Autosalon Genf 2016

Messerundgang

Nein, auf die Alpine von Renault müssen wir noch etwas warten. In Genf, wo in diesen Tagen der 86. Internationale Autosalon stattfindet, ist nichts davon zu sehen. Schade, aber wir trösten und mir anderen automobilen Highlights und Schmuckstücken. Schon vor 8:00h finden die ersten Pressekonferenzen statt. Die Hallen sind zwar noch recht leer und die meisten Neuigkeiten noch abgedeckt, aber einer muss ja den Anfang machen. In diesem Fall ist es BMW, die dem Urahnen 2002 Turbo den neuen M2 zur Seite stellen. „M“ in its purest form“ heißt es und der kleine Racker spurtet in 4,3 Sekunden auf 100. Noch mehr „M“ gibt es in der großen Klasse. Der M760Li ist das neue Topmodell und neben ihm sieht der altehrwürdige 750i von 1987 arg schmalbrüstig aus. Kinder, wie die Zeit vergeht… die vergeht auch schnell beim Messerundgang, also los:

VW darf um 8:05h seine Werbebotschaften unter die Journalistenschar streuen. Erstaunlich viel Sicherheitspersonal säumt die Bühne (und versperrt die Sicht auf dieselbige). Wohl nicht ohne Grund, denn ein als „Mechaniker“ getarnter Demonstrant mischt sich in die Präsentation des neuen Up und will diesen „reparieren“! Kurzerhand und schmerzlos wird er abgeführt und die Show kann weitergehen. Der besagte Up wurde „nachgeschärft“. Ein Facelift also und ich komme auf die Idee mal eine Runde „Marketingphrasen-Bingo“ zu spielen. Es scheint, als hätte man bei VW immer besonders schnell sein Kärtchen voll! :) Ihn gibt es als „beatsaudio“ Sondermodell mit 300 Watt auf den Ohren. Auch neu ist der Golf GTI Clubsport mit 265 PS, bei Kickdown sogar 290. Pfiffig gemacht ist das summer-green metallic lackierte Konzept „T-Cross Breeze“, ein kleines SUV Cabrio, welches (dann mit Dach) so ähnlich in Serie gehen soll. Im Übrigen erfahren wir, dass im Zuge des Abgasskandals der Konzern personell wie organisatorisch neu aufgestellt werde. Man will sich mit Elektromobilität für die Zukunft rüsten und so wohl zur Konkurrenz aufschließen, die diese schon seit Jahren anbieten.

Bei Audi führt die sympathische Mirjam Weichselbraun voller Elan durchs Programm und nach einigem Spektakel kommt der neue Q2 herangerollt. Er soll die jungen Kunden ansprechen und ein urbanes Lebensgefühl versprühen. Alles kann er, ist superschnell im Internet, bremst und parkt selbstständig, und übernimmt im Stau auch mal das Fahren. Leider sieht er nicht so dolle aus. Reichlich bockig wirkt er und ein klares Designthema will sich mir bei all den Linien nicht erschließen. Zig Kanten säumen die Radläufe, die dennoch optisch nicht hervortreten wollen. Das Heck mit den Polo-ähnlichen Leuchten ist noch die beste Ansicht. Billig und viel zu groß  wirken die farbigen Plastikteile, die auf der C-Säule sitzen. Das würden ja nicht mal mehr die Japaner so machen. Schnell weiter zu Porsche.

Dort röhren die Motoren. Es wird der 4-Zylinder, der im neuen 718 steckt gepriesen und es gibt eine Neuauflage des 911 R von 1967. Puristisch, kompromisslos „Racing“! 500 PS und 1370 kg dank Karbon, Magnesium und Titan machen ihn zum leichtesten 911 im Programm. 991 Exemplare wird es für 991 glückliche Kunden geben. Dreimal so stark ist der Bugatti Chiron, dessen Serienversion nun endlich zu sehen ist. Ob er in die Fußstapfen des 10 Jahre lang gebauten Veyron treten kann, wird die Zeit zeigen. Der Preis liegt bei 2,4 Millionen, netto. Eigentlich ein Schnäppchen, wenn man bedenkt , dass VW schon bei jedem gebauten Veyron 4,7 Millionen Euro draufgezahlt hat. Lamborghini feiert mit dem Modell Centenario den 100. Geburtstag des Firmengründers Ferruccio. Dieser würde sich beim Anblick der 770 PS starken Flunder freilich im Grabe rumdrehen. Durch zahlreiche Anbauteile zerklüftet ist keine Form mehr erkennbar. Der Roboterstyle gefiel mir schon am Veneno nicht und lassen Huracán und Aventador umso besser ausschauen.

Weitere Sportwagen Novitäten stehen in Halle 5: Aston Martin zeigt und den DB11. Der ersetzt den DB9 und ist vor allem im Innenraum gewachsen. Hinten passen sogar Isofix Kindersitze rein. Da kann James Bond ja mal an Nachwuchs denken. Auch bei den Italienern müssen die Bambini nicht zu Hause bleiben. Der Ferrari GTC4 Lusso bietet platz für vier, hat Allradlenkung, Vierradantrieb und ist somit die perfekte Ganzjahres-Familienkutsche. Oder man geht gleich zu Maserati und sitzt im Levante probe. Das ist ein SUV und für 88000 Euro kann man sogar ins gröbere Gelände. Designhighlights entdecke ich bei Mazda. Die Studie RX-Vision sieht betörend gut aus und soll den Wankelmotor wieder aufleben lassen. Sinnlich weich ist die Form, kein Gramm Fett, perfekte Proportion und einen Farbton zum Verlieben. Auch die Opel GT-Studie ist interessant. Winzig klein und schon ein Auto! Vergleichbar vielleicht mit dem Smart Roadster. Der Flitzer soll an den alten GT erinnern, zitiert ihn aber nicht, sondern kommt mit einem völlig neuen Look daher. Tiefe Front, kleinen Leuchten. Auf Überflüssiges wie Spiegel, Türgriff oder die ein oder andere Fuge wurde gleich ganz verzichtet. Auch die Seitenscheiben sind nicht als solche zu erkennen, sondern sind mit einer einseitig beschichteten Folie bezogen und gehen optisch in die Karosserie über.Ein rotes Band schmückt die Seite. Schick und Schön. Auch nicht schlecht ist der Skoda Vision S. Die tschechische Marke hat ihre Richtung gefunden und verfolgt sie konsequent. Fast könnte man meinen, sie nimmt dem Mutterkonzern VW die Butter vom Brot. Der Siebensitzer ist 4,70m lang, scharfe Kanten spannen sich über die ganze Länge, strecken und gliedern das Auto gekonnt. Der hundenasige Kühlergrill ist bullig, die Leuchten gruppieren sich drumrum. Alles passt und auch die eine oder andere schiefe Linie stört das Gesamtbild nicht, im Gegenteil, es schafft Charakter. Schräg gegenüber am Stand von Italdesign steht ein orangenes Fahrzeug. Der GT Zero ist ein viersitziger Flügeltürer mit elektrischem Antrieb und würde wohl gerne ein Lamborghini sein. Das Heck ist allererste Sahne und irgendwie weckt es auch Erinnerungen an Bertone, denen ein solcher Entwurf auch zuzutrauen gewesen wäre. Nicht nur wegen der Farbe.

Nach zehn Stunden Rundgang bleiben viele Eindrücke im Kopf. Ein kleines Auto aber hat einen Besonderen hinterlassen. Es ist der neue Renault Scenic! Er ist ausserordentlich gut gelungen, steht auf seinen 20 Zoll Felgen da wie eine eins und erinnert vom Charakter her und in einigen Details an die 2011 an selber Stelle vorgestellte Studie R-Space. Damit haben die Franzosen eine wirklich schnieke Modellpalette am Start und könnten eigentlich mal ein bisschen Pause machen. Aber der Pariser Autosalon steht ja schon vor der Tür. Nach der Messe ist vor der Messe. Bis denne…

Autosalon Genf

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LLum BCN 2016 Lightfestival

Zu Ehren der Co-Schutzpatronin von Barcelona – Santa Eulàlia – hat die Regierung dieses Jahr den 12. Februar zum regionalen Feiertag erhoben. Vier Abende bis Mitternacht wird nun ein faszinierendes Festival mit feuerspeienden Drachen, Raketen und Lichtinstalationen an oder in vielen der emblematischsten Gebäuden oder Innenhöfen der Altstadt gefeiert. Es gibt drei verschiedene Rundwege (Mar, Catedral und Montcada) und so verpasst man keine Installation, die meist von Design- und Architekturschulen der Stadt entworfen wurden. (Festes de Santa Eulàlia, 11.-14. Februar 2016)

Festes de Santa Eulàlia

Bataillon Belette__Leg Couture im Lotus Europa

Eigentlich setzt anton design studio den Schwerpunkt auf Interior Design von Fahrzeugen mit der Leidenschaft für Farben und Materialien. Das anspruchsvolle Ziel – die optimale Balance zwischen Funktionalität, Anmutung und Haltbarkeit – haben sie unter dem Label „Bataillon Belette“ auf Strumpfhosen übertragen. Und damit sich der Kreis wieder schließt setzen sie ihre Strumpfhosen natürlich mit einem Fahrzeug in Szene. Der weiße Lotus Europa (S2) kommt als charmante Kampfansage dem Leitimage von Bataillon Belette entgegen. Der außergewöhnliche Wagen (Baujahr 1970) bietet eine leicht skurrile, aber anziehend pure Plattform. Die tiefe Sitzposition ist eine kleine Herausforderung beim eleganten Ein- und Ausstieg, aber umso besser verweist sie zumindest bei kurzen Röcken auf das kleine eingestickte Herz am Oberschenkel, das geheime Markenzeichen einer Bataillon Belette Strumpfhose…

Bataillon Belette
anton design studio

Text und Fotos: Bataillon Belette

Palo Alto Market __Barcelona #3

Die letzte Edition des Palo Alto Market am Wochenende stand unter dem Sonderthema “On The Road” und so konnte man wie gewohnt bei relaxter Atmosphäre zu DJ- und Konzertmusik tanzen, was Leckeres essen oder trinken und nach Interessantem bei einem der Aussteller stöbern, aber auch in die Welt der Motorräder und Customization einsteigen. Der Fotograf Alberto Garcia Alix stellt sein neuestes Buch “Moto” vor, El Solitario, Fuel Motorcycles oder Gori de Palma bringen ihre neusten Kreationen zum Festival, dazu Helme von Hedon, Lederjacken von Helston oder radikalere Stücke von Fleurs de Bagne. Auch die grösseren Marken schneiden sich ein Stück vom Kuchen ab und sind mit ihren Retro-bikes dabei. Ducati mit Scumbler, Triumph Street Twin oder Yamaha mit dern Modellen Faster Sons.

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Palo Alto Market

Rallye Monte-Carlo Historique 2016__Start in Barcelona

Wieder einmal ist Barcelona einer der Startpunkte der Rallye Monte-Carlo Historique. Die anderen Teilnehmer kommen im Pulk aus Bad Homburg (62 Teams), Reims (132 Teams), Oslo (13 Teams) oder Glasgow (6 Teams). Insgesamt gehen 313 Teams aus elf Nationen an den Start und treffen sich im Fürstentum, um auf die Jagt nach Sekunden zu gehen. Das Feld ist markenmässig breit gefächert: Porsche, Alpine, Ford, Lancia, Fiat, Morris, Volkswagen, Alfa Romeo, BMW, Opel, Volvo, Renault, Chrysler, Lotus, Triumph, Mercedes-Benz oder SEAT. Und selbst innerhalb der Marken gibt es eine große Bandbreite an Modellen. Allein Porsche ist mit 356C, 911, 911S, 911T, 911E, 912, 924, 924T und 914-6 vertreten. Ältestes Modell ist der Triumph TR2 von 1954 und der Volvo PV 544 von 1961. Start war am Freitag um 18h…

ACM Rallye Monte-Carlo Historique

Alle unsere Fotostrecken der letzten Jahre zur Rallye Monte-Carlo Historique an einem Stück gibt es hier.

#RallyeMonteCarloHistorique

Drap Art’15__Recycling Festival Barcelona

Recycling Kunst in allen möglichen Varianten kann man – wie jedes Jahr um diese Zeit – im CCCB in Barcelona besichtigen. Die Ausstellung Drap Art bietet dazu noch bis zum 03. Januar Gelegenheit. Bereits seit 1995 promotet die gleichnamige Vereinigung Designer und Künstler, die sich für soziale, ökonomische oder ökologische Nachhaltigkeit einsetzen. Zu sehen sind 44 Werke von 23 Künstlern.

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Drap Art

#drapart

Palo Alto Market__Barcelona #2

Den Palo Alto Market gibt es jetzt schon ein Jahr und er hat sich in Barcelona gut etabliert. Er findet jedes erste Wochenende im Monat auf dem ehemaligen Fabrikgelände statt und wir hatten von der Januar Ausgabe ja schonmal hier berichtet. Die Anlaufschwierigkeiten sind lange vergessen und der Markt ist gewachsen. Die 150 Aussteller bieten jeweils zwei Tage lang viele schöne Dinge von Klamotten, über Schmuck und Kunst hin zu Möbeln oder Objekten. Zu essen gibt es auch reichlich und verschiedene DJs legen auf und Bands spielen bis zum Abend in der Aperol Spritz Halle. Die Atmosphäre ist auch -oder gerade- am Abend schön. Alles ist hübsch beleuchtet und man fühlt sich ganz weit weg vom Trubel der Innenstadt.

Palo Alto Market

#paloaltomarket

Auto Retro Barcelona 2015

Die Auto Retro in Barcelona geht noch bis Montag und es werden wieder jede Menge Autos und Zubehör ausgestellt oder angeboten. Sie ist umgezogen in den gegenüberligenden Palacio 8, was ihr sehr gut tut. Dort steht mehr Platz zur Verfügung, die Halle ist schöner und generell ist ein Tapetenwechsel mal ganz gut, damit man nicht den Eindruck hat, dass jedes Jahr derselbe Krempel am selben Ort zu finden ist. 20000m2 stehen so zur Verfügung und auf dem Freigelände können Oldtimerbesitzer- die mit dem eigenen Schätzchen anreisen- gratis parken. SEAT hat eine schönen Stand und zeigt eine Ausstellung zu 40 Jahren Entwicklungsarbeit des Centro Tecnico. Zu sehen sind auch einige der jüngeren Concept Cars wie den Tango, Formula, Salsa Emoción oder Tribu.

Auto Retro

Auto Retro 2007-2014 bei formfreu.dehier.

autoretrobarcelona#

Essen Motor Show 2015

Jede Menge Action und heiße Waren kann man noch bis zum Wochenende auf dem PS Spektakel der Essen Motor Show erleben. Die Bandbreite ist groß und führt von Tuning und Hot Rods über Motorsport hin zu Classic Cars. Es gibt eine Sonderausstellung zum 65. Geburtstag der Formel 1 Weltmeisterschaft mit Rennwagen aus allen Epochen. Am Start stehen Benetton , BMW, Cooper, Ferrari, Jordan, Lotus, March, Maserati, Red Bull, Renault und Williams. Sie zeigen die Entwicklung vom Boliden mit Frontmotor der 50er Jahre hin zur modernen Monocoque-Bauweise gefertigten Heckmotorkonzepten mit verschiedenen Mortoerkonfigurationen. Eine Sonderschau zum Thema Design zeigt  Einzelstücken von Zagato, Citroën, Italdesign, Sbarro, Rinspeed oder IED und eine Weitere anlässlich des neuen James Bond Films. BMW gibt schon mal einen Ausblick auf das 100 jährige Firmenjubiläum mit einigen Ikonen der Marke, die zusammen beim Messe-Veranstalter S.I.H.A in Halle 1 stehen. Gerade halb so alt ist die Marke Alpina, die einen B6 2,8 und einen B7 S Turbo von 1982 am Stand stehen haben. Letzterer ist einer von nur 30 gebauten Exemplaren und krönender Abschluss der 6er Baureihe E24. Ebenfalls hier befindet sich der „Classic & Prestige Salon”, ein Handelsplatz wo mehr als 250 Old- und Youngtimer zum Verkauf angeboten werden. Hier oder einer der anderen Hallen findet bestimmt jeder Fan seinen Traumwagen!

Essen Motor Show

November Drive___Porsche 911 SWB

Der Herbst zeigt sich in diesen Tagen von seiner schönsten Seite und so stand heute Nachmittag eine kleine Spritztour durch Rheinhessen an. Am Wegesrand lag das alte Gäude der Huther Maschinen-Fabrik in Bechtheim. Perfekt für eine Fotopause und ein kurzes Sonnenbad.

Mehr Porsche 911 hier.

Garage 911

Swab 2015__International Contemporary Art Fair Barcelona

Am Wochenende gab es die achte Ausgabe der Saab Kunstmesse in Barcelona. War am Donnerstag noch Einlass für Sammler und geladenen Gäste, konnte ab Freitag das breite Publikum die Werke von nationalen und internationalen Künstlern besichtigen. Die Galerien kamen aus ganz Europa, aber auch aus Hong Kong, Kuba, Shanghai, Buenos Aires, St Petersburg, Beijing oder Tokio. Zur selben Zeit fand auch das Barcelona Gallery Weekend mit zahlreichen Eröffnungen, Ausstellungen und Partys statt. Ganz schön viel los also… :)

Swab

formfreu.de: Swab 2013, 2010 und 2008
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IAA Frankfurt 2015

Messerundgang

Frankfurt, IAA, viele Premieren, viele Hallen, viel zu Schauen. Bei BMW geht es los, der neue 7er steht im Rampenlicht. Firmen-Chef Harald Krüger bei der Pressekonferenz auch und erleidet nach wenigen Minuten eine Kreislaufschwäche und kippt um. Nichts Schlimmes, aber nach kurzer Ratlosigkeit wird die Präsentation abgesagt und auf später verschoben. Ich nehme den Shuttle und mache mich auf zum anderen Ende des riesigen Messegeländes. Besser gut gefahren, als gut gelaufen. Der Tag ist ja noch lang. Um 9:30h beginnt dann der bombastische Auftritt von Mercedes-Benz in der Festhalle. Die Schwaben haben allerlei neue Modelle mitgebracht und schieben sie nach und nach auf die Bühne, jeweils begleitet von Live-Musik, riesigen Bildprojektionen oder fliegenden Kugel-Drohnen. Das neue C-Klasse Coupe, das Smart Cabrio und das S-Klasse Cabriolet. Besonders stolz ist man auf das Concept IAA (Intelligent Aerodynamic Automobile), ein viertüriger Aerodynamik-Weltmeister. Durch bewegliche Anbauteile verbessert sich der cw-Wert ab einer Geschwindigkeit von 80km/h von 0,25 auf 0,19. Weltrekord! Das mit nur 10 Monaten am schnellsten entwickelte Mercedes Concept Car EVER! Stilistisch erinnert das Heck mit seiner Abrisskante und den Lamellen entfernt an den Jaguar XK220 aus den frühen 90er Jahren. Auch scheinen sich die Designer bei einigen extravaganten Details und der extrem runde Formensprache, die wir schon am Concept F015 und dem Mercedes Vision Gran Tourismo sehen konnten, von den Renault Konzepten Ondelios (2008) oder Dezir (2010) inspiriert zu haben. Der frische Formen-Wind steht dem Schwaben aber ausgesprochen gut und bringt die Marke stilistisch voran.

Einen ähnlichen Weg geht Porsche und reduziert die Form seines Concept Mission E konsequent auf das Wesentliche und überträgt die Design-DNA des 911 in die Zukunft. Der rein elektrisch betriebene Viertürer wirkt extrem kompakt und soll für 250 km/h und eine Reichweite von 500km gut sein. In 5 Jahren wäre die Technologie evtl. so weit…wartens wirs ab. Das krasse Gegenteil ist der Bugatti Vision Gran Tourismo, der für das gleichnamige Videospiel entworfen wurde und den so Millionen von Fans fahren können. Gespickt mit schönen Details möchte man ihm trotzdem das Spoiler-Lametta vom Baum nehmen um die pure Form zu sehen und einen Ausblick auf das künftige Design der Marke zu erhaschen. Bei Bentley steht das Riesen SUV Bentayga und wird den russischen, saudiarabischen oder chinesischen Kunden sicher gut gefallen. Wenn nicht, kann man bei Jaguar zum F-Pace greifen oder sich etwas einschränken und den zwei Nummern kleineren, ebenfalls neuen VW Tiguan nehmen. Opel setzt alles auf den neuen Astra und Renault zeigt den etwas dicknasigen Megane. Kia den knuffigen Sportage, Alfa Romeo die Giulia, der etwas Feinschliff und Liebe fehlt. Der teigigen Außenhaut fehlt Schärfe und Präzision, die eine oder andere Kante hätte ihr gut zu Gesicht gestanden. Das Interior ist dafür umso besser gelungen. Bei der eingeschlafene Marke Borgward stehen sehr viele Besucher und der Hoffnungsträger namens BX-7 am Stand. Man muss sich schon fragen, wer oder warum man das Ding kaufen sollte. Das Geld für das Projekt kommt aus China und dort werden wohl auch die Kunden sein. Grosse Stückzahlen dürften für Europa nicht zu erwarten sein.

Showcar-mässig gab es einiges zu sehen, allen voran bei den Japanern. Gut gefallen hat mir das extrem schnittige Crossover-SUV Konzept Koeru, das man sich so auch in Serie vorstellen könnte. Etwas extravaganter und mit allerlei Gimmicks,  Zweifarblackierung und Flügeltüren kommt der Nissan Gripz daher. Ähnlich extrem geschneidert wurde der Toyota C-HR. Alles erscheint ungewöhnlich, Hohe Front, auf ein Minimum reduzierte Fensterfläche, schräge Heckscheibe, schlitzförmige Scheinwerfer, abgehacktes Heck mit aufgesetzten Leuchten. Wie schon Bugatti zeigt auch Hyundai einen Vorschlag für das Videospiel Gran Tourismo mit Namen N 2025. Das rein elektrische Fahrzeug ist noch im Konzeptstadium und ebnet den Weg für die neue „N“ (Namyang)- Sub Marke, die -ähnlich wie AMG bei Mercedes- den Performance Bereich abdecken soll. Die meiste Frische versprühte jedoch Citroen. Der Aircross wurde zwar schon in Shanghai gezeigte und hat nur Europapremiere, er ist jedoch ein opischer Augenschmaus. Stark aber nicht aggressiv steht er auf den riesigen Rädern, ultramodern wirkt der mit geometrischen Formen strukturierte Innenraum, der mit weißem Leder, grauem Filz und orange-bunten Strick-Stoffen ausgelegt ist. Gleich daneben ist der Cactus M der Hauptdarsteller in der Produktpräsentation. Sommerlich bekleidete Jungs und Mädels singen oder hüpfen um das vom kultigen Plastikauto Mehari inspirierte Fahrzeug und erklären die Funktionen. Hit ist das aufblasbare Zelt, welches sich ans Heck anschliesst. Mag der Vergleich zum Mehari aufgrund der schieren Größe des Cactus etwas hinken, so ist doch die Leichtigkeit und Unbeschwertheit des Konzepts und des gesamten Markenauftritts sehr wohltuend und unterscheidet sich gänzlich von dem aller anderen. So mit guter Laune, Farbe und Sonne aufgeladen, können wir beruhigt in die kalte Jahreszeit gehen…

IAA

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