Heimweh 2017

Nachlese

Für den Wartburgfahrer gibt’s nichts Größeres, als Anfang August in Eisenach zu sein. Das Wartburgfahrertreffen “Heimweh” ist der Pflichttermin im automobilen Jahreskalender.

Zur Anreise in die Lutherstadt gehört traditionsgemäß der Stopp beim Imbiss ‘Am Scheftelsbrunnen’ bei Wasungen an der B19: Verschnaufpause für den Warti und eine Original Thüringer Rostbratwurst sowie eine zuckersüße Ostlimo für den Piloten.

Das Treffen auf der Eisenacher Spicke stand in diesem Jahr unter dem Motto “50 Jahre Automobilbau-Museum“.

Aufgrund des unendlich großen Andrangs in den vergangenen Jahren mit vielen Wartburgfahrzeugen, die aus Platz- und Sicherheitsgründen vor den Toren bleiben mußten, waren 2017 nur noch Wartburg (und Melkus) auf dem Platz zugelassen. Es war also – zum Leidwesen vieler Fans von historischen Dixi, Vorkriegs-BMW, EMW oder IFA F9 aus Eisenacher Produktion – erstmalig ein reines Wartburgtreffen. Tatsächlich hatte sich die Platzsituation – auch durch eine Optimierung der Campingflächen und eine gute Organisation der Einweiser – sehr entspannt. 410 Fahrzeuge wurden offiziell gezählt.

Der Freitagabend startete nach einem coolen Tag unter Freunden und Gleichgesinnten wieder mit der großen Auktion zu Gunsten des Museums. So manche Dinge, die im Museum nicht benötigt werden, und einige Dinge, die im Fanshop nicht bezahlt wurden, kamen erfolgreich unter den Hammer. Direkt im Anschluss startete Enrico Martin mit dem Vortrag zur Geschichte des Argentinischen Wartburg. Gespannt lauschte die große Gruppe der Geschichte von Luciano Bolderl und seinem Graciella Wartburg. Im Anschluß zeigten Thomas Meinecke und Thomas Sälzle das Video vom diesjährigen Baltic Sea Circle im 353er, der “Grünen Biene”: jede Menge Eindrücke von der über 9200 km langen Tour rund um die Ostsee, von Hamburg übers Nordkap, Russland, Baltikum zurück nach Hamburg. Der Wartburg stand natürlich mit auf dem Platz und trug komplett die Patina der Reise.

Am Samstag standen die Fahrzeugbewertungen, der Besuch der Ostkantine auf dem AWE-Gelände, der große Schwerpunktvortrag sowie der Unterhaltungsabend mit Feuerwerk auf dem Programm. Die große Ausfahrt rund um Eisenach war wieder der Höhepunkt am Sonntag.

Viele, viele kräftige und autobunte Eindrücke zum Nichtsattsehen und Nichtsattfotografieren. Ein großes Dankeschön an das Heimweh-Team für die tolle Organisation des Treffens! Bis 2018!

Heimweh
Heimweh @ formfreu.de

Alle unsere Beiträge und Bilderreihen – auch aus den vergangenen Jahren – zum Heimweh-Treffen findet ihr hier.

Heimweh#

Mainzer Automobil Classic 2017

Die Mainzer Automobil Classic Rallye sollte eigentlich zur ersten großen Ausfahrt für unseren neu in den Fuhrpark gekommenen Austin Mini Van von 1964 werden. Doch es kam alles ein bisschen anders…

Am frühen Morgen schien noch alles in bester Ordnung. Die 120 Teilnehmerfahrzeuge fanden sich auf dem Gelände der Zitadelle in Mainz ein und gingen nach der obligaten Fahrerbesprechung nach und nach auf die Strecke. Wir waren mit Startnummer 3 in der Kategorie „Sport“ gemeldet und hatten gleich zu Anfang eine 120m lange Zeitprüfung zu absolvieren. Dann ging es zum Restart ins Stadtzentrum, wo auch einige Zuschauer warteten. Die Strecke führte Richtung Hechtsheimer Industriegebiet, wo eine weitere Zeitprüfung zu fahren war. Danach ging es mit Chinesenzeichen und auch Punkt- oder Pfeilskizzen Fischgräten oder einem Schachbrett in Richtung Rheinhessen. Kurz vor der Mittagspause versagte dann die Schaltung unseres Minis. Kein Gang war mehr einzulegen, nichts ging mehr und auch dem technischen Helfer waren die Hände gebunden. Schliesslich schleppte und der ADAC nach Hause. Doch aufgeben ist nicht und es war ja so ein herrliches Wetter. Spontan wurden die Startnummern auf unseren Porsche 911 umgeklebt und wir stiegen in der Nähe von Bad Kreuznach wieder in das Roadbook und die Strecke ein und fuhren die Rallye zu Ende. Zieleinlauf war wie immer in der wunderbaren Kulisse des Mainzer Weinmarkts und die Siegerehrung fand am Abend auf dem Hofgut Laubenheimer Höhe statt. Durch den Fahrzeugwechsel und die verpassten Prüfungen und Durchfahrtskontrollen fielen wir freilich aus der Wertung, doch das machte nichts, denn wir hatten einen schönen und Ereignisreichen Tag. Mal schauen, wann nun der Mini wieder flott ist und hoffentlich noch für die eine oder andere Fahrt dieses Jahr herhalten kann.

Mainzer Automobil Classic

Mainzer Automobil Classic 2015

Denkendorf 2017

5. Zweitakt- und Ostfahrzeugtreffen Süddeutschland. Das Jubiläumstreffen 2017 mit neuem Datum und an neuem Ort.

Zum fünften Mal luden die Zweitakterz Süd nun zum großen Altautowochenende in die Filderebene. Das Treffen für historische Fahrzeugen mit dem knatternden Zweitaktmotor und für Ostmobile jeglicher Bauart ist mittlerweile eine sympathische und gut angenommene Tradition. Ende August 2013 startete das „Zweitakt- und Ostfahrzeugtreffen Süddeutschland“ erstmalig mit ein paar Dutzend Fahrzeugen auf dem traditionellen Schotterplatz im Denkendorfer Heerweg. Jahr für Jahr kamen immer mehr Besucher in die Filderebene, so dass eine neue – schönere und größere – Location für die fünfte Edition – auf vielfachen Wunsch schon Ende Juli vor den Sommerferien im Südwesten – eigentlich außer Frage stand. Das große Sonnenhof-Gelände – in unmittelbarer Nähe des bisherigen Platzes – bot sich dazu mit großer Campingwiese und überdachter Halle natürlich bestens an.

Ein wunderbarer und bunter Fahrzeugmix kam auch dieses Jahr zusammen. Natürlich gaben jede Menge Trabant, Wartburg, Barkas, Lada, Skoda, FSM, MZ, Simson & Co. ihr Stelldichein. Zur Truppe der Ostmobile gab es zudem reichlich Fahrzeuge der Marken Auto Union/DKW, Messerschmitt, Saab oder Vespa zu bewundern. Insgesamt konnten über 270 Schätzchen – Automobile, Zweiräder und ein Traktor – gezählt werden. Dabei sind die historischen Camping-Anhänger gar nicht mitgerechnet… Hingucker waren beim Jubiläumstreffen der zweitaktende Saab 96 aus dem Jahre 1964, die exklusive GAZ-24-Limousine, das rote Wartburg 300 HT Cabriolet, der DKW F102, die beiden Messerschmitt Kabinenroller und natürlich ganz besonders der IFA RS03 („Aktivist“) aus dem Brandenburger Traktorenwerk. Die Gäste kamen nicht nur aus dem Stuttgarter Umland, sondern aus der ganzen Republik sowie der Schweiz und sogar Großbritannien nach Denkendorf. Der Preis für die weiteste Anreise ging an die zwölf Fahrzeuge des IFA Club UK. Die Besucher aus dem Vereinten Königreich sicherten sich zudem den Preis für die größte Gruppe. Tolle Leistung!

Auf dem Sonnenhof trafen außerdem einige weit gereisten Ostmobile zusammen. Russland scheint der diesjährige Reisetrend zu sein. Der Lada Niva von 79Oktan war einige Tage vorher noch in Togliattigrad, der Schweizer Trabant war nach Tschernobyl getourt und der Wartburg 353 -”die grüne Biene” – hatte eben noch die Ostsee (Nordkap, Murmansk) umkreist.

Zum Treffen gehören traditionell Unterhaltungsprogramme, kulinarische Spezialitäten vom Grill aus Thüringen und die Disko-Nacht von DJ Sprechende Hecke. Die große Samstagsausfahrt war wieder eine kunterbunte Runde ins Denkendorfer Umland. Wenngleich sich ein Teil der Altmobilhorde hier ein wenig “verfranzt” hatte, kamen die Teilnehmer fröhlich und mit breitem Grinsen auf den Platz zurück.

Tolle Autos, nette Leute und gute Stimmung. Auch Petrus war weitestgehend wohlgesinnt und schickte das Regennass nur nächtens nach Denkendorf.

Zweitakterz Süd

Die Fotostrecken der letzten Jahre findet ihr hier, hier, hier und hier



Fotos: T. Sälzle, S. Schäfer

Classic Days Schloss Dyck 2017

Am frühen Samstagmorgen war das Wetter eher mau und der Schirm der ständige Begleiter. Mache Fahrzeuge blieben noch eine ganze Weile unter den Abdeckungen versteckt und die Besitzer verlängerten das Frühstück mit einer extra Tasse Kaffee. Gegen Mittag aber klarte es auf und mehr und mehr Zuschauer trauten sich auf das Areal. Auch mit dem eigenen Klassikern, die freilich nicht geschon wurden und allesamt über die schlammigen Zufahrtswege rollten mussten.

Zu sehen gab es wieder einiges. Der Iso-Bizzarini Club Deutschland brachte eine bemerkenswerte Anzahl und Vielfalt von Iso’s mit. Eine Isetta von 1953, 125 Sport, Grifo, Bizzarini 5300 Stradale, Fidia oder den wunderbar skurilen von Ercole Spada gezeichneten Prototyp Isorivolta Varedo von 1972. Eine Ferrari Sonderschau zum 70 jährigen Firmenjubiläum ist ebenfalls auf der Orangerie Halbinsel zu sehen. Dabei F40, 288 GTO, Testarossa, 308 GTB und GTS, zwei 308 GT4, Mondial, 512BB oder Daytona. Einige der Klassiker nehmen auch am Concours d’Elegance teil, bei welchem unser Porsche 911 letztes Jahr den FIVA Preservation Award gewonnen hatte.

Andere Highlights fahren über den Rundkurs. In verschiedenen Sonder-und Präsentationsläufen gibt es u.a. den Fiat S76, “The Beast of Turin” zu sehen. Mit 28 Litern Hubraum und 290 PS fuhr das Geschoss 1911 tatsächlich einen Rekord von 211km/h! Mercedes-Benz jagt mit einem Kompressorwagen von 1927 über die Rennstrecke und Audi mit einem Wanderer W25 Stromlinie Spezial von 1938 und einem 16-Zylinder Typ C von 1936 mit Zwillingsbereifung am Heck. Volvo, Peugeot, Ford, Alfa Romeo und Jaguar Landrover zeigen ebenfalls Sehenwertes aus ihrer Firmengeschichte. Walter Röhrl feiert seinen 70.Geburtstag und die Autostadt widmet ihm eine Sonderasusstellung mit einigen seiner Siegerwagen. Und so bieten auch die 12. Classic Days wieder ein tolles Programm und am morgigen Sonntag soll das Wetter ja auch wieder besser werden…

Classic Days

Unsere Fotostrecken der letzten Jahre findet ihr hier: 2010, 2011, 2012, , 2013, 2014, 2015 und 2016.