Motorworld Classics Berlin 2015

“Berlin hat Benzin im Blut”.

Die Motorworld Classics Berlin ist neue Alteautomesse in der Hauptstadt. Mehr als 20.000 Fach- und Publikumsbesucher kamen vom 8.-11. Oktober in die historischen Hallen der Messe Berlin, um über 700 automobile Schätze zu bestaunen.

In passender alter Kulisse unter dem Funkturm konnten die Besucher in die Welt automobiler Fahrkultur eintauchen, Legenden des Motorsports treffen, die Leidenschaft der Clubs erfahren, selbst Old- und Youngtimer kaufen oder verkaufen, spannende Benzingespräche führen oder einfach nur schauen und genießen… Wer die Messehallen von der IFA oder der Venus kennt, weiß, wie unübersichtlich diese eigentlich sind. Das ist aber gar nicht so uncool. Jede Halle überrascht den Besucher mit eigener Lichtsituation und Raumhöhe, Grundriss und Atmosphäre. Das Ambiente ist ein toller Architekturmix aus vorkriegsstolzem klassizistischem Eingangsgebäude mit zentraler Ehrenhalle, dem Palais am Funkturm mit Blattgolddecke im Stil der 50er und 60er Jahre und dem Juhnke’schen Westberlin der 1970er Jahre. Die Messe schließt ja direkt an das restmoderne ICC an.

Besondere Hingucker waren der große Mercedes-Benz-Auftritt in Halle 17, die Sonderschau „Klassiker der deutschen Teilung“ zum Vierteljahrhundert der Deutschen Einheit in Halle 14, die Fahrzeugpaare aus Ost und West aus vier Dekaden präsentierte, sowie die Schau privater Oldtimer im berühmten Sommergarten bei allerbestem Herbstsonnenschein.

Die Messe macht Spaß. Der Auftakt ist gelungen. Vormerken: Vom 6. bis 9. Oktober 2016 wird es die nächste Motorworld Classics Berlin geben.

Motorworld Classics Berlin

Classic Days Berlin

Die Classic Days Berlin waren auch 2015 wieder ein Publikumsmagnet. Besuchermassen und endlose Altautoreihen auf zwei Kilometer Ku’damm. Auf dem abgesperrten Hauptstadtboulevard kann man die Oldtimer elegant geniessen. Man setzt sich in ein Straßencafé, lässt die Parade an sich vorbeiziehen und lauscht den fachkundigen Moderatoren, die an verschiedenen Stellen die Autos mit ihren technischen Details präsentieren und die ein oder andere Oldtimeranekdote zu erzählen wissen. Ein nachmittäglicher Sommergewitterschauer unterbrach am Samstag die bunte Show. Das machte aber nix: Die gute Laune blieb und der Fotograf freute sich über weniger Beine vor der Linse und auf den Fotos… ;)

Classic Days Berlin

Mehr Ku’damm findet ihr bei formfreu.de übrigens hier

DMY International Design Festival Berlin 2015

Nach vier ereignisreichen Tagen endete am Sonntag das diesjährige DMY International Design Festival in Berlin. Präsentiert hatten sich auf der internationalen Plattform für zeitgenössiches Produkt- und Industriedesign 107 Aussteller und 314 Designer aus 21 Ländern im Kraftwerk Berlin. Kunstaktionen, Workshops, Panels, Open Talks und Vorträge gehörten mit zum Programm.

DMY Berlin wurde 2003 gegründet. Nach einigen Jahren im historischen Zentralflughafen Berlin-Tempelhof ist das Festival unter neuer Leitung von nun an im Kraftwerk Berlin beheimatet. Erbaut wurde das einstige Heizkraftwerk Berlin-Mitte etwa zeitgleich mit der Berliner Mauer im Jahr 1961. Der gigantische Komplex war das Kraftwerk Ostberlins und bis 1997 in Betrieb. Eine großartige Location und ein perfekter Rahmen für kreative Events. Viele der DMY-Aussteller haben nur sehr kleine, reduzierte Stände mit vielleicht einem oder zwei Produkten. Im Kraftwerk konnte man daher erfolgreich – im Vergleich zu Tempelhof – kleinere, intime Räume und Bereiche mit handhabbareren Dimensionen schaffen. Die Säulenhalle ermöglicht zudem spannendes Spiel mit Licht und ein interessantes und abwechslungsreiche Inszenesetzen der Ausstellerstände. Klasse!

Der aufmerksame formfreu.de-Besucher kennt das Kraftwerk Berlin natürlich bereits von der Realstadt-Ausstellung… Ein Teil des Areal beheimatet seit 2006 den Technoclub Tresor.

Es gab verschieden Festivalsektionen: Showroom (für etablierte Designer und Brands), LAB (für Nachwuchstalente), Education (für Design-, Kunsthochschulen und Universitäten), Berliner Zimmer (für Designer Designer und Designerinnen der Spree-Metropole) und DMY Store (ein ins Festival integrierter Einkaufsbereich für Designliebhaber). Die Bandbreite des gezeigten Designs auf dem diesjährigen Festival reichte dabei von Mobiliar, Accessoires, Schmuck, Bekleidung bis zu Lifestyleprodukten. Darüber hinaus wurden spannende Materialstudien, entwurfsbasierte Designdiskurse, überraschendes Klimbim, handwerkliche Designobjekte, Kuriositäten und nachhaltige Designkonzepte gezeigt. Für Entspannungsmomente war im DMY-Sommergarten bestens gesorgt. Vorzüglich ließ es sich im sonnigen Stadtgartenambiente relaxen.

Coole Ausstellerlinks:
Jonmct
Sebastian Auray
Sara Mellone
Andreas Neuland
Jorge Penadés
Jule Waibel
Solleydesign
Firelamps
Lamp Chop
steinbuehl
Hoka-Design
Lasch+Prillwitz
Paper Sculpture
MDCplus Design

DMY 2015

Alle unsere bisherigen Beiträge zu DMY gibt es zusammengefasst hier.

dmy#

Frühlingsfest im Bw Schöneweide

Berlin macht Dampf

Am Wochenende öffnete das historische Bahnbetriebswerk Schöneweide seine Tore und lud große und kleine Fans der Eisenbahn zum traditionellen Frühlingsfest. Die Dampflokfreunde Berlin e. V. zeigten mehr als 20 Lokomotiven und Wagen. Eisenbahnromantik zum Anfassen. Man konnte in das ein oder andere Führerhaus hinaufklettern und dort den stolzen Platz des Lokführers einnehmen. Die Besucher durften die riesigen Motoren bestaunen und konnten spannende Dampf- und Dieselgespräche führen. Die Drehscheibe vor dem Lokschuppen bat zum Fototermin. Im historischen MITROPA-Speisewagen gab es Speisen und Getränke. Und der Bahnmarkt bot so manche Sammlerstücke nicht nur für den Modelleisenbahnfreund. Als ein Highlight stand wieder die 52 8177, die einzige betriebsfähige Dampflok Berlins, zu Mitfahrten auf dem Führerstand unter Dampf. Ein ganz besonderer Hingucker war die Diesellok der DR-Baureihe 132 aus der Lokomotivfabrik Woroschilowgrad. Die gezeigte “Ludmilla” wurde 1974 an die Deutsche Reichsbahn ausgeliefert und gehört nach Stationen bei der DB AG und in Polen seit Januar zur WFL – Wedler Franz Logistik in Potsdam. Deren Kolomna 5D49 ist ein 16-Zylinder-Viertakt-Dieselmotor und liefert 3000 PS…

Berlin macht Dampf

Christo und Jeanne-Claude: Verhüllter Reichstag 1995

Sommer 1995: Christo und Jeanne-Claude verhüllten, verfremdeten und verzauberten den Reichstag. Sie ließen ihn hinter maßgeschneiderten – mit Metall bedampften – Stoffbahnen verschwinden: je nach Lichteinfall, Wetter und Tageszeit in funkelndes, blitzendes oder gleißendes Silber oder pastelliges und abgetöntes Blau.

Der weggepackte Reichstag wurde damals zum Symbol für ein neues friedliches, spielerisches und unverklemmtes geeintes Deutschland.

Fotos: Copyright Christo 1995, mit freundlicher Genehmigung von Wolfgang Volz.

Berliner Morgenpost: Wie der verhüllte Reichstag Berlin veränderte
Stiftung Dokumentationsausstellung: Verhüllter Reichstag
youtube: Wrapped Reichstag

Zossener Brücke 2014.12

Neonfarbe ist eine Bezeichnung für Farben und Farbmittel von hoher Leuchtkraft.*

Grelle, schreiende Buntheit mit warnender und Aufmerksamkeit erregender Wirkung: Neontapes umwickeln das Brückengeländer und sind optischer Aufheller und kontraststarker Blickfang im Dezembergrau. Die Brücke in Berlin-Kreuzberg führt die Zossener Straße über den Landwehrkanal. Die zwischen 1910 und 1911 errichtete Brücke wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1954 durch die heutige Brücke ersetzt.

* vgl. wikipedia.de

Weihnachtsrodeo Vol. 6

Cooles Dezembershoppen in Berlin.

Der große Erfolg des Designweihnachtsmarktes “Weihnachtsrodeo” spricht Bände: Es gab ihn dieses Jahr bereits zum 6. Mal.

Das 1904 erbaute ehemalige Kaufhaus Jandorf bzw. Warenhaus am Weinberg in Berlin-Mitte verwandelte sich auch dieses Jahr wieder in einen clubbigen Indoormarkt ohne Weihnachtsmann und ohne Bratapfelduft. Über 100 Aussteller aus den Bereichen Kunst, Mode und Design zeigten allerlei Kreatives und Schickes in einer tollen Location: Das einstige Kaufhaus wurde 1904 erbaut und war bis 1945 in Betrieb, danach diente es in der DDR als Institut für Modegestaltung.

Weihnachtrodeo

Unsere Ausstellerfavoriten:
elreinventor. daniel carrion rivas.
Urban Light Factory
Showertower
Antoniya Ivanova
Vera Kochubey
Thomas Overesch
Stilnest
Sektgar
Berliner Winter
Rotholz
Szenekind Berlin

Ausserdem dabei: Die beste Hauptstadtsteinofenpizza von Cicciolina;)

Alle unsere Fotoreihen zum Weihnachtsrodeo aus den letzten Jahren findet ihr hier.

#Weihnachtsrodeo

Buchstabenmuseum @ HO | Berlin

Das Buchstabenmuseum hat sich die Bewahrung und Dokumentation von Buchstaben zur Aufgabe gemacht. Hunderte Buchstaben konnten bereits vor Verwitterung oder endgültiger Verschrottung gerettet werden. Gesammelt werden typografische Exponate – unabhängig von Kultur, Region, Sprache und Schriftsystem.

Studenten der FH Coburg haben das Berliner Buchstabenmuseum im ehemaligen Supermarkt umgestaltet und die Schriftzüge, Logos und die gebogenen farbig-leuchtenden Röhren, die immer mehr aus dem Stadtbild verschwinden, wunderbar in Szene gesetzt. Unbedingt besuchen!

BUCHSTABENMUSEUM
HO | BERLIN
Holzmarktstraße 66
10179 Berlin-Mitte
Öffnungszeiten: Do–So, 13–17 Uhr

Buchstabenmuseum

formfreu.de: Buchstabenmuseum Berlin
formfreu.de: Winterquartier der Zierfische
Buchstabenmuseum Postcards by formfreu.de

Den Ku’ Damm ‘rauf und runter’

Im Oldtimertaxi durch die Berliner Nacht und den Ku’ Damm ‘rauf und runter’.

Der Reinickendorfer Ralf Werner ist 77, sein Gefährt 50 Jahre alt. Beide sind absoluter Kult. Der Chauffeur trägt ein rotes Indienhemd und auf dem Kopf Irokesen-Schnitt. Der Wagen heißt Nepomuk und ist ein heckflossiger Mercedes-Benz 190 Dc der Baureihe 110, Baujahr 1964. Dieselmotor. Farbe Hellelfenbein. 55 PS, 140 km/h Spitze nach Tacho.

Am späten Sonntagabend führt er am Droschkenstand in Schöneberg die wartende Fahrzeugsreihe aus modernen B- und E-Klassen an. Sein schwarz-gelbes Taxischild auf dem Dach ist kleiner und leuchtet schwächer.

Zeitreise! Irgendwo stelle ich mein Auto ab und eile zu den Taxen. Ich greife zur Beifahrertür des Klassikers: “Guten Abend. Einmal Zeitreise bitte. Zeitreise nach Westberlin. Den Ku’ Damm ‘rauf und runter…” Elegante Heckflossen, ein mächtiger Kühlergrill, Säulentacho, Lenkradschaltung, rote Polster und weiße Häkeldeckchen beschwören Stil und Geist der 1960er Jahre. Ich nehme Platz auf den weichen Polstern. Was für eine Rundumsicht! Auf einem Schildchen auf der Armaturentafel ist in Handschrift und mit liebenswertem Schreibfehler zu lesen: „Du fährst im ältestem Taxi Berlins.“ – was wohl mittlerweile nicht mehr ganz so richtig ist, seit es seit ein paar Jahren einen trapezförmigen 1963er Peugeot-Oldie im Berliner Droschkenbetrieb gibt. Über eine Million Kilometer hat Nepomuk jetzt runter. Seine Gebrauchsspuren verleihen ihm eine besondere Ästhetik und machen ihn erst richtig schön – ‘automobile Patina’ heißt das neudeutsch. Zum Taxi wurde die Heckflosse erst 1990 umgebaut und in RAL 1015 umlackiert. Unter der Motorhaube nagelt ein Austauschherz aus einem 123er.

Die Fahrt geht über den Nollendorfplatz, über die bekannte Shopping-Meile Tauentzienstraße am KaDeWe vorbei zum Kurfürstendamm zur Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, dem östlichen Punkt des weltberühmten Boulevards, und weiter Richtung Rathenauplatz und dann zurück.

Ralf Werner erzählt. Viele berühmte Fahrgäste habe Nepomuk schon gesehen. Harald Juhnke oder Paul van Dyk seien mit ihm durch die Nacht gefahren. Für die meisten Kinder heute sei Nepomuk kein stolzer Mercedes, sondern einfach der “große Trabant”. Das kleine Ostauto mit seinen ebenso hohen kreisrunden röhrenförmig aus den Kotflügeln wachsenden Scheinwerfern und spitzen Flossen am Heck sei heute eben vielmehr im allgemeinen Bewusstsein als die W110er trotz ihrer imposanten Kühlermasken…

Zur Weihnachtszeit pflegen Ralf Werner und Nepomuk übrigens eine ganz besondere Tradition. Mit einer brennenden Kerze auf dem Instrumentenbrett sorgen sie für erstaunte – und bisweilen etwas um ihre Sicherheit besorgte – Fahrgäste und für besinnliche Stimmung.

Die Oldtimerdroschke fährt zuschlagsfrei zu den regulären Tarifen. Bei Fahrtende zeigt mir das Taxameter 16 Euro an: nicht viel für einen wunderbaren Ausflug in die Vergangenheit und für unvergessliche Streicheleinheiten für die Altautoseele.

25 Jahre Mauerfall – Lichtgrenze

Die Lichtgrenze war eine – außergewöhnliche – temporäre Lichtinstallation entlang des ehemaligen innerstädtischen Mauerverlaufs. Sie bestand aus etwa 8000 Ballons, die zwischen Boesebrücke an der Bornholmer Straße und Oberbaumbrücke den Verlauf der Berliner Mauer nachzeichneten. Die Ballons leuchteten als ein starker Kontrast gegenüber der Brutalität des grauen Betons. Am Sonntagabend wurden sie Stück für Stück in die Luft losgelassen, als symbolisches Zeichen für den Mauerfall vor 25 Jahren. Emotional und zugleich ernsthaft wurde so an eines der bedeutendsten historischen Ereignisse in der Mitte Europas erinnert.

Mauerfall-Jubiläum

formfreu.de: 25 Jahre Mauerfall – Trabant Sternfahrt durch Berlin