Preis der Stadt Stuttgart – Auftakt Motorsportclub Stuttgart e.V.

Am Todestag des berühmten Lotus Rennfahrers Jim Clark, der am 07.04.1968 am Hockenheimring tödlich verunglückte, begann die Auftaktveranstaltung des MSC Stuttgart auf eben dieser Rennstrecke.

Das Starterfeld der verschiedenen Rennserien reichte vom beeindruckenden und raren Pagani Zonda bis zum Fiat 500. Zum ersten Mal am Hockenheimring drehte ein Praga seine Runden, um Erfahrung und Testkilometer zu erzielen. Der in Tschechien entwickelte geschlossene Praga R1 Single Seater besticht durch seine schöne Form und sein geniales Konzept und ist dazu noch preiswert. Die GT Boliden, wie der Mercedes AMG GT, SLS Flügeltürer, oder der Audi R8 standen mit ihrem modernen Design im Kontrast zu betagten Klassikern, wie den kleinen Formel V Rennern, die sehr zahlreich an den Start gingen. Es war eine schönes Rennevent, bei dem unter anderem einer der letzten drei Werksrenntrabis, ein beflügelter VW Käfer, ein Jaguar D Type und eine Viper zu sehen waren. Der flammenneue polnische Arrinera aus Warschau sammelte ebenfalls Testkilometer. Unglaublich, dass es kaum Zuschauer gab. Um so besser konnte man das bunte Treiben genießen und mit den Rennteams ins Gespräch kommen.

Fotos und Text: Stefan Gerhauser

Int. ADAC/MCS Rundstreckenrennen Hockenheimring

Der Motorsportclub Stuttgart e.V. lud vom 27.-29.04. mal wieder zum Hockenheimring ein und zahlreiche private Rennfahrer kamen und bewegten ihre historischen Schätze bei durchwachsenem kühlen Wetter am Limit. Einige Fahrzeuge waren nur am Donnerstag beim Testtag zu sehen. Andere kamen erst am Freitag, andere fuhren nach einem Defekt frühzeitig nach Hause. So ist das im Rennsport. Ein ständiges geschäftiges Kommen und Gehen im Fahrerlager. Es wurde wahrlich nicht langweilig.

Highlights gab es genug. Ein schöner und sehr seltener Ferrari 330GTO, war sehr erfolgreich unterwegs und gewann seine Rennen. Einige BMW M1 Pro car Rennwagen tummelten sich in den Boxen, sowie einige alte Lotus, darunter ein Lotus 17 und ein Lotus 20. Ein paar prominente Gesichter waren auch vor Ort. Adrian van Hooydonk, der derzeitige BMW Chefdesigner fuhr seinen BMW 2002 T.I. Rennwagen in weiß, Neon orange und matt schwarz. Gustav Edelhoff peitschte seinen Mercedes Benz 300 SEL 6.3 um den Kurs. Ein Fest für die Sinne, sowohl optisch, als auch akustisch. Das Programm reichte von der Youngtimer Trophy, über die Cup und Tourenwagen Trophy bis zur Formula Ford und einem Langstreckenrennen. Eine sehr intime Veranstaltung, ohne Zuschauer.



Fotos und Text: Stefan Gerhauser

Saisonstart Klassikstadt Frankfurt

Saisonstart in der Klassikstadt!

Da war ja mächtig Druck im Kessel der Oldtimerfans, denn in Massen strömten alte Autos nach Frankfurt. Gegen Mittag wurde es richtig eng, letztendlich fand fast jeder auf dem Gelände oder in der Gegend einen Parkplatz. Das schöne Wetter hat sicher auch nicht geschadet. Super Stimmung, lecker Essen und Musik und einige richtige Highlights wie der De Tomaso Mangusta oder der schwarze Aston Martin DB5…:)

Klassikstadt Frankfurt

Techno Classica 2017

Die Techno Classica ist die weltweit führende Oldtimermesse und hier findet man alles. Von bezahlbar bis unerschwinglich, Clubs und Händler, Bratwurst und Kaviar. Publikum und Aussteller pilgern alljährlich nach Essen, um sich durch die stickigen, in die Jahre gekommenen endlosen Hallen zu schieben. Dieses Jahr wurde das Gelände auch noch um die Fläche der Grugahalle erweitert, um der Nachfrage gerecht zu werden. Trotzdem wurden 350 Absagen verschickt.

Viele Hersteller bringen interessante Exponate in den Pott. Porsche feiert den 40.Geburtstag des 928 mit drei Fahrzeugen der Baureihe. 1980 entstand auf Basis des Gran Turismo die Forschungsstudie P.E.S. „Typ 960“ als experimentelles Sicherheitsfahrzeug mit Aluminium-Vorderwagen, der in Essen zu sehen ist. Ihr zur Seite steht ein Porsche 928 S als seriennaher Rennwagen von 1983. Ein Einzelstück blieb der verlängerte Porsche 928 S mit vier vollwertigen Sitzen aus dem Jahr 1984, der anlässlich des 75. Geburtstags von Professor Ferry Porsche von der Belegschaft gebaut wurde. Auf einer deutlich vergrößerten Ausstellungsfläche  bietet Porsche Classic insgesamt 15 internationalen Porsche Classic Partnern, jeweils ausgewählte Klassiker zum Verkauf anbieten, darunter auch ein 904 Carrera GTS von 1964. Bei Volkswagen kann man elektrifizierte Klassiker von 1976 bis 2011.

Skoda blickt auf  eindrucksvolle Meilensteine der 122-jährigen Unternehmensgeschichte zurück und stellt Innovative Aerodynamik-Prototypen aus. Dazu ein 130 RS , der einst einen vielbeachteten Klassen-Doppelsieg bei der Rallye Monte Carlo holte. Bei BMW wird auf 40 Jahre 7er-Reihe zurückgeblickt. Mercedes präsentiert insgesamt elf Fahrzeuge aus mehr als 110 Jahren, vom Mercedes-Simplex 40 PS aus dem Jahr 1903 bis zum neuen Mercedes-AMG GT C Roadster Edition 50. Dabei ist auch der 540K Stromlinienwagen. Audi bringt “Design-Meilensteine” seiner Unternehmensgeschichte mit an die Ruhr, nämlich fünf Modelle der historischen Renn-Marke NSU aus Neckarsulm! Opel widmet sich dem Thema “80 Jahre große Opel”.

Die S.I.H.A. zeigt 2017 unter dem Thema „Grand Prix Monaco 1957“ auserlesene Rennwagen, die eine Gemeinsamkeit haben: Sie alle starteten im Jahr 1957 beim Großen Preis von Monaco, den Juan Manuel Fangio in einem Maserati 250F mit über 25 Sekunden Vorsprung vor Tony Brooks in einem Vanwall VW5 gewann. Diese beiden Boliden schmücken den S.I.H.A.-Stand in Halle 6 ebenso wie eine Auswahl aus den 16 Monoposti, die am 19. Mai 1957 in Monte Carlo an den Start gingen. Darunter befinden sich ein Ferrari 801, wie er von Wolfgang Graf Berghe von Trips gefahren wurde, ein Ferrari D 50, ein Cooper Climax T43 und ein Connaught Alta Type B.

Erwartet werden wieder ca. 200000 Besucher, die Messe ist noch bis zum Sonntag geöffnet.

Techno Classica

Mehr Techno Classica:
formfreu.de: Techno Classica 2013
formfreu.de: Techno Classica 2014
formfreu.de: Techno Classica 2015

 

Autosalon Genf 2017

Von der mauen Stimmung des Pariser Autosalons im letzen Herbst war diese Woche in Genf nichts zu spüren. Es gab jede Menge Neuheiten und gut besucht war die Messe auch. Mercedes feiert 50 Jahre AMG und zeigt den vor Kraft nur so strotzenden AMG GT Concept,  Alpine präsentiert nun endlich die Serienversion des A110, Audi den recht gut gelungenen Q8 Sport Concept, welcher 2018 in Serien gehen wird, dazu noch den A5 g-Tron , der mit Gas aus hauseigener Produktion (in Werlte) angetrieben wird und das RS5 Coupe. Bei VW ersetzt der Arteon den CC,  Konzernschwester Bentley zeigt das rein elektrisch betriebene EXP 12 Cabrio,  Porsche den Panamera Turbo Sport Turismo und den 911 GT3. Bei Itasldesign hat man die neue Sparte „Automobili Speciali“ gegründet, verpasst dem Audi R8 ein neues, radikales Kleid und verkauft ihn als ZeroUno in einer Kleinserie von fünf Exemplaren. Des Weiteren entstand ein lustiges Flugauto. In Kooperation mit Airbus wurde der Pop Up entwickelt. Er besteht aus einer autonom fahrenden Basis mit einer Passagierkapsel, die bei Stau von einer Drohne abgeholt werden kann und so über den Verkehr hinwegschwebt. Pininfarina hat im Auftrag der Hybrid Kinetic Group aus Hongkong eine Elektro- Limousine mit Namen H600 gezeichnet und gesellt ihm einen echten Traumwagen dazu. Und zwar den von Rennfahrer Emerson Fittipaldi, der sichtlich gerührt und voller Stolz das Projekt erklärt. Der knapp 1000kg leichte Karbonflitzer wird in einer Serie von 39 Exemplaren gebaut. Eines für jeden seiner Siege.

Was viel uns noch ins Auge? Auf jeden Fall der kleine Honda NEUV, ein Zweisitzer im Smart Format. Er fährt elektrisch und autonom und bietet dank einer umlaufenden Panorama Windschutzscheibe hervorragende Außensicht. Auch der Kia Stinger hat uns gut gefallen, ebenso der Volvo XC60, der Land Rover Velar, der Jaguar I-Pace Concept, der Ferrari 812 Superfast oder der kleine Tata Tamo.

Nicht ganz so frisch erschienen und das Hyundai FE Fuell Cell Concept. Charakterlose Front, zusammengewürfelte Designthemen und  dazu ein schlumpfblaues Interior. Da haben wir schon ganz andere Kracher aus Korea gesehen! Auch der Citroen DS7 ist eher in die Hose gegangen. Er soll er gegen Audi Q5 oder BMW X3 antreten und kommt nächstes Jahr zu den Kunden. Der dritte Flop ist der Alfa Romeo Stelvio. Ebenfalls ein SUV und genauso überflüssig.

Ein ganz besonderes Highlight war der Stand von Monteverdi. Zum 50 jährigen Jubiläum wurden einige der schönsten Modelle ausgestellt. Da lohnt sich die Reise zum Autosalon nach Genf, der übrigens jetzt „gims.swiss“ heisst…Geneva International Motor Show.

Geneva International Motor Show 2017

 

Retro Classics Stuttgart 2017

Schwäbisch dominiert auf der Retro Classics. Sowohl bei den Besuchern als auch bei den Ausstellungsstücken. Porsche 911 und Mercedes Pagoden allerorten. Aber auch seeehr viele R107 und auffällig viele Ferrari Testarossa bzw. 512TR.

In den neun Messehallen findet mal alles, was Räder hat. Patiniert oder restauriert, vom Händler oder von Privat. Dazu der Teilemarkt, der ab Freitag 9:00 geöffnet ist, unzählige Fahrzeuge der Clubs und die Exponate der Hersteller. So bietet Porsche einen Vorgeschmack auf die im Sommer im Museum startende Ausstellung „Neue Wege. Jedes Ziel. Immer Porsche“. Sie zeigt die Allradkompetenz von Porsche und stellt die Erfolgsgeschichte des Cayenne dar. Am Stand steht unter anderem der 959 Paris Dakar von 1986 und der 911SC Safari, der die East African Rallye 1987 in Kenia bestritt.

In einer Sonderausstellung im Atrium gibt es Italienische Schmuckstücke zu sehen. Sie stammen aus der „Collezione Umberto Panini Motor Museum“. Die Messe geht bis zum Sonntag und es werden knapp 100000 Besucher erwartet.

Retro Classics

Alle unsere Beiträge zur Retro Classics der letzten Jahre findet ihr gebündelt hier.

#RetroClassics

Auto Retro Barcelona 2016

Die Auto Retro Barcelona ging am Sonntag zu Ende. Sie fand dieses Jahr schon im November und nicht erst- wie sonst immer- Anfang Dezember statt. Wieder gab es jede Menge altes Blech zu sehen, zum Kaufen oder schauen und auch alte Ersatzteile und Automobilia. Sonderausstellungen mit historischen Feuerwehrautos oder zum 850er Modellreihe von SEAT. Auch mal das ein oder andere interessante oder ausgefallene Modell. So einen Mercedes-Benz 450 SEL 6,9 aus dem spanischen Königshaus. Hier gibts ein paar fotografische Impressionen.

Auto Retro

Auto Retro 2007-2015 bei formfreu.dehier.

autoretrobarcelona#

Welcome Mini__Austin Mini Van 1964

Der formfreu.de Fuhrpark hat wieder einmal Zuwachs bekommen. Mit gerade einmal 3,29 Metern wird der Austin Mini Van der kleinste von allen sein. Sein 850er Motor leistet stramme 34PS. Der willow green farbene Lieferwagen ist 1964 gebaut worden und verbrachte sein darauffolgenses Leben meist in Florida bei einem Sammler. Mit erst 21458 Meilen auf dem Zähler  hat er nicht viel Auslauf bekommen, das erklärt sicherlich auch seinen größtenteils originalen Zustand. Von den ursprünglich bis 1980 gebauten 521494 Vans dürften nur noch eine Handvoll in unrestauriertem Zustand überlebt haben. Über Indianapolis kam er im Oktober schließlich über England nach Deutschland, wird nun noch etwas flottgemacht und wird uns hoffentlich im nächsten Jahr viel Freude bereiten…

Buchtipp: “Vehicles at the End of Life” _ Ireneu José da Silva Oliveira

Es gibt ja viele Künstler, die Autos zeichnen. Der Designer Ireneu José da Silva Oliveira widmet sich dem Thema von einem völlig neuen Blickwinkel. Ireneu hat im Eigenverlag ein außergewöhnliches Buch mit gezeichneten – verunfallten und im Verfall stehenden – Fahrzeugen herausgebracht: “Vehicles at the End of Life”.

Der Zeichner und Illustrator beschreibt sein Projekt folgendermaßen:

Dieses Buch ist eine Ansammlung von Fahrzeugen aller Art, die ich in den letzten fünf Jahren in meinen Skizzenbüchern gezeichnet habe. Einige diese Fahrzeuge wurden auf der Straße, auf Hinterhöfen, Werkstätten oder einem Autoskulpturenpark gezeichnet. Aber hauptsächlich zeichnete ich diese Vehikel am Lebensende auf Autofriedhöfen am Rande der Stadt. Dort fand ich die nötige Ruhe um diese komplexen Formen der Fahrzeuge intensiv nachzugehen. Auch um neue Techniken und Materialien auszuprobieren. Ich empfinde es als Herausforderung diese einzigartige Formen detailliert festzuhalten, außerdem finde ich die Verletzlichkeit und die Spuren des Verfalls sehr interessant. Vor allem mag ich genau die Fahrzeuge in den Vordergrund zu setzen, die scheinbar uninteressant sind.

Vehicles at the End of Life
112 Seiten
dreisprachig DE / EN / PT
21cm x 29,7 cm
25 Euro

Ireneu José da Silva Oliveira

#buchtipp

“A Century of Heritage in Motion” FIVA Ausstellung @ UNESCO Paris

Unser 911er in Paris!

Im August hatten wir mit ihm völlig überraschend die höchste Auszeichnung beim Concours d’Elegance “Jewels in the Park” bei den Classic Days im Schloss Dyck gewonnen. Den FIVA Preservation Award für das am besten erhaltene unrestaurierte Fahrzeug! Der Preis wir dieses Jahr zum 50 jährigen Jubiläum der FIVA vergeben und steht unter dem Patronat der UNESCO. Die Classic Days waren dieses Jahr der Platz in Deutschland, an dem die FIVA die Feiern zum „World Motoring Heritage Year“ mit der Präsentation dieses besonderen Preises beging. Es gab dieses Jahr nur acht Veranstaltungen, an denen er vergeben wurde. Die Classic Days sind neben Amelia Island, Villa d’Este, Pebble Beach, Le Mans, Chantilly oder Autoclassico in Argentinien dazu ausgewählt worden.

Einige der Gewinnerfahrzeuge sind nun mit unserem 911 in Paris auf dem Gelände des UNESCO Hauptsitzes ausgestellt. In der Ausstelung “A Century of Heritage in Motion” sind unter anderem der Alfa Romeo Guillietta SZ 1962 von Corrado Lopresto, der Bugatti 35B “Williams” von Friedhelm Loh, der 1966 CD Peugeot Le Mans, ein Delahaye 148L Chapron von 1937, aus dem selben Jahr ein Packard 8 Franay, ein Rolls-Royce Phantom 1 von 1927 oder auch ein Voisin C7 Lumineuse von 1925 zu sehen. Ganz besonders cool ist der ausgestellt Citroën TPV, einer von vier überlebenden Vorserienfahrzeugen von 1939.  Ältestes Fahrzeug ist ein Panhard & Levassor von 1892.

Letzte Woche haben wir die Aufbauarbeiten begleiten und konnten einige Impressionen einfangen. Das 1958 fertiggestellte Y-förmige UNESCO Gebäude mit seinen auf dem Gelände verteilten Skulpturen von Alexander Calder oder Henry Moore bot dafür eine wunderevolle Kulisse.

Die Ausstellung geht vom 14.-18.November und ist öffentlich zugänglich. Man muss lediglich einen Idenditätsausweis am Eingang hinterlegen. Adresse: 7 place de Fontenoy 75007 Paris. Die offizielle Eröffnung ist am Donnerstag um 18:30h.

FIVA Preservation Award

Paris Motor Show 2016

Liberté, Égalité, e-Mobilité

Mutti Merkel könnte stolz sein, denn die Sache mit der Elektromobilität kommt endlich Schwung. Auf dem Pariser Autosalon kann man dieser Tage davon überzeugen. Allen voran scheint sich Volkswagen – gebeutelt von Abgasskandal und Personalrochaden oder –verlust – neu erfinden zu wollen. Die Ausstellungsstücke sind in unschuldigem weiß gehalten, es prangen Slogans wie „We are more than a car“ oder Thinking New“ von den Wänden des Messestandes und man will elektrisch und vernetzt gegen Tesla und Co angehen. Genauer gesagt sieht man für 2020 den Durchbruch für das Elektroauto und bastelt an einer ganzen Flotte von Modellen, die dann bis 2025 millionenfach auf den Strassen rollen sollen und auf dem Modularen Elektrizitätsbaukasten MEB aufbauen. Den Anfang soll der I.D. machen, ein Fünfsitzer, der auf den Aussenmaßen eines Golfs den Innenraum eines Passats bietet.

Bei Mercedes-Benz sieht man die Sache mit dem Elektroantrieb sehr ähnlich. Firmenlenker Zetsche gibt sich mit Jeans und Turnschuhen betont leger, als der die Präsentation unter dem Titel „ Liberté, Égalité, e-Mobilité“ abhält. Man sei in der Vergangenheit mit dem Thema etwas schüchtern umgegangen, nun aber folgt die Öko-Angriffswelle, an deren Ende im Jahre 2025 zehn vollelektrische Modelle stehen sollen, die einen Anteil von 15-20% der gesamten Flotte ausmachen werden. Den Anfang macht die seriennahe Studie Generation EQ, die auf dem GLC basiert. Äußerlich wurde dieser etwas geglättet und mit blauen Leuchtgrafiken versehen. Darüber hinaus will man einen neuen Carsharing-Service an den Start bringen. Privatpersonen sollen dann ihren geleasten Mercedes an andere verleihen können, um etwas dazuzuverdienen. Ganz schwäbisch also.

Was einige Hersteller  für in ein paar Jahren versprechen kann man freilich woanders schon heute kaufen. Opel zeigt mit dem Ampera-e ein kompaktes Elektroauto mit Platz für fünf Personen und einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern. Und Renault rüstet den schon seit Jahren gebauten Zoë auf und lässt ihn mit einer Batterieladung 400 Kilometer weit fahren.

Citroen zeigt den gut gelungenen C3 und die Studie CXperience mit zitrusgelbem Interior, der ein Nachfolger für den C5 sein könnte. Darüber hinaus hat PSA die neue Dachmarke „Free2Move“ für Mobilitätsdienste gegründet, unter der künftig das gesamte Angebot für vernetzte Dienste und Mobilität gebündelt wird. Man ist eine Partnerschaft mit 15 Organisationen und Start-ups eingegangen, um „nachhaltige, sichere und vernetzte Mobilitätslösungen anzubieten“.

Unter den insgesamt 65 Weltpremieren waren auch der neue Nissan Micra, der in die fünfte Generation geht, der Skoda Kodiaq, der mit einem Einstiegspreis von 24490 Euro nicht nur Audi die Hölle heiß machen könnte. Die Ingolstädter präsentieren den schon jetzt uralt aussehenden Q5. Nicht viel frischer sind der neue Kia Rio und der Hyundai i30. Da waren die Vorgänger deutlich schicker. Land Rover hat den neuen Discovery, Ferrari den La Ferrari Aperta, BMW eine X2 Studie und und und…

Das Highlight und ein wenig Ablenkung vom Auto-Alltag stand aber bei Renault und heißt TreZor. Schon die gesamte Renault Pressekonferenz war wieder sehr gelungen. Ein kleines Mädchen schlendert über den riesigen Messestand, greift schließlich nach einer der von der Decke hängenden Kugeln und startet die Show, an deren Ende sich der riesige Ring erhebt und den Blick auf den nur 1,08m hohen Elektro-Konzeptwagen frei gibt. Unter der klassischen Proportion verbergen sich allerlei futuristische Details. Das Dach klappt nach oben weg und gibt den Einstieg frei, die Rückleuchten sind aus laserbeflammten Glühfäden, Lüftungsklappen auf der Haube öffnen sich wie Kiemen und lassen das Auto atmen. Zur glatten Anmutung der Fronpartie bilden die mit einem hexagonalen Muster überzogenen Flächen einen spannungsvollen Kontrast.

Trotz der vielen Neuheiten, gab es wenig Neues. Oft hörte ich, es seien so wenig Besucher hier. Manche Hersteller wirken recht verloren oder verwalten den Stillstand. Einige haben sich erst garnicht auf der Messe blicken lassen. Ford, Volvo, Lamborghini, Bentley, Mazda oder Rolls-Royce scheint ein Messeauftritt in Paris nicht nicht mehr rentabel und sie suchen sich andere Formate, um ihre Neuheiten an die Kunden zu bringen. Vielmehr als um einzelne Modelle, geht es darum mit Marketingphrasen und schön klingenden Versprechungen die Kundschaft bei Laune zu halten und Ihnen auch weiterhin den Traum vom Auto zu verkaufen. Car-to-X, Shared Mobility Services, connectivity, P-to-P Carsharing, Live Traffic, In Car Office…Wie sagte Sergio Marchionne neulich in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung: “Diese Industrie ist wieder einmal am Scheideweg. Niemand hat eine Patentlösung. Jeder kämpft um den Zugang zu zukunftsweisenden Technologien. Das Auto ist das neue interaktive Medium zwischen alter und neuer Welt. Jetzt gilt es, schnell zu sein und die richtigen Entscheidungen zu treffen.”

Ein sehr schönes “Stimmungsbild” kann man auch bei unseren Kollegen von “radical” lesen.

Paris Motor Show

16. Rheinhessen-Rallye 2016

Mit der alljährlichen Rheinhessen-Rallye kündigt sich mal wieder das Ende der Saison an. Das traumhaft schöne Wetter, lässt dies gar nicht vermuten und tröstet so über die eine oder andere verregnete Ausfahrt im Frühsommer hinweg. Um die 60 Fahrzeuge fanden sich am letzten Samstag zum Start in Alzey ein und machten sich alsbald auf die wunderschöne Strecke. Gefahren wurde nach Skizzen auf dem kürzesten Weg, zu Suchen waren die stummen Wächter und zu meistern waren einige Geschicklichkeits- oder Gleichmäßigkeitsprüfungen. 400m waren mit einem 30er Schnitt zu fahren, wobei das Ziel mit exakt 20km/h zu durchfahren war. Stein-Bockenheim war mit Chinesenzeichen zu durchfahren und in Wöllstein wartete die erste Sonderprüfung auf uns. Einmal auf einer engen, mit Pylonen abgesteckten Fläche wenden, bitte. Das war mit unseren GT4 natürlich eine Katastrophe. Riesiger Wendekreis und fehlende Servolenkung machten die Übung zur Tortur für Fahrer und Fahrzeug. Da wünschte man sich doch einen Mini, der die Aufgabe in einem Rutsch, ohne zu rangieren erledigte…die SP2 war eine Schätzaufgabe. Zu wissen galt die minimale Bodenfreiheit seines Fahrzeugs in der Wagenmitte. Auch hier lagen wir etwas daneben.

Nach der Mittagspause bei Wörrstadt ging es mit Strich- oder Strich-Punkt Skizzen in teilweise uraltem Kartenmaterial von 1936 oder aus den 60er Jahren weiter. Eine Lange GLP in Monzersheim war ebenfalls mit einer alten Karte zu bestreiten, was teilweise zu Verwirrung im Cockpit führte. Ziel war, wie immer, auf dem Marktplatz in Oppenheim, wo uns die noch amtierende rheinhessische Weinprinzessin Kathrin Weinbach mit einem leckeren Fläschchen empfing. Bei Siegersekt und einem Eis vom Kaffee gegenüber verkürzten wir uns die Wartezeit, bis alle Teilnehmer im Ziel waren. Dann ging es im Konvoi zur Abendveranstaltung Dienstleistungszentrum ländlicher Raum, wo der Abend bei der Siegerehrung ausklang. Wie immer bekam jedes Team eine Flasche Wein mit der Platzierung. Bei und war es diesmal die 33. Ein großer Dank und Lob geht an die Organisatoren und Helfer, die dieses Jahr eine besonders spannende und schöne Rallye auf die Beine gestellt haben. Die Strecke war ein Traum, ein Bach war zu durchqueren, ein Weinberg zu durchfahren, eine Fischgräte aus einer Telefonzelle zu holen. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr. Am 09.09.2017 ist es soweit…

formfreu.de: Rheinhessen-Rallye 2014, 2013, 2012 und 2011
formfreu.de: Rheinhessen-Rallye-Team: Osterausfahrt 2011

Rheinhessen-Rallye