Saar-Lor-Lux Classique 2017

Ganz schön heiß her ging es bei der Saar-Lor-Lux Classique Rallye. Die Sonne brannte und manche Wertungsprüfungen hatten es in sich und verlangten uns und unserem Porsche 911 einiges ab. Nicht nur einmal sausten wir mit Vollgas auf letzter Rille durch die Lichtschranke, um gerade noch die Idealzeit zu erhaschen.

Die 101 Teilnehmer kamen aus 8 Ländern mit Fahrzeugen von 28 verschiedenen Marken und gefahren wurde durch Deutschland, Frankreich und Luxemburg. Es war also richtig international! Check –In im Hotel in Saarbrücken und ein Prolog standen am Donnerstag auf dem Programm. Knapp 100 Kilometer zum Üben von Orientierung und dem Umgang mit den Stoppuhren. Wir waren in der Klasse „Sport“ gemeldet und hatten an den beiden Folgetagen nur Sonder- und Zeitprüfungen zu absolvieren. Diese waren mit teilweise bis zu sechs Einzelzeiten zu fahren. Da hieß es, die Stoppuhren im Griff zu haben, sich nicht zu verfahren und lieber mit etwas Vorzeit an der Messstelle ankommen, was uns nicht immer gelang. Besonders gut haben uns auch die Sonderprüfungen gefallen, bei denen man in vorgegebener (knappen) Zeit um einen Pylonenparcours fahren musste. Zwischendurch konnte man immermal wieder entspannen und den Blick auf die teilweise wunderschöne Strecke werfen. Gerade Luxemburg hat diesbezüglich einiges mehr zu bieten als nur Banken und Tankstellen. Zu Essen gab es auch reichlich. Mittagsstopp bei Villeroy & Boch oder Kaffee und Frischgebackenes aus dem Holzofen im urigen Lanz-Buldogg-Museum.

Wir waren vor zwei Jahren schon mal als Teilnehmer dabei und wollten unbedingt wiederkommen, weil wir so begeistert waren. Auch dieses Mal wurden wir nicht enttäuscht. Bombenwetter, tolle Prüfungen, nette Leute und eine wirklich perfekte Organisation. Der Termin für nächstes Jahr steht schon fest: Der 01. und 02. Juni 2018.

Saar-Lor-Lux Classique

Saar-Lor-Lux Classique 2015

10 Jahre formfreu.de!

10 Jahre formfreu.de!!

Am 1. Februar 2007 startete das Blog. “Es muß nicht alles zueinander passen. Aber alles steht miteinander in Bezug. Lieblingsprodukte. Marken. Persönliche Erinnerungen und Momente. Sinnstiftende Qualitäten. Vielschichtige Deutungsdimensionen. Bilder, Texte, Rhythmen, Haltungen, Stories.”

10 Jahre später gibt es über 1330 Beiträge mit ungezählten Fotodateien. Altblech und Architektur, Schickes und Schönes und Schnelles sind die Themen. Berlin, Barcelona, Porsche und Wartburg sind die Inspirationen. Und das macht riesig Spaß. 2009 heben wir bei facebook ab. Und im Jahr 2011 geht dann unsere Autostolz-Seite vom Stapel.

formfreu.de, das sind auch unsere Contributors, darunter vor allem René und Simon. Danke an dieser Stelle!

Das sind übrigens unsere beliebtesten Beiträge und Fotoreihen seit 2007:
1. Marzal, Stratos HF Zero, Bravo & Co. @ RM Auctions #2
2. Wartburg 353 W
3. Oldtimerfabrik Classic Neu-Ulm
4. BMW 328 Hommage @ Villa d’Este 2011
5. Werkschau Pforzheim 10./11. Februar 2012

Wir danken herzlichst unserer treuen formfreu.de-Community, allen unseren regelmäßigen und nichtregelmäßigen Besuchern, Fans und Freunden!

Giro Francoforte @ Weekend Italiano Storico

Die Oldtimerrallye Giro Francoforte fand dieses Jahr zum ersten Mal im Rahmen des Weekend Italiano Storico in der Klassikstadt Frankfurt statt. Über 80 Alfa Romeo, Fiat, Lancia, Lamborghini, Maserati oder Ferrari machten sich auf den Weg über die 285 km lange Strecke in Richtung Vogelsberg und wir waren mit Startnummer 46 und dem 308 GT4 dabei. Jede Menge Italoflitzer auf einen Streich. Klaro: die Alfa-Spider-Truppe war erwartungsgemäß sehr stark vertreten. Aber wann haben wir das letzte Mal soooo viele Alfasud oder Fiat 124 Coupé gesehen? Ganz große Freude! Der weisse Panda war das einzige nichtsportliche Brot-und Butter-Auto in der Horde. Vergeblich war leider die Ausschau nach 127er, 128er, Uno, Y10, Thema oder A 112…

Die technische Abnahme und Registrierung konnte man schon am Freitag Nachmittag machen. Ebenso wurde am Abend ein Beifahrerlehrgang für Neulinge oder Neugierige angeboten. Start der Rallye war dann am Samstag nach reichlich Frühstück und Fahrerbesprechung um 9:45h. Sie war gespickt mit sieben Gleichmäßigkeitsprüfungen und teilweise verschachtelten Aufgaben. Gemessen wurde mit Lichtschranke oder Druckschläuchen und es galt, auf die Hundertstelsekunde genau zu fahren. Los ging es mit der ersten Doppelprüfung gleich nach dem Start noch auf dem Gelände. Dann erstmal aus Frankfurt raus, ein kurzes Stück Autobahn Richtung Hanau und Gründau zum Fahrsicherheitszentrum Rhein-Main. Weil Fiat der Hauptsponsor der Veranstaltung war, wurden und für einige Aufgaben die neuesten Konzernfahrzeuge der FCA-Gruppe zur Verfügung gestellt. Hier war es die neue Giulia, in der wir einen Pylonenkurs mit einer Dreierzeitprüfung zu fahren hatten. Auf dem Schottenring, einer ehemaligen Motorradrennstrecke, wartete eine lange Prüfung (2,73km in 6,40 Minuten). Das Ziel liegt etwas versteckt auf einem Parkplatz. Mittagspause war im Gut Neumühle in Muschenheim. Die ehemalige Getreidemühle bietet mit Restaurant und einem weitläufigen Park die ideale Kulisse für unsere Rallye. Auch hier gab es eine interessante Wertungsprüfung. Mit Jeeps musste erst ein Bach durchquert werden und dann 850m langer Geländeparcours mit zwei Sollzeiten exakt gefahren werden. Gut gestärkt und motiviert konnte der Nachmittag beginnen. Die schöne Strecke führte Richtung Süden, am Feldberg vorbei, wo nochmals eine Langprüfung wartete (3,92km in 7:49 Minuten). Zurück in Frankfurt ging es auf das Gelände der FCA Germany AG. In der Tiefgarage durften wir den neuen Fiat 124 Spider Probe fahren. Nicht zum Spaß natürlich. Auch hier war die genaue Sollzeit zu beachten. Gegen 17:30 rollten wir im Ziel in der Klassikstadt ein, wo die letzte Dreier-Sollzeitprüfung zu durchfahren war. Bis zum Dinner und der Siegerehrung war noch reichlich Zeit, die wir auf dem Gelände und in der Werkskantine verbrachten. Ein wunderschöner Tag. Bestes Sommersonnenwetter, tolle Fahrzeuge und überall klasse Laune. Die Rallye war fantastisch organisiert. Es wurde an alle Details gedacht und die Veranstalter haben sich spannende und interessante Prüfungen ausgedacht, die sicher für den einen oder anderen Neuling etwas herausfordernd waren, aber auch den fortgeschrittenen Rallyefahrern Spaß gemacht haben. Glückwunsch zur gelungenen Premiere des Giro Francoforte!

Giro Francoforte

formfreu.de: Alfa Romeo Renntag 2015 @ Klassikstadt
formfreu.de: Auto Zeitung Youngtimer Classic @ Klassikstadt

CrossRoads Designers’ Rallye 2016

Zum fünften Mal schon fand am letzten Wochenende die CrossRoads Rallye in Anif in der Nähe von Salzburg statt. Wir sind seit der zweiten Ausgabe mit 308 GT4 und 350Z dabei, denn für uns ist es eines DER Highlights des Jahres, die wir nicht verpassen wollen!

Die Anfahrt am Freitag war schwieriger als sonst. Seit Tagen herrscht in ganz Deutschland Gewitterwetter und so blieben wir auf der Strecke auch nicht von Blitz, Hagel und Starkregen verschont. Auch brach gleich mal der rechte Scheibenwischer ab und die Fahrt ging einarmig weiter. Wenn man nur schnell genug fährt, perlt das Wasser schön weg… Und wie immer folgt auf Regen Sonnenschein, die Stimmung hob sich wieder und so kamen wir endlich am Nachmittag am Treffpunkt bei Kiska Design an und wurden mit einem kühlen Bierchen empfangen. Auf dem Parkplatz sammelten sich im Laufe des Abends Designer, Freunde und Kollegen mit ihren Blech- und Karbon-Schätzchen und freuten sich auf das BBQ, das Wiedersehen und den nächsten Tag.

Der ging früh los, denn es waren 310 kurvige Kilometer im Roadbook verzeichnet. Alexandre übernahm wie immer das Briefing und erklärte kurz die Strecke. Auch die österreichischen Geschwindigkeitsregeln, dass wir keine Tiere überfahren sollen und die Sache mit den Radfahrern. Und schon konnte es losgehen, ein Stück Autobahn, um das Öl warmzufahren, dann einen ersten schönen Schlenker über Russbach Annaberg und Niederfritz nach Obertauern, wo uns schon ein Helikopter mit Filmteam erwartete und uns den Nachmittag über begleitete, um ein paar schicke Luftaufnahmen zu machen. Wie bei James Bond! Dann weiter nach St Margarethen im Lungau, um anschließend auf die private Nockalmstrasse zu gelangen, die wir ja schon des Öfteren befahren haben. 52 Haarnadeln und zwei Pässe sorgen für reichlich Fahrspaß. Weil Fahren hungrig macht, war dort auf der Zechneralm auch die Mittagspause. Am Nachmittag führte die Strecke über die Turracher Höhe und den 1788 m hohen Sölkpass. Ein letzter Stopp im Grünen bei Edelweiß und Alpenrose und dann noch ein paar Kilometer bis ins Hotel in Schladming. Am Abend ließ uns Alexandre auf die letzten Jahre zurückblicken, pickte einige Glanzlichter heraus und ließ auch die vielen Jungs und vor allem Mädels des an der Organisation beteiligten Kiska Teams nicht unerwähnt. Auch gab es ein schönes Buchpaket für Richard und Marc von Opel, die tatsächlich bei allen CrossRoads dabei waren. Und so wurde wieder mal spät und die Nacht war viel zu kurz. zzzzzzzzzzzzzz

Am Sonntag war Rückmarsch angesagt. Nicht ohne am Vormittag noch mal etwas Gummiabrieb auf den 161 Kilometer Alpenasphalt zu hinterlassen. Bad Ausee, Pass Gschütt, Abtenau und dann noch über die L210 über Koloman zurück nach Anif. Etwas erschöpft, aber sehr glücklich ging es dann nach einer kleinen Stärkung, Red Bull und Kaffee zurück. Kurz vor dem Ziel bei Würzburg versagte am 930er Turbo von Thomas B. die Zündung und er musste den Wagen beim örtlichen Abschleppunternehmen zurücklassen… Das kann passieren, wenn man mit alten Autos unterwegs ist. Davon können wir ja einiges bereichten. Egal, wir machen uns auch im nächstes Jahr sehr gerne wieder auf die lange und erlebnisreiche Reise zu den CrossRoadern nach Österreich.

CrossRoads

formfreu.de: CrossRoads 2013
formfreu.de: CrossRoads 2014
formfreu.de: CrossRoads 2015

21. Internationale Weinrallye 2016

Trinkfest sollte man schon sein, als Teilnehmer bei der 21. Internationalen Weinrallye 2016. Der Name ist Programm, allenthalben kann man sich von der Qualität des Pfälzer Rebensafts überzeugen. Stress und Hektik kommen erst gar nicht auf, denn hier geht es einzig um Genuss!

Die vom AC Maikammer im zweijährigen Rhythmus organisierte Fahrt startet und endet in Maikammer an der Weinstrasse. Über 340 Teilnehmerfahrzeuge sind am Start, darunter ca. 100 Motorräder. Die Bandbreite der Vehikel ist ganz enorm, vom Ford Model T von 1911, Dixi, Bugatti T40, DKW F1, Adler Trumpf Junior Cabrio, Jaguar SS100 Tourer oder XK140, Austin A90 Atlantic, über Opel Kapitän, Fiat 500C, Mercedes-Benz 300S Roadster, Porsche 356 A, Unimog 411, BMW 326, IFA F9, Renault 4CV, Borgward Isabella, Austin Healey Sprite, Volvo PV544, bis hin zu einem Porsche 912 oder unserem 911er (dem einzigen im ganzen Feld). Die meisten reisen schon am Freitag an, denn der eigentlichen Weinrallye am Samstag ist schon am Vortag ein ca. 150 Kilometer langer Prolog vorgeschaltet. Er führte uns Richtung Norden durch die schönsten Dörfer und Landstriche der Pfalz zum Mittagsstopp im idyllischen Schlossgut Lüll. Weil das Wetter es so gut mit uns meint, wurde für uns der Tisch in der historischen Parkanlage gedeckt. Und die Autos parken hübsch daneben. Eine wunderschöne Kulisse. Nach ausgedehnter Pause führt die Strecke zurück über Marnheim, Göllheim, Stauf, Ramsen und Hettenleidelheim in Richtung Neustadt zum Weingut Herrenberg-Honigsäckel zum nächsten Stopp, wo Zwiebelkuchen und ein Gläschen Wein warteten. Ziel des Tages war wieder das weiträumige Gelände der Berufsgenossenschaft in Maikammer, wo auch die abendliche Party im Festzelt stattfand.

Am nächsten Morgen hieß es dann erst einmal früh ausfstehen, reichlich frühstücken und… warten. Wir hatten Startnummer 338 und sollten um 11:41 auf die Strecke. Aus irgendwelchen Gründen wurde es aber noch ‘ne Stunde oder mehr später. Auch egal, denn erstens hatten wir so ausgiebig Zeit alle anderen Klassiker anzuschauen und zu fotografieren und zweitens ging es ja um nichts. Zero Stress! Endlich konnten wir los. Runter zum Startbogen in der Maikammerer Innenstadt, wo zeitgleich das bekannte Weinfest stattfindet und zahlreiche Zuschauer geduldig alle Teilnehmer begrüßten und auf die Reise schickten. Die ging diesmal auf wunderbar abgelegenen Nebenstrassen Richtung Elsass: Rhodt, Frankenweiser, Eschbach, Silz über die französische Grenze nach Lembach und Wissenbourg. Dann wieder nach Deutschland und durch das Deutsche Weintor in Schweigen zu einer kleinen Weinpause. Kurz darauf noch ein Stück weiter nach Steinfeld zur Mittagspause im örtlichen Fußballclub. Weiter ging’s über Winden und Insheim zum Golfplatz in Dreihof zur Kaffee – und Kuchenpause. Dann noch das letzte Stück bis ins Ziel nach Maikammer.

Dort erfuhren wir, dass es leider zu einem tragischen Unfall eines Teilnehmerpaars gekommen ist. Der Fahrer eines historischen Motorradgespannes wollte einem Auto ausweichen, welches ihm die Vorfahrt genommen hatte. Die Beifahrerin wurde dabei aus dem Gefährt geschleudert und tödlich verletzt. Die schlimme Nachricht steckte allen in den Knochen und so fielen der Zieleinlauf und die Abschlussveranstaltung sehr ruhig und traurig aus. Ein leider sehr unschönes Ende für eine ansonsten wundervolle Veranstaltung…

Automobil-Club Maikammer

Retro Classics 2016 Stuttgart

Die Oldtimersaison beginnt hier im Südwesten mit der Retro Classics auf dem Stuttgarter Messegelände. Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit. Jede Menge Oldtimer, Youngtimer und Neo-Classics funkelten um die Wette. Chromgeblitze und Benzingeruch. Über 90.000 Besucher aus dem In- und Ausland waren zu Gast auf der Messe Stuttgart. Für jeden Autofan gab es einiges zu entdecken. Dazu reichlich Verkaufsfläche für Automodelle, Fachbücher und feines Pflegeaccessoire. Die Schau ist wie immer auch eine wunderbare Gelegenheit, Gleichgesinnte zu mitunter ölhaltigen Benzingesprächen zu treffen. Natürlich waren die Altfahrzeuge der schwäbischen Hersteller wieder im Fokus der Messe. Zu sehr selbstbewussten Preisen gab es auch dieses Jahr das größte und unendlichste Angebot an Altblech von Porsche und Mercedes – 911 und R107 oder W124 gab es sozusagen sogar in Wunschfarbe zu kaufen.

Das Louwman Museum in Den Haag beherbergt eine der beeindruckendsten privaten Autosammlungen der Welt. Seit 1934 hat die Familie Louwman eine einzigartige Kollektion zusammengestellt. Aus dieser Sammlung heraus wurden acht herausragende Oldtimer iim Atrium präsentiert. Ein Stück deutscher Motorsportgeschichte stellten die tollkühnen Rennlegenden von Veritas in der Sonderschau dar. Ein besonderes Highlight war ausserdem der GM Futurliner. Das gezeigte Fahrzeug ist die Nummer 9 von 12 gebauten Fahrzeugen. Heutzutage existieren nur noch sieben Fahrzeuge. Die 12 Futurliner wurden bis 1956 von GM für die „Parade of Progress“, eine Art Road Show, durch Amerika eingesetzt.

Leider gibt es nicht mehr den traditionellen Oldtimerparkplatz auf der Messe-Piazza mit dem wunderbaren Autopotpourri unter freiem Himmel. Da diese zur Verkaufsfläche wurde, finden die alten Fahrzeuge der Besucher – wenig fotofreundlich – im Boschparkhaus Platz.

Die Stände der Markenclubs und Interessengemeinschaften waren natürlich auch 2016 wieder die Seele der Messe. Zweitaktfreude und leckere Stärkung mit Saitenwürstchen, Kaffee und Hefezopf gab es bei den Freunden vom DKW-Stammtisch Stuttgart-Solitude

Alle unsere Beiträge zur Retro Classics der letzten Jahre findet ihr gebündelt hier.

Retro Classics

#RetroClassics

Chantilly Arts & Elegance Richard Mille 2015

Magnifique! Die weite Anreise in die Picardie nördlich von Paris zur zweiten Ausgabe des Chantilly Arts & Elegance Richard Mille hat sich gelohnt! In der einzigartigen Kulisse des Barockschlosses waren hunderte wunderbare Fahrzeuge ausgestellt. Am frühen Morgen lag noch Tau auf den Wiesen und den Autos, die feine Gesellschaft strömte nach und nach auf das weitläufige Gelände des Parks und die Jury dreht seine Runden, um die Fahrzeuge der verschiedenen Klassen zu bewerten. Das leise Plätschern der Springbrunnen und Hupen der Dampfboote wurde nur gelegentlich vom Anlassen eines der Motoren  durchbrochen. In weitem Abstand stehen die Exponate, Formel 1 Renner aus den 70ern, eine Sonderausstellung Citroen DS und SM, Ferrari 250 GTO, 250 California Spider, 166, AC Cobra, Bugatti 13 oder 50, der Rolls-Royce von Brigit Bardot, der Mercedes-Benz 300SL der Familie des Aga Kahn, Mercedes-Benz SSK oder der unglaublich faszinierende Voisin C28 Aerosport von 1935. Vor dem Schloss und an den Seitenbereichen präsentierten sich 40 Clubs und ihre Fahrzeuge und packten am Mittag ihre Picknicke auf der Wiese aus und genossen den schönen Tag.

Neben den alten Karossen gab es auch sieben Concept Cars zu sehen. Der Alpine Celebration, DS Numero 9, der neue Ford GT, McLaren 570S, Mercedes-Benz Concept Classe S Coupé, Zagato Mostro und der BMW 3.0 CLS Hommage R, der den Wettbewerb gewann. ‘Best of Show’ wurde der Mercedes-Benz 500K Special Roadster von 1936. Glückwunsch! Das Gebotene war in jeder Hinsicht einzigartig und an Schönheit kaum zu überbieten. Wir kommen gerne wieder…

Ach ja übrigens, die berühmte Crème Chantilly ist gesüßte – mit Vanille verfeinerte – Schlagsahne… Auch diese gab es auf dem Schloß zu verköstigen… ;)

Chantilly Arts et Elegance

CrossRoads Designers’ Rallye 2015

Ausfahrt mit Hindernissen

Der Termin der CrossRoads Designers’ Rallye steht schon seit ganz langem im Kalender und letztes Wochenende war es endlich soweit. Ein Treffen von Auto-Designern und guten Freunden, veranstaltet von Mitarbeitern von Kiska Design in Anif bei Salzburg, wo auch Start- und Zielpunkt der Ausfahrt ist. Wie schon im letzten Jahr reisten wir in zwei Gruppen von Mainz und von Stuttgart an und trafen und auf der Autobahn bei München. Mit dabei Porsche 993 und 997, Mazda MX-5, Honda S2000 und wir mit Nissan 350Z und Ferrari 308 GT4. Am Zielort angekommen erwarteten uns dann die anderen Kollegen aus ganz Europa und ein prima Empfang bei Kiska mit leckerem Barbecue. Leider deutete sich an unserem GT4 ein mittelschweres Problem an. Mit einer Benzinlache unter dem rechten Tank markierte er das Revier auf dem Parkplatz und die exakte Position des Lecks war auch nicht mit Hilfe des herbeigerufenen ‘Gelben Engels’ vom ÖAMTC zu bestimmen. Der Regen erschwerte die Suche zusätzlich und so war die einzig richtige Entscheidung, den Ferrari in der Garage zu parken und die Behebung des Problems auf Montag Vormittag zu verschieben.

Nach einem kurzweiligen Briefing am Samstag Morgen ging die ganze Clique auf die leider regennasse Piste. Das Fax mit dem Schönwetterwunsch an Petrus war irgendwie nicht angekommen… Von Salzburg ging es zunächst in Richtung Westen, über Inzell, St Johann in Tirol, durch Kitzbühel über den Pass Thurn zum Mittagsstopp im Sunnseit Restaurant, wo wir schon mit feinem Essen und tollem Ausblick erwartet wurden. Der Nachmittag war sonniger und die Strecke führte durch den Felbertauerntunnel hoch zum Staller Pass. Grandioser Ausblick auf den See und die Berge und weiter oben auch noch bis nach Italien. Hier trafen wir auch auf eine Gruppe Biker, die mit ihren ausnahmslos selbstgebauten Untersätzen direkt aus einem der Endzeitfilme MadMax  entsprungen zu sein schienen. Sie wissen schon lange, was wir noch nicht zu ahnen wagen. Eines Tages werden auch wir mit unseren alten Blech-Schüsseln so auf Reisen gehen und unsere Karren mit Dosen flicken und um jeden Tropfen Benzin betteln. Vielleicht auch nicht. Warten wir’s mal ab…

Gegen 18 Uhr fuhren wir dann die Passstrasse zurück und rauf nach Kals um das Nachtlager im äusserst schicken Gradonna Mountain Resort aufzuschlagen. Eine gute Wahl und es blieb noch etwas Zeit, um vor dem Essen eine Runde im Pool zu paddeln und sich im Dampfbad bedampfen zu lassen, bevor es gesellig bis spät in der Nacht weitergeht – Danke Denisa, dass du es so lange an der Bar mit uns ausgehalten hast :)

Beim Briefing am nächsten Morgen erfuhren wir, dass die Route modifiziert werden musste und das Frühstück ausgedehnter ausfallen kann, da es auf der geplanten Großglockner-Route geschneit hat und die Strasse wohl gesalzt wurde. Der Ausblick in den Nebel und die tiefhängenden Wolken sei auch nicht so der Hit und deshalb geht die Route auf relativ direkten Weg zurück nach Salzburg, von wo aus die meisten Teilnehmer wieder die Rückreise antraten. Unser GT4 konnte erst am Folgetag – nach kurzer Reparatur in der nahegelegene Oldieklinik Bruckner – nach Hause fahren. Danke nochmals an die Schrauber! Ein ganz großes Danke natürlich an das fantastische Kiska-Team, das wieder einmal alles perfekt organisiert hat und uns ein wundervolles Wochenende beschert hat. Für das Wetter, so haben wir ja neulich bei einer anderen Veranstaltung gelernt, konnten sie nichts. Denn das bringen die Teilnehmer selbst mit… Servus und bis im nächsten Jahr!

CrossRoads

formfreu.de: CrossRoads 2013
formfreu.de: CrossRoads 2014

Garage GT4: CrossRoads

Saar-Lor-Lux Classique 2015

Was für ein Wochenende!!! Wenn wir einen Preis für die tollste Rallye des Jahres vergeben würden, hätte ihn schon jetzt die Internationale Saar-Lor-Lux Classique gewonnen! Drei Länder in zwei Tagen und Teilnehmer aus neun Nationen. Hier stimmte einfach alles.

Da unsere Rallyekollege Marcel verhindert war, hatte er uns kurzfristig seinen Starplatz angeboten. So kamen wir wie die Jungfrau zum Kinde zur Startnummer 9 und mussten in der „Experten“ Wertung antreten. Hmm, ein bisschen Erfahrung haben wir ja inzwischen, aber uns fehlt es bei einigen Aufgaben schlicht an geeigneten Messinstrumenten, um auf die erfolgreiche Jagt nach hundertstel Sekunden bei den Gleichmäßigkeitsfahrten zu gehen. So hatten wir nicht den Hauch einer Chance, was aber gar nicht schlimm war, denn der Spaß war riesengroß und unser Porsche 911 durfte mal so richtig rennen!

Am Donnerstag konnte man schon mal zum Testen und Kennen lernen den „Saar-Pfalz“ Prolog rund um das Basislager in Saarbrücken fahren. Am nächsten Morgen (Freitag) eine schnelle technische Abnahme auf dem Parkplatz der Congresshalle, Begrüßung durch Rallye Leiter Wolfgang Heinz  und ab ging’s auf die Piste der ersten Etappe „Saarland-Pfalz“. Bei hochsommerlichen Temperaturen kamen Fahrzeug und Insassen schnell auf Temperatur. Die erste Prüfung war gleich mit vier Sollzeiten versehen, danach eine Gleichmäßigkeitsprüfung mit 40er und eine mit 48er Schnitt, die wir mit ungenauem Tageskilometerzähler und Schnitttabellen tapfer abgefahren sind. Gar nicht so leicht, über 14 Kilometer einen konstanten Geschwindigkeit zu fahren. Auf der Landstrasse schleicht man und wird zum Verkehrshindernis und in den Ortschaften muss man flott um die Kurven zirkeln. Neben den Zeitprüfungen gab es in unserer Wertung auch Orientierungsaufgaben, die nach Pfeilen, Strich-Punkten oder Fächer (längste Strecke) auf der Karte gefahren werden mussten und den weg durch die wunderschöne Landschaft vorgaben. Nach der Mittagspause bei Pirmasens ging es über die Grenze nach Frankreich, nette Kaffeepause in Bitche und noch zwei Sollzeitprüfungen inklusive. Der Abend klang bei hochsommerlichen Temperaturen, Bier, internationalem Buffet und Ochsenschwanz aus. Hausaufgaben mussten aber auch noch gemacht und das Roadbook vorbereitet werden. Dieses bereitete uns mit einigen Aufgabenstellungen Kopfzerbrechen. Nette Rallyekollegen halfen uns aber auf die Sprünge und so konnten wir irgendwann müde ins Bett fallen und von der bevorstehenden Flugplatzprüfung träumen.

Samstag: Restart zur Etappe „Luxemburg-Lothringen“. Erste Prüfung war der „Hillklimb 1“, der in exakt 2:20 Min zu fahren war, danach ging’s auf den besagten Flugplatz Düren, wo wir mal richtig über die Landebahn und das Rollfeld fetzen durften. Nicht ohne dabei sechs Sollzeiten im Auge zu behalten. Den richtigen Weg (links-große Runde, links- kleine Runde, rechts-kleine Runde, links-kleine Runde, raus) hatten wir uns eingeprägt und auf einem Zettel aufgemalt. Gleich danach noch einen engen Pilonen-Parcour, dann wieder zurück in die „freie Wildbahn“ und wunderbare Strassen, wo immer wieder Gleichmässigkeits Prüfungen und Stempelkontrollen lauerten. Heute hatten wir versucht die Tachoabweichung mit höheren Schnitten zu kompensieren, um das schlechte Abschneiden vom Vortag nicht zu wiederholen. Eine weitere schöne Prüfung erwartete uns auf dem Firmengelände der Spedition Fixemer in Obermosel. Zuerst vier Sollzeiten auf dem engen Parkplatz und der Einfahrt erhaschen, dann eine Strecke von 860m um die Firmenhalle in 70 Sekunden fahren und dabei noch auf stumme Wächter achten! Da ging es ganz schön zur Sache! Herrlich!! Wir wären am liebsten gleich noch mal angetreten…Nach dem Mittagessen und billigem Tanken in Luxemburg ging es sportlich weiter. Im verschlungenen Weinberg (Hanglage!) waren vier Sollzeiten zu erreichen. Das Ziel der  Strecke von gut vier Kilometern und mit über 35 Abzweigungen über Kuppen und Senken war aber nur mit Vollgas zur erreichen (da wir uns auch einmal verfahren hatten und die Zeit aufholen mussten). Zeiten nicht erreicht, Fehler gemacht, scheißegal! Das war einfach megageil! Die Orientierungsaufgaben wurden wieder nach Pfeilen, Strichen und Punkten oder auch mal “Grenze Fahren“ gefahren und nach einer letzten Sechser-Sollzeitprüfung durchs Industriegebiet mit kreuzenden Teilnehmern und ahnungslosen Verkehrsteilnehmern konnte wir das Ziel in der Altstadt in Saarbrücken auf dem St. Johanner Markt ansteuern.

Ein wirklich großes Kompliment an die Veranstalter und Helfer. Allein die Tatsache, dass es bei der Saar-Lor-Lux  Classique fünf Wertungsklassen von „Beginner“ bis“ Experten“ mit teilweise unterschiedlichen Strecken und Prüfungen gibt, dazu noch eine eintägige „Mini-Classic“ für Einsteiger, ist ein unglaublicher Aufwand. Trotzdem war alles perfekt organisiert, die Strecke wunderschönst, zeitliche (zwar stramm aber) gut zu bewältigen, tolle Pausen und schöne Feiern am Abend. Mit viel Herz und Hirn wurden kniffelige und vor allem abwechslungsreiche Prüfungen ausgedacht. Noch nie waren wir in der Wertung so schlecht und hatten so viel Spaß dabei! Wir kommen gerne wieder!

Saar-Lor-Lux Classique

32. HMSC Oldtimerrallye Wiesbaden & Concours d’Elegance

„Spaß muss sein“ schien das Motto der 32. HMSC Oldtimerrallye Wiesbaden zu sein. Nicht nur waren Roberto Blanco und Gattin Luzandra unter den Teilnehmern, sondern wurde auch das Konzept der Veranstaltung radikal hin zu mehr Fahrfreude, Genuss, Essen und Gemütlichkeit verlagert. Die anspruchsvollen Orientierungsaufgaben der letzten Jahre fielen mit dem neuen Fahrtleiter Karlheinz Schott (den wir schon bei der Sachs Franken Classic kennenlernen durften) komplett weg und wurden durch Sollzeit- und Gleichmäßigkeitsprüfungen ersetzt. Ein langes Oldtimerwochenende mit Dreh- und Angelpunkt in der hessischen Landeshauptstadt.

HMSC

Wiesbaden Concours d’Elegance bei formfreu.de2013 und 2011

Technische Abnahme

Am Donnerstag gab es die technische Abnahme der 120 Fahrzeuge auf dem Schlossplatz. Die Dokumente und der technische Zustand der Teilnehmerfahrzeuge wurden gecheckt. Damit die Teams in Schwung kamen und die Zuschauer was zum Schauen hatten, wurde eine Prologprüfung mit doppelter Zeitmessung vor dem Rathaus organisiert. Vrooooommm…

Rheingau-Etappe

Am Freitag war der Start des ersten Fahrzeugs um 8:30 Uhr, wir hatten im Porsche 911 die Nummer 99 ergattert und konnten etwas länger schlafen. Die „Rheingauroute“ führte eigentlich durch Rheinhessen. Es ging durch Mainz in Richtung Finthener Flugplatz. Dort fand übrigens mit der Erstauflage 1964 das erste Rennen des HMSC (Hesse Motor Sport Club) auf einem 2,2km langen Parcours mit über 250 Teilnehmern statt. Wir hatten auf einem kleinen Teilstück einen Parcours in vorgegebener Zeit zu fahren und konnten noch ein zweites Frühstück einschieben. Gestärkt rollten wir also nach Ingelheim und dann über weitere Wertungsprüfungen Richtung Oppenheim am Rhein entlang bis zur ausgedehnten Mittagspause auf dem Hofgut Laubenheimer Höhe. Ein schönes Fleckchen mit Blick von der Terrasse bis nach Frankfurt. Der Nachmittag verlangte uns weitere Ortsdurchfahrten, Wertungs- und Gleichmäßigkeitsprüfungen ab. Durch die Rheinhessische Schweiz ging es Richtung Bingen, dann mit der Fähre über den Rhein und zurück nach Wiesbaden, wo Passanten und Sonnenschein erwarteten.

Taunus-Etappe

Samstag. Wieder früh raus, Startzeit 9:32h. Kurhaus Wiesbaden. War die Streckenführung am Vortag wegen der vielen Ortschaften etwas anstrengend, sollten wir heute auf der Taununs-Tour mit tollen Strassen, Hügeln und Kurven belohnt werden. Man kam auch mal bis in den vierten Gang und konnte es laufen lassen. Frühstückspause auf dem Sandplacken, dann rauf auf den Feldberg, Mittagspause auf dem Zauberberg, dann Richtung Bad Camberg und den Selters Mineralquellen. Dazwischen einige ZKs, DKs, eine Rollprüfung, bei der man eine vorgegebene Zeit ohne Motor absolvieren musste, Gleichmäßigkeitsprüfungen und einige stumme Wächter. Kurz vor dem Ziel empfing uns die „Letzte Tankstelle“. Die Sektkellerei Henkell öffnete die Tore für eine Wertungsprüfung auf dem Gelände und anschließendem Umtrunk am historischen Firmensitz. Speziell für den Altautofahrer gibt es jetzt von Henkel übrigens den feinen Schaumwein auch in alkoholfreier Ausführung… Zieleinlauf war wieder das Kurhaus, wo auch am Abend der festliche Ball stattfand.

Concours d’Elegance

Den Abschluss fand die viertägige Veranstaltung wie immer mit dem Concours d’Elegance am Sonntag im Kurpark. Alle Teilnehmerfahrzeuge wurden hübsch um den See postiert und in zwei Paraden nochmals dem Publikum und der Jury präsentiert, die auf der Bühne der Konzertmuschel saß. Wie die allerdings aus der Distanz die Fahrzeuge begutachten wollte und so den Sieger kürte blieb schleierhaft.

Das neue Format und Regelwerk der Rallye scheinen erfolgsversprechend. Bei den Wertungsprüfungen hätten wir uns jedoch etwas mehr Abwechslung gewünscht. Neun von 16 Teilabschnitten waren in fünf oder sechs Sekunden und ähnlicher Geschwindigkeit zu fahren. Das wird auf die Dauer etwas langweilig: Hier hätte man ohne Probleme etwas mit den Zahlen spielen können.

Paris Motor Show 2014

Kleines Jubiläum für uns in Paris. Seit 20 Jahren besuchen wir den Pariser Autosalon. Zum ersten Mal berichteten wir damals in der Pforzheimer Studentenzeitung Campus unter dem Titel „Wir und die Pariser“ von unseren Erlebnissen und Eindrücken. Vom Treffen mit Nuccio Bertone, mit Monique und Nadine im Shuttlebus und der Designers Night im Pin-up Studio. Aber das alles ist lange her… 2014 sieht die automobile Welt anders aus. Was es Neues gibt, wollen wir bei einem Messerundgang erfahren. Den Anfang macht um 7:30 Uhr BMW. Hier steht der irgendwie etwas aus der Form geraten neue Mini 5-Türer, der Nachfolger des X6 und das 2er Cabrio. Ein Stockwerk höher hat Opel eine Reihe neuer Corsas auf die riesigen Bühne gestellt. Aber wo ist Karl? Keine Spur vom kleinen Bruder des Adam. Jaguar hat die Sportlimousine XE im Gepäck und will gegen 3er BMW und C-Klasse anstinken. Nicht schlecht, aber das Heck erinnert mit seinen altbackenen Rückleuchten etwas an den A5 von Audi. Auch frisch aus dem Ei gepellt ist der neue Land Rover Discovery.

Schick und schön, mit einer Prise Saab im Style. Erstes richtiges Highlight steht bei Infiniti. Die Studie Q80 Inspiration ist ein wahrer Hingucker, formgewaltig mit spitz zulaufender Heckscheibe wie einst der Renault Initiale von 1995, innen sehr luxuriös und edel. Hothothot! Bei Toyota sieht man die Zukunft der Mobilität in einem dreirädrigen Kompakt-Vehikel, das sich in die Kurven legen kann und elektrisch angetrieben wird. VW will bei den Franzosen Punkte sammeln und sponsort jetzt deren Fussball-Nationalmannschaft. Auf der Bühne stehen der Trainer und dann noch der neue Passat. Auch bei Audi wird über Fußball geredet. WM-Torschütze Mario Götze wünscht sich den neuen TT Roadster als Dienstwagen. Schmankerl ist hier das TT Sportback Concept. Ein breitbeiniger und –mäuliger Viertürer mit einem schnittigen Heck, welches auch der Serienversion gut gestanden hätte. Von deutscher Pünktlichkeit ist bei den Pressekonferenzen des VW-Konzerns jedoch nichts zu spüren. Sie schleppen eine fast halbstündige Verspätung mit sich herum und sprengen so den eng gesteckten Zeitplan.

Wir schenken uns deshalb Bentley, Porsche und Lamborghini und machen uns auf den Weg in Halle 1, um den französischen Herstellern bei der Feilbietung ihrer Produkte zu lauschen. 10 Uhr, Peugeot sieht sich mit dem Strategieplan „Back in the Race“ im Soll und zeigt und den facegelifteten 508, den 308 GT und die beiden Konzepte Exalt mit Elementen aus recyceltem Zeitungspapier und Haifischleder und den Quartz mit vielen Linien und 500 PS. Citroen verkauft inzwischen 25% der Autos in China und will mit einer Kombination aus Créativité und Technologie eine Wohlfühlstimmung erzeugen und die Kunden für sich gewinnen. Aha. Richtig Neues hat Konzernchefin Linda Jackson mit holprigem französisch nicht zu berichten und ich sehne mich bei ihrem Vortrag nach einem Kaffee. Stimmung kam nur kurz bei einem Einspieler auf, in dem der ja wahnsinnig beliebte François Hollande bei einer Parade im DS5 winkend durchs Bild huschte. Welchem Feind wünscht man so einen Markenbotschafter? Die Untermarke DS liefert dann doch noch ab und rollt das Conceptcar Divine auf die Bühne. Kurzweiliger geht es im Anschluss bei Renault weiter. Zwar am Stand aber nicht im Rampenlicht der Präsentation steht das futurische, hocheffiziente Konzept Eolab. Carlos Ghosn fährt stattdessen aber im neuen Espace über die weiträumige Hügellandschaft und erklärt wohltuend kompakt und ohne Geschäftsgelaber das neue Flaggschiff. War er 1984 noch Trendsetter, folgt er nun der Mode und verabschiedet sich von einem hohen Dach und großen Fensterflächen. Im Innenraum sind die Sitze nun bündig im Wagenboden versenkbar.

Was gibt es sonst noch Neues? Mercedes zeigt den sinnlich-klaren Sportwagen AMG-GT, Smart den neuen ForTwo und ForFour, Hyundai den etwas schmelzlosen i20, und Lamborghini hat mit dem Asterion den ersten Hybridwagen der Marke geschaffen. Man verzichtet auf exzessive Kantenexplosionen vorhergehender Studien und zitiert stattdessen hier und da den Miura. Fiat baut einen weiteren Ableger der 500er Reihe. Den Mini SUV 500X. Kommentar sinnlos. Ferrari pimpt den 458 als „Speziale A“, Volvo erneuert den XC90 und Ford den C-Max. Man muss sagen, dass aufregende Premieren fehlen. Es gibt einige schöne Fahrzeuge oder zumindest mit schönen Damen verzierte. Aber sonst herrscht Durchschnittlichkeit. Lichtblick der diesjährigen Pariser Motor Show war aber die wunderbare Sonderausstellung „Automobile & la Mode“ in Halle 8.

Mondial Automobile

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5. Auto Zeitung Youngtimer Classic

Rallye mit Hindernissen

Die Youngtimer Classic der Auto Zeitung zählte in den letzten beiden Jahren zu den großen Highlights in unserem Rallyekalender. Daher galt es, auch 2014 unbedingt wieder dabei zu sein. Nach Wartburg und Mercedes-Benz R129 sollte dieses Jahr der flotte Porsche 964 an den Start gehen. In formfreu.diger Vorfreude ging es am vergangenen Wochenende in Richtung Bonn zur 5. Edition der Youngtimer Classic. Während die letzten beiden Rallyes in der Frankfurter Klassikstadt starteten, war heuer das einstige Gästehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg bei Bonn Start– und Zielort. Das mondäne Haus wird seit 1990 von Steigenberger als Hotel betrieben und diente uns als feine Herberge im Charme und Look der späten 1980er Jahre.

Ein kunterbuntes Fahrzeugpotpourri der 70er bis frühen 90er Jahre präsentierte sich auf dem Hotelgelände. Es war ein fröhliches Wiedersehen mit Fahrzeugen wie Renault Super 5, Coupé Fiat, Skoda 1100 MB, Alfa Zagato SZ oder Lamborghini Espada, die allesamt irgendwo in den Tiefgaragen unserer Autoherzen noch einen Stellplatz haben… Sogar ein paar veritable Oldtimer haben sich auch in die Youngtimertruppe verlaufen – ein 63er Rekord Coupe, eine Pagode und der Sonax-Volkswagen T1 – und waren munter mit dabei.

Am Freitag nachmittag absolvierten wir den Check-In und die technische Abnahme unseres Youngtimers. Licht, Hupe, Warndreieck. Alles da! Mit Startnummer 22 auf den Türen und obligatorischen Rallyeschildchen auf den Hauben waren wir dabei. Hier wären übrigens Aufkleber besser gewesen, denn Plastiktafeln kann man an den meisten Youngtimern mit den integrierten Stoßfängerschürzen nur mit Saugnäpfen, Klebeband oder viel Fantasie befestigen. Am Abend blieb uns noch Zeit einen Blick ins Roadbook zu werfen und die Wertungsprüfungen etwas vorzubereiten. Der Zollstock in der Rallyetasche sollte uns wertvolle Dienste erweisen. Die Fragen werden ja bei der Fahrerbesprechung geklärt und so genossen wir lieber den Blick auf den Rhein und das in die Abendsonne getauchte Königswinter und Bad Godesberg und überlegten, welcher der ehemaligen Staats- und Regierungchefs wohl schon mal auf unseren Matratzen geschnarcht hat..

Samstag früh gab’s belegte Brötchen und die Fahrerbesprechung. Zu beidem musste man sich ziemlich durchfragen. Die Besprechung wurde im Zeitraffer abgehalten. Während der Organisator in Frankfurt auf eine umfassende Piloten- und Copiloten-Vorbereitung Wert legte, bei der auf alle Eigenheiten und Anforderungen der Rallye in ausführlichen Präsentationen eingegangen wurde, schien die diesjährige Orgaleitung überfordert. Die wenigen sich aus unklaren Punkten im Roadbook ergebenen Fragen, die in schlechter Akustik im Raum nach vorne gelangten, wurden kurzum beantwortet: Wie im Roadbook angegeben… !!? Hmmm. Fragen also irgendwie unerwünscht, und nicht nur die Neueinsteiger wurden im Dunkeln stehen gelassen. 9:01 Uhr der Start vor dem Eingang des Hotels. Gleich die erste Wertungsprüfung ging bei uns aus unerfindlichen Gründen ziemlich daneben. 40 Meter waren in 18,22 Sekunden zu fahren. Von da an konnte es bei uns nur besser werden. Eine Daueraufgabe bestand darin, die ersten beiden Buchstaben sämtlicher sich auf der Strecke befindlicher Ortschilder in der Bordkarte zu notieren. Und das waren gaaanz schön viele! Die Strecke führte über 115 km zum Biggesee. Geprüft wurde mittiges Fahren zwischen Gattern, zwei weitere Sollzeit- und schließlich eine Slalomzeitprüfung. Der Nachmittag beginnt im Startnummernwirrwarr. Üblicherweise startet man wieder in der Reihenfolge der Ankunft, so dass alle die Mittagspause genießen können. Dass man aber wieder gemäß der Startnummern losfährt ist, im Bordbuch nicht ersichtlich und den Helfern nicht bekannt. Großes Durcheinander. Mit der identischen Slalomaufgabe vom Vormittag geht es wieder los. Na, die hätte man man ja etwas variieren können. Das schmeckt nach Sparprogramm. Bei WP7 mussten wir genau 1,20 Meter vorfahren (wir: 119cm), bei WP8 genau 30cm vor einem Gatter halten (wir: 10cm). Dann kam Action auf. In der Nähe von Niederbreidenbach stauten sich die Fahrzeuge plötzlich, weil eine anwohnende Wutbürgerin kurzerhand mit Schubkarre und sitzender Kinderschar die Strasse blockierte. Sie fühlte sich durch unsere lauten, stinkenden Autos um Leib und Leben bedroht und empfahl uns, einen anderen Sport zu suchen. Der Fahrtleiter war schnell am Ort, sonst wären noch die Fäuste geflogen. Aber auch er hatte alle Mühe der Dame die Abläufe und Genehmigungsprozeduren zu erklären. Offenbar hatte der örtliche Bürgermeister die Bewohner nicht ausreichend vorab informiert. Die Strecke einer solche Rallyeveranstaltung wird schließlich bei sämtlichen betroffenen Behörden vorab angefragt und genehmigt. Zum Abschluss noch eine Doppel-WP vor dem Eingang des Hotels, die fast ausgefallen wäre, weil die Teilnehmer offenbar vor der Orga eingetroffen sind und sich die Strasse hoch zum Petersberg gestaut haben. Der Siegersekt musste auch beinahe ausfallen. Auf der Terrasse des Hotels war nichts – wie noch am morgen angekündigt - für die ankommenden Teams vorbereitet. Kein Sekt, kein gar nichts. Oder haben wir die richtige Terrasse nicht gefunden?… Macht nix. Wir haben uns dann an der Bar selbst was organisiert und noch nett mit Dirk gequatscht. Abendessen und Siegerehrung waren dann im Anschluss. Die je ersten drei einer Klasse bekamen Preise und Pokale und wir erfuhren, dass es wahnsinnig  knapp zuging. Sonst aber nichts. Keine Anekdoten, Vorkommnisse, Pannen, Lustiges. Oje war das mau. Einzig der Streckenkommentator konnte sich einiger ironischer Kommentare zu seinen Fahrzeugvorstellungen vor nicht vorhandenem Publikum nicht verkneifen. Der Hit kam dann, als den Teilnehmern verkündet wurde, dass die Ergebnisse der Prüfungen nicht – wie üblich – ausgehängt werden können, sondern in den nächsten Tagen nachgeschickt werden. Waaas? Das gab es ja noch nie! Da war die Stimmung an den Tischen richtig im Keller. Auf Nachfrage wurde uns erklärt, dass Distanzen und Zeiten in eine Einheit umgerechnet worden seien und dies mehr Fragen als Antworten bei den Teilnehmern hervorrufen würde… Eine Rückumrechnung würde zu lange dauern und es war ja wichtig, dass die Siegerehrung um 20 Uhr stattfinden würde. Später erfuhren wir auch wieso: Abgesehen davon, dass sich die Sponsoren so schon frühzeitig verdünnisieren konnten, gab es nur bis 21 Uhr Getränke. Der Saal war nur bis 22 Uhr gemietet worden. Wir blieben trotzdem noch ne ganze Weile sitzen und wurden auch nicht auf dem Trockenen sitzen gelassen. Das Hotelpersonal war wirklich sehr nett! Mittlerweile haben wir aus dem Netz erfahren, dass wir gar nicht so schlecht unterwegs waren. Platz vier in unserer offenen Klasse. Wow. Haarscharf am Pokälchen vorbei….

Liebe Auto Zeitung, das war holprig. Das war weit weg vom Top-Niveau der Vorjahresfahrten mit ihren spannenden, anspruchsvollen und abwechslungsreichen Wertungsprüfungen und Übungen. Gebt die Veranstaltung wieder in die Hände der Organisatoren des Vorjahres. Die können es nämlich….

Auto Zeitung Classic Cars

Die Fotostrecken von 2012 und 2013 gibt es hier und hier.