Saisonauftakt @ BreuningerLand Ludwigsburg 2018

Pflichttermin in der Residenzstadt.

Der Autofrühling ist da. Strahlend blauer Himmel und fröhlich Sonnenschein. Kein besseres Wetter hätte es wohl geben können für den traditionellen Saisonauftakt im Breuningerland Ludwigsburg. Aus allen Himmelsrichtungen kamen die Oldtimerfahrer zum großen Treffen – und die Schau- und Kauflustigen zum verkaufsoffenen Sonntag. Das bunte Altautopotpourri hat Kultstatus und ist bis weit über die Region hinaus bekannt. Die Parkflächen platzten auch dieses Mal aus allen Nähten.

Nicht nur exotische Raritäten, sondern auch jede menge sogenannter “Butterbrotautos” erfreuten die Gäste und die Linsen der Fotografen. Mit zwei Dutzend Fahrzeugen aus sowjetsicher Produktion – Lada, Moskwitsch, Wolga – ist Ludwigsburg auch ein toller “Russentreff”. Unser frisch polierter 2108 reihte sich stolz in die Reihe ein.

Retro Promotion, der Macher von Retro Classics, organisierte auch dieses Jahr die Veranstaltung.

Die bisherigen Fotoreihen gibt es hier: Saisonabschluss 2011, Saisonabschluss 2012, Saisonauftakt 2013, Saisonabschluss 2013, Saisonauftakt 2014, Saisonabschluss 2014, Saisonabschluss 2015, Saisonauftakt 2016, Saisonabschluss 2016, Saisonauftakt 2017, Saisonabschluss 2017, …

Oldtimer-Parkplatz @ Retro Classics 2018

Der Oldtimer-Parkplatz auf der Messepiazza vor dem Eingang Ost war für viele Jahre die große Attraktion der Retro Classics in Stuttgart. Die letzten Male musste dieser der zusätzlichen Verkaufsfläche im Freien weichen. 2018 besinnt sich die Ausstellungsorganisation wieder dieser schönen Tradition und widmet eine Fläche am Eingang West dem bunten Oldtimerparken. Der neue Bereich wirkt zwischen Bauzäunen sehr improvisiert und insgesamt weniger schick. Nichtsdestotrotz freut sich die Altautocommunity und macht aus der Fläche ein wunderbares automobiles Stelldichein und eines der ersten großen Klassikertreffen der Saison. Der Rundgang über den neuen Oldtimer-Parkplatz hat sich gelohnt. Vrrrrooooom….

Retro Classics

Alle unsere Beiträge zur Retro Classics der letzten Jahre gibt’s hier.

#retroclassics

Retro Classics Stuttgart 2018


Große Nachlese Retro Classics 2018.

Ein Rundgang durch die Hallen der Landesmesse für alle, die nicht nach Stuttgart kommen konnten, den Besuch einer der zeitgleichen Messen in Essen oder Fribourg vorzogen oder sich einfach nochmals der automobilen Hingucker erfreuen möchten.

Die Oldtimersaison in Süddeutschland wird traditionell im März auf der Retro Classics eröffnet. Die Messe ist der erste Pflichttermin im Klassikerkalender. Nach der langen Winterpause setzt bei vielen Altautofahrern das Benzin im Blut schon bei den schwächsten Sonnenstrahlen jede Menge Glückshormone frei. Und wenn ungezählte Oldtimer, Youngtimer und Neo-Classics in den berühmten Hallen um die Wette funkeln oder wenn Chromgeblitze und Benzingeruch die Sinne bezaubern, dann explodieren diese regelrecht. Knapp 90000 Besucher aus dem In- und Ausland waren zu Gast auf der Messe Stuttgart. Die Schau ist wie immer auch eine wunderbare Gelegenheit, Gleichgesinnte zu – bisweilen ölhaltigen – Benzingesprächen zu treffen.

Unser Baltic Sea Circle-Wartburg durfte auch in den Frühling knattern und sich im Rallye-Outfit prominent im Foyer des Eingangs Ost präsentieren, und die Piloten konnten in täglichen Konferenzen von der kultigen Altblechtour zu den Lofoten, zum Nordkap und nach Russland berichten. Vielen Dank an den Veranstalter für dieses ungewöhnliche Sponsoring und die superallerbeste Unterstützung auf der Messe! Vielen Dank an die zahlreichen interessierten Vortragsgäste!

Zwar dominierten auch wieder die üblichen Standardmodelle aus Zuffenhausener Produktion oder historische Schätzchen von Mercedes-Benz viele Stände. Das muss wohl so sein. In und um Stuttgart schwätzt man halt Schwäbisch… Aber eben nicht nur: Ein buntes Schaufenster zum Beispiel in das Land jenseits der Alpen bot die “Passione Italiana”, eine großzügige Club- und Händlerpräsentationen klassischer italienischer Fahrzeugmarken. Traditionell zur Retro Classics gehören auch die Stände der lokalen Oldtimervereine und Markenclubs. Zweitaktfreude und leckere Stärkung mit Saitenwürstchen, Kaffee und Hefezopf gab es bei den Freunden vom DKW-Stammtisch Stuttgart-Solitude…

Das absolute Highlight der diesjährigen Retro Classics war die – mit 60(!) exquisiten Fahrzeugen bestückte Sonderausstellung der Sammlung von Saulius Karosas. “Der Mechaniker, Ingenieur, Unternehmer und Stiftungsgründer Saulius Karosas gilt nicht nur als reichster Mann Litauens, sondern ist in Oldtimer-Zirkeln vor allem als bedeutender Sammler und Restaurator ein Begriff.” Die hochkarätige Sonderschau der „SK Oldtimer Collection“ blickte weit zurück in die Automobilgeschichte. Horch, Mercedes-Benz, Maybach, BMW Eisenach, GAZ oder ZIL. Liebhaber seltener chromfunkelnder Vorkriegs-Modelle und der repräsentativen Limousinen aus sowjetischen Zeiten kamen also voll auf ihre Kosten. Wer hat jemals diese Menge an Fahrzeugen aus den goldenen Zeiten der Zwickauer Automobilbaukunst einfach so aneinander geparkt gesehen? Feinste Karosseriebaukunst. Karosas ist der bedeutendste bekannte Erdmann & Rossi-Sammler. Wer hatte jemals zuvor die Möglichkeit, die Staatskarossen aus der Ära von Breschnew & Co. live zu erleben? Schauen und staunen. Ganz großes Altblechkino der Weltklasse!

Alle unsere Beiträge zur Retro Classics der letzten Jahre findet ihr gebündelt hier.

Retro Classics

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@ Zuffenhausen

Besuch im Porsche Museum.

“Macan” heißt nicht nur das Mittelklasse-SUV der Sportwagenmarke, sondern ist auch die porscheeigene Bezeichnung für das schwäbische Traditionsgericht “Linsen mit Spätzle und Saitenwürstchen” im museumseigenen Restaurant “Boxenstopp”. Dort wird – Eingang im Foyer – frisch vor den Augen gekocht. Und “Macan” können sie da richtig gut. Und wenn man schon mal zum Linsenessen in Zuffenhausen ist, bietet sich natürlich ein Museumsrundgang an…

Porsche Museum

formfreu.de: Porsche Museum
formfreu.de: Le Mans @ Zuffenhausen

Moskwitsch

“Der Traum eines jeden Jungen dürfte wohl ein Tretauto mit verstellbarem Sitz und elektrischer Lichtanlage sein. Es wird unter dem Markennamen seines ausgewachsenen Vorbildes »Moskwitsch« vertrieben und ist im Gegensatz zu vergleichbaren westlichen Produkten ganz aus Metall und Aluminium hergestellt.” *

Modellname: Moskwitsch
Hersteller: AZLK (Automobilwerk Leninscher Komsomol)
Länge: 113 cm
Breite: 51 cm
Karosserie: Stahlblech, lackiert
Räder: Scheibenräder mit Alu-Kappen
Antrieb:Tretmechanismus

* aus: Gebrauchsanweisung für die Sowjetunion, http://www.academia.edu/27745732/Gebrauchsanweisung_für_die_Sowjetunion

Baltic Sea Circle 2017 #6

Große Nachlese: Baltic Sea Circle 2017. Die lässigste Tour des vergangenen Jahres. 16 Tage hellwach im wilden Ritt um die Ostsee. 10 Länder im Wartburg 353.


15th Stage, 1. Juli: Kaliningrad – Kolobrzeg Area (Poland), 591 km
16th Stage, 2. Juli: Kolobrzeg Area – Hamburg, Finish Line, 421 km

Die weltberühmte Schönheit der Kurischen Nehrung konnten wir in der tiefnächtlichen Dauervollregenfahrt nicht mal erahnen. Also beschliessen wir in Selenogradsk beim Frühstück mit Melanie und Domenico vom Team ’123dabei’, die Strecke an der Samlandküste ein paar Kilometer Richtung Norden zurückzufahren. Wahnsinn! Der Wind streicht über den regennassen Sand der Halbinsel. Die Eindrücke belohnen uns und sie sind die nochmalige Maut für die Fahrt durch den Nationalpark auf jeden Fall wert.

Wir nehmen noch ein paar Impressionen aus Kaliningrad mit. Der Wartburg wird zum Fotostar für eine Hochzeitsgesellschaft. Die ungewollte Begegnung mit einer Straßenlaterne während eines Rangiermanövers mit beschlagenen Scheiben und Spiegeln hinterläßt eine böse Narbe am Fahrzeugheck – eine Beule im Heckmittelteil und in der Stoßstange sowie eine zerbrochene Heckleuchte. Das schlechte Wetter empfiehlt ein baldiges Weiterfahren Richtung Hamburg. Kurz vor der Grenze zu Polen werden die letzten Rubel in Kekse und Kefir umgewandelt. Die polnischen Grenzerinnen und Grenzer lassen stundenlang auf die Einreise in die Europäische Union warten und geben mit ihrer Unfreundlichkeit alles andere als ein gutes Bild für die Aussengrenze der letzteren ab. Die Stimmung ist im Keller. Wir „müssen“ heute noch nach Stettin, über 400km liegen vor uns und es ist bereits später Nachmittag. Der Wartburg läuft schlecht: Wir wechseln unterwegs Zündspulen und Benzinpumpe. Der Vergaser vereist: mit verschlossener Kühlerjalousie soll es wieder besser klappen. Dauerregen und Dunkelheit sorgen für schlechte Sicht. Wir quälen uns durch Polen. Die Akkus der Piloten und damit die Konzentration erschöpfen sich. Mit reichlich Tankstellenkaffee im Bauch und Koffein im Blut erreichen wir unsere Unterkunft irgendwann in der Früh.

Halbwegs erholt starten wir in den Sonntag. Die letzte Etappe bricht nach über zwei Wochen an. Rückkehr nach Deutschland. Müdigkeit und schlechte Laune vom Vortag sind vergessen. Hansestadt, wir kommen! Auch Petrus ist uns mittlerweile wieder wohlgesonnen. Wir sind rechtzeitig am Fischmarkt und fahren unsere grüne Biene stolz durch den Zielbogen. Noch haben wir nicht realisiert, dass wir 16 Tage lang um die Ostsee gefahren sind. Und plötzlich ist alles schon wieder vorbei. Im Lauf des Abends wischen wir uns die ein oder andere Träne aus den Augen. Der Wartburg hat die Piloten sicher und heil ans Ziel gebracht. Darauf jedenfalls einen Schluck Addinol!

Mit An- und Rückfahrt nach Süddeutschland hat der Wartburg tapfere 9219 Zweitaktkilometer zurückgelegt. Leider hatte am Morgen des Starts in Hamburg der Wartburgtacho seinen vorzeitigen Ruhestand beschlossen. Die täglichen Laufleistungen haben wir dann immer bei Partnerfahrzeugen, mit denen wir in der Gruppe unterwegs waren, bzw. bei Google-Maps erfragt. Korrekterweise müssen davon die 144 km abgezogen werden, die wir in Schweden “Huckepack” unterwegs waren… Für die Tour einschliesslich der Anreise nach Hamburg und Rückreise haben wir einen Gesamtkonsum von 808,64 Litern Kraftstoff zusammengezählt. Dazu kommen noch ca. 19 Liter Zweitaktöl. Das entspricht dem Durchschnittstreibstoffverbrauch von 8,9 Litern/100km. Den teuersten 95-Kraftstoff haben wir in Norwegen und Finnland getankt: 1,75 Eur/Liter. In Russland gab es den Saft für unschlagbare 58 Cent/Liter…

Die meist gefallenen Sätze im Auto waren „der Motor klingelt“, “ich muss mal”, “wo sind wir?“ oder “wo ist?” weil mal wieder etwas im Auto gesucht wurde.

Wir haben Millionen Eindrücke gesammelt und ein paar richtig coole Leute kennengelernt. Unsere Kollegenteams – allesamt Facebook-Bekanntschaften aus Südwest mit Nordkapziel – waren die Besten überhaupt. Zu den besonderen Momenten gehört auch das tolle Feedback der zahlreichen Leute, die unsere Tour im Netz leidenschaftlich verfolgten. Irgendwann während der Tour hat sich ein Herr aus Sachsen bei uns gemeldet, der gerne mal nachts die Aufnahmen der Webcam am Nordkap anschaut. Als die Autos dort im Altblechstau standen, fiel ihm besonders der grüne Wartburg mit der Startnummer 26 auf dem Dach auf, woraufhin der Mann recherchierte und sich bei uns meldete. Spätestens bei unserer erfolgreichen Aufholjagd in Schweden haben wir realisiert, dass uns diese Abenteuer-Tour so schnell nicht wieder loslassen wird. Den Baltic Sea Circle machen wir bestimmt wieder.

Danke an alle unsere lieben Freunde und Unterstützer vor und während der Tour, danke an das tolle Engagement unserer Sponsoren und danke an alle fleissigen Spender unserer Charity-Aktion!

Für 2018 haben wir uns die Balkan Express Rallye durch die Länder und Regionen des ehemaligen Ostblocks vorgenommen. Der Wartburg darf pausieren. Ein 1989er Lada Samara hat jüngst unseren Fuhrpark erweitert… Stay tuned!

Superlative Adventure Club
Zweitakterz Süd @ Baltic Sea Circle 2017
facebook: Zweitakterz Süd @ Baltic Sea Circle 2017

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#BSC2017