der letzten Jahre findet ihr  hier: 2013, 2012, 2011 und 2010

Classic Days Schloss Dyck 2013

Die große Automobil-Gartenparty auf Schloss Dyck scheint sich jedes Jahr aufs Neue zu übertreffen. 27000 Besucher waren dabei, als ein Highlight das andere jagte. Die Stimmung war grandios, und die Stunden auf dem riesigen Areal rund um das Schloss verflogen im Nu. Hitze wurde mit reichlich Flüssigem und die Sonne mit Käppi bekämpft, Schatten boten die Pflaumen- Apfel- oder Schwarznussbäume auf den entsprechenden Wiesen, wo auch die Fans neben ihren Klassikern picknickten. Während die Rennwagen über den Dreieckskurs donnern, war die Atmosphäre im Park an der Orangerie gedämpfter. Dort standen die hochglanzpolierten Preziosen für den FIVA-A Concours d’Elegance, wurden aufs Penibelste bewertet und defilierten anschließend vor Jury und Publikum, um den einen oder anderen Preis einzusacken. Einige Mercedes-Benz 300SL waren dabei, Ferrari 250 GT Cabrio, oder 212/225S, 275 GTB 2 Coupe oder 250 GT/L, Fiat 8V oder ein Porsche 356 Pre-A. Interessant auch der älteste im Privatbesitz befindliche VW Käfer von 1938, der auf den Namen Porsche Prototyp 38 hört, denn das Wort Volkswagen war für die ersten 30 Autos der Vorserie noch gar nicht erfunden. Außerdem dabei der aerodynamische Volkhart Sagitta V2 Coupe, den wir 2012 ja schon bei Villa d’ Este sehen konnten. Den Award für den „Best of Show“ im Concours d`Elegance verlieh die internationale Fachjury einem Talbot Lago T120 Cabriolet Baujahr 1939, den Publikumspreis bekam der Alfa Romeo 6 G 2500 Super Sport Cabrio, der auch den “Pininfarina Style Award” erhielt.  Ausladende Formen und ein Höchstmass an Individualität konnte man an 15 Fahrzeugen bei der Sonderschau „115 Jahre Coachbuilding Erdmann&Rossi“ bewundern, und im hinteren Schlosshof stand die wunderbare Rekreation des berühmten Horch 853 Stomliniencoupe mit dem Namen Manuela. Das Original wird demnächst restauriert. Sensationellwar auch die Ansammlung von rund 25 Grand Prix Bugatti. Sie feierten zusammen mit einem Renntransporter das 80 jähriges Jubiläum des Sieges von Achille Varzi beim großen Preis von Monaco auf einem Modell T51. Im neuen Fahrerlager sahen wir den Porsche 917, der im Film „Le Mans“ von David Piper gefahren wurde. Dahinter – im Zelt von Alfa Romeo – ein Tipo 33/2 Le Mans Langheck! Erste Sahne! Auch Skurriles ist dabei, wie der Leyat Hélica von 1919, welcher mit seinem großen Propeller eher wie ein Flugzeug aussieht. Ein anderes Fahrzeug gibt Rätsel auf. Der Meier Leichtbau von 1935, dessen Entstehungsgeschichte nicht wirklich geklärt ist. Abenteuerlich auch die Neumann Neander Fahrmaschine des Zeichners und Malers Ernst Neumann. Er experimentierte mit neuen Verbundstoffen und Aluminium und schuf eine ganz eigene Form, einem Insekt nicht unähnlich. Nur noch drei Exemplare existieren weltweit.

Man konnte über Stunden immer wieder neue Autos entdecken und sie hautnah erleben. Es war ein grandioses Oktanfest, welches wir mal wieder fett im Kalender für nächstes Jahr markieren werden. Und von den Clubtreffen und Klassikern auf dem Miscanthusfeld gibt’s hier noch eine Extrafotostrecke…

Schloss Dyck Classic Days

Die Fotostrecken der letzten Jahre findet ihr hier: 2012 und 2011 und 2010.

Restmodern: Ernst-Reuter-Sekundarschule Wedding

“restmodern” ist ein von dem Architekturkritiker Oliver Elsers und dem Fotographen Andreas Muhs ins Leben gerufener Begriff. Als “restmodern” bezeichnet man die typischen, aber vom Verschwinden bedrohten Bauten und Details der Nachkriegsmoderne.

Zum 1953 an der Bernauer Strasse in Berlin-Wedding errichteten Schulgebäude wurde 1980 ein viergeschossiger Neubau aus Stahl- und Stahlbeton-Fertigteilen mit vorgehängter Fassade aus Betonelementen für Verwaltung, Mensa, Klassenräume und Fachräume der neuen Gesamtschule geschaffen. Ein typischer 80er-Ausdruck mit space-iger abgerundeter Fenstergestaltung.

Mehr “restmodern” findet ihr bei formfreu.de hier und hier und hier