Retro Classics 2013 Stuttgart

Die Retro Classics in den Stuttgarter Messehallen ist die große Oldtimerschau im Süden der Republik. 77000 Zuschauer und 3000 gezeigte Fahrzeuge sind die beeindruckenden Zahlen des vergangenen Altautowochenendes im Ländle. Ein breites Spektrums an Ausstellungsthemen – wie z. B. die Luxusmarken Horch oder Delahaye, US-Cars, liebevoll gestaltete Club-Auftritte, Lastwagen, Traktoren, Motorrädern, Modellautos und Zubehör – ließ den Retro Classics-Besuch auch dieses Jahr zum lohnenden Event machen. Ein tolles Altblech-Potpourri aus sowohl hochpreisigen oder gar unbezahlbaren Klassikern als auch Youngtimern. Zum Schauen oder Kaufen. Meine persönlichen Heros der Schau waren der VEB Horch Sachsenring P240, ein 58er Facel Vega FV3B sowie die Fiat Barchetta Hardtop aus dem Jahre 1946, ein wunderbares für die Rennfahrerin Baronessa Marià Antonietta Avanzo hergestelltes Einzelstück.

Dem Retro Classics Oldtimerparkplatz, dem ersten großen Oldtimertreffen der Saison und dem großen Highlight der Schau, widmen wir eine eigene Fotostrecke. Demnächst hier bei formfreu.de.

Alle unsere Beiträge zur Retro Classics der letzten Jahre findet ihr gebündelt hier. Bilderreihen zu weiteren Oldtimermessen gibt es hier und hier und hier

Retro Classics

#retroclassics

Slotcars

Ich habe sie geliebt, meine Carrerabahn! Neulich habe ich auf dem Dachboden mal die alten Fahrzeuge rausgekramt und den Staub etwas abgewischt. Zum Vorschein kam abgewetztes Plastik, einige Teile fehlen oder sind abgebrochen, aber die Kampfspuren zeugen von den Duellen mit meinen Brüdern. Porsche 935 im Nogger Look, Porsche 917 10K, BMW M1 und 3,0 CSL als Notarztwagen waren die Renner der Zeit. Ich werde mal weiterkramen, denn einen Betonmischer gab es auch noch irgendwo…

Den Melkus RS 1000 als Slotcar von Prefo gibt es hier.

Mostra Scambio di Auto, Moto e Ciclo d’Epoca, Novegro/Milano

Stefan war am Oldtimer- und Teilemarkt in Novegro/Milano. Ende Februar pilgerten wieder Klassik-Enthusiasten aus ganz Europa zur Mostra Scambio di Auto, Moto e Ciclo d’Epoca im Parco Esposizioni Novegro vor den Toren Mailands, um nach fehlenden Teilen oder Ideen für neue Schrauberprojekte zu suchen.

Märkte in Italien sind immer eine Reise Wert, zum Kaufen oder nur als Spiegel der Faszination der Mechanik. Angereist aus dem eisigen Deutschland über die Alpen geht es ins kalte, jedoch sonnige Mailand. Zu sehen gibt es alle Arten von Motorrädern und Rollern und die dazu passenden Teile. Beginnend in den 50er Jahren bis in die späten 80er. Aktuell ist ein Trend erkennbar für Enduros aus den 70ern, meist liebevoll im Originalzustand erhalten, selten „totrestauriert”. In Italien scheint Patina erlaubt, das Leben darf Spuren hinterlassen. Matt und glücklich geht es mit neuer Vespa, Alfa-Buch, alter Belstaff-Jacke und endlosen Inspirationen und Projektideen zurück nach Deutschland.

Bilder und Text: Stefan S. Handt

Genf-Girls

Der Messerundgang mit Blick auf das schmückende Beiwerk: Messehostessen verleihen so mancher automobilen Premiere das letzte Quäntchen Eleganz und Anmut. Schick und schön und …

Unsere große Fotostrecke mit allen Neuheiten aus den Genfer Palexpohallen findet ihr hier.

Auto-Salon Genf, Salon d’Auto Genève, Geneva Motor Show 2013, Palexpo

Autosalon Genf 2013

Of Monsters and Men

Früh aufstehen war wieder angesagt. Einerseits um noch einen Parkplatz im P12 zu bekommen, andererseits um die ersten Pressekonferenzen verfolgen zu können. Peugeot machte um 8 Uhr den Anfang. Der 2008 wurde mit reichlichen Tanzeinlagen geschmückt, um 8:15h pries BMW die Vorzüge des Elektroflitzers i3 und des neuen 3er GT. 8:30h Mini, 8:45h Mercedes-Benz. Der CLA und die neugemachte E-Klasse kommen in Europa an und Usher durfte von der Testfahrt im A45 AMG erzählen. Subaru feiert 55 jähriges Firmenjubiläum und stellt dem Conceptcar Viziv den kleinen zweigetakteten Typ 360 zur Seite, der von 1958 bis 1970 gebaut wurde. Sehr schön!! Gegen 9:45h dann ein weiteres Highlight. Gert Hildebrand enthüllt den Qoros GQ3 und gibt den Startschuss für die chinesische Marke. Das Debut scheint gelungen und es war sicher nur Zufall, dass die Pressekonferenz zeitgleich mit der von VW stattfand…

Eigentlich aber war aber es die Show der Exoten. Ferrari stellte mit dem “La Ferrari” einen neuen Supersportwagen mit 963 Hybrid-Gesamt-PS vor. Optisch vermag er mich noch nicht zu überzeugen. Noch schlimmer allerdings der Lamborghini Veneno. Gruseliger Rambo-Style vom Allerschlimmsten. Gut, dass nur drei Stück gebaut werden und hoffentlich in irgendwelchen Garagen verschwinden. Auch nicht überzeugen konnte der Aston Martin Rapide Kombi von Bertone. Probleme mit der Aufhängung am Vortag zwangen ihn zu einem unerwarteten, offroadigem Look, die später offensichtlich behoben wurden. Naja. Ganz anders bei Pininfarina, die sich im 12 jährigem Rhythmus wieder einem Ferrari Showcar widmen. Zu Ehren des verstorbenen Sergio entstand im Team um Fabio Filippini auf 458 Basis eine aufregende Barchetta Studie ohne Windschutzscheibe. Der Bentley New Flying Spur sieht live besser aus, als auf Fotos. Das Heck mit den tiefsitzenden Leuchten gefällt immer mehr und erinnert entfernt an die Autos der 80er Jahre. Auch der Konkurrent Rolls Royce steht nicht leer da. Der Wraith ist ein viersitziges Fastback Coupe. Freilich mit enormen Ausmaßen, dennoch unerhört elegant und nobel! Eine andere Überraschung steht bei Giugiaro. In der jüngeren Vergangenheit ja eher mit Mittelmäßigem aufgefallen, stellt er in Genf eine Art Strand- oder Wüstenbuggy auf Lamborghini Basis vor. Gleich zwei Versionen (geschlossen und offen) stehen am Stand und gefallen mir sehr. Ein anderer Exot mit Flügeltüren, wenngleich kein Supersportwagen, ist der VW XL1. Präzise gezeichnet strahlt er Perfektion, Leichtigkeit und Ruhe aus und verbraucht nur 1 Liter Sprit. Die Zukunft kann kommen! Mit 3,88 Metern ist der kleine Flitzer von Kia genau so lang geraten. Mit seinen dicken Backen und den großen Rädern steht er satt auf der Strasse und ist richtig schick geworden. Er hört auf den Namen “provo” (und will wahrscheinlich nur spielen).

Viele Hersteller legen ihren Neuerscheinungen etwas altes Tafelsilber zur Seite, um auf ihre Geschichte zu verweisen. Subaru, Aston Martin oder Jaguar. Bei Brabus wirbt ein perfekt restaurierter Pagoden SL (der übrigens vor genau 50 Jahren in Genf präsentiert wurde) für das Classic Center, bei RUF steht einer der allerersten Porsche 901 zum ebenfalls 50 jährigen Geburtstag des Modells (911). Das schönste Stück hat jedoch Pininfarina hingestellt. Es ist der Dino Berlinetta Speciale von 1965. Ein echter Traumwagen….

Unsere Beiträge zur Automesse in der Schweiz aus den vergangenen Jahren findet ihr hier und hier und hier und hier

ruhla digi 73

Digital und Ost-Pop. 1973 präsentierte das VEB Uhrenkombinat Ruhla zu den sog. Jugendfestspielen die Scheibenuhr digi 73. Die Uhr zum Wartburg.

Briefmarkentrabant

Berlin Street Life: Trabant 601 im Postwertzeichenlook

Verflucht, verspottet und geliebt. Alt und holprig, und als Ikone der Wendejahre purer Kult.

Auch gucken: Hauptstadttrabanten gibt es außerdem hier und hier.

#BerlinCars

280 SE Berlin

Berlin Street Life: Mercedes-Benz W116. S-Klasse.

Im Tauwetter: Die chromblitzende Sonderklassenlimousine für die wirklich arrivierte Kundschaft der 1970er Jahre.

Mehr saukalte Winterhauptstadtstraßenfotos findet ihr hier und hier

#BerlinCars

Giallo Ginestra.

Remember Coupé.

Mein Coupé Fiat. Der ginstergelbe automobile Lebensabschnittbegleiter 1997-2004. Bangle-Cressoni-Basso-Piovano-Davis-…-Design mit den markanten Fontana-Kotflügel-Cuts. Ob es den Wagen heute irgendwo noch gibt?

Buchtipp: Schöner unsere Paläste!

formfreu.de-Buchtipp:

»Schöner unsere Paläste!«, so lautete eine Parole, die Witzbolde an eine der vielen verfallenden Hauswände irgendwo im alten Ostberlin gemalt hatten. Mit den Häusern zerbröckelte die ganze DDR, und ein großer Wind genügte, um sie schließlich davonzuwehen. Nahezu unbeachtet von der Öffentlichkeit hat der Berliner Fotograf Gerd Danigel eindrucksvolle Bilder vom letzten Jahrzehnt der DDR und des folgenden Umbruchs geschaffen. Auf den Straßen und Plätzen, in Kneipen und Geschäften, an Bahnhöfen und vor Fabriken beobachtete er die Menschen seiner Heimatstadt Berlin und Ostdeutschlands. Seine Bilder sind von Zartheit und tiefer Zuneigung, aber auch von viel Humor geprägt. Die erste umfangreiche Auswahl seiner Aufnahmen lädt ein, das Werk eines Fotografen zu entdecken, der den Vergleich mit namhaften Vertretern des Ostdeutschen Fotorealismus nicht zu scheuen braucht.*

Ein tolles Fotobuch mit wunderbaren historischen Aufnahmen aus dem Vorwende- und Nachwendeberlin. Gerd Danigel läßt die verschwundene Welt Ost-Berlins wieder aufleben. Menschen, Alltag, Gesichter, Straßenkreuzungen, Prenzlauer Berg, Mauer, Palast der Republik und Schaufenster. Einzigartige Momentaufnahmen. Herb, rauh, zart, authentisch.

Gerd Danigel
Schöner unsere Paläste!
Berlin-Fotografien 1978-1998

Herausgegeben von Mathias Bertram
Lehmstedt Verlag, Leipzig 2011
159 Seiten, 24,90 Euro
ISBN: 978-3942473088

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Gerd Danigel Homepage

Weitere Berlin-Buchempfehlungen findet ihr hier und hier.

*Zitat: Gerd Danigel, www.ddr-fotograf.de
Fotos: Copyright: Gerd Danigel

#Buchtipp

Fahrzeugmuseum Suhl

Die Stadt Suhl hat eine über hundertjährige Tradition im Fahrzeugbau. Auf 1100 m² Ausstellungsfläche werden im Fahrzeugmuseum Suhl ca. 220 Exponate aus allen Bereichen des Fahrzeug­baus gezeigt: Fahrräder, Mopeds, Motorräder und Automobile.

Der große Hingucker und ein ganz besonderes Glanzstück des Museums im Suhler Congress Centrum ist der legendäre Greifzu-Rennwagen. Der Suhler Rennfahrer Paul Greifzu machte sich nach dem Krieg an sein Formel 2-Projekt. Ein geretteter BMW 328 wurde nach seinen Vorstellungen zum Formel-Monoposto umgebaut. Er war sofort erfolgreich beim Sternbergrennen zwischen Zella-Mehlis und Oberhof, auf der Halle-Saale-Schleife und beim Leipziger Stadtparkrennen. “Höhepunkt war wohl der Sieg beim Internationalen Avusrennen 1951 gegen starke nationale und internationale Konkurrenz vor 300.000 Zuschauern”.* Greifzu verunglückte 1952 auf der Dessauer Autobahn-Rennstrecke tödlich.

Die Ausstellung gibt einen wunderbaren Überblick über die Automobilbautradition in Thüringen. Die herrschaftlichen Simson Supra aus Suhl sind besonders schön inszeniert. Auch die Eisenacher Dixi, BMW, EMW, IFA und Wartburg-Modelle dürfen natürlich nicht fehlen. Bekanntlich steht ja die automobile Wiege von BMW nicht in München, sondern in Thüringen. Alle BMW-Automobile wurden bis zum Ende des 2. Weltkriegs ausschließlich in Eisenach hergestellt. Besonders erwähnenswert ist der ausgestellte auf dem BMW DA2 basierende kleine rote Sportwagen mit Ihle-Aufbau. Sein markantes Erkennungszeichen ist die Frontgestaltung, später “BMW-Niere” genannt, die bei diesem Wagen erstmalig zum Einsatz kam.

Besonders umfangreich ist natürlich der Zweiradbereich im Museum. Die Dampfhammer AWO 425/Simson 425 und alle Simson Mopeds der Vogelserie – Schwalbe, Spatz, Star, Sperber und Habicht – gibt es neben den Modellen von MZ, BMW/EMW und einer Vielzahl weiterer zweirädriger Kostbarkeiten zu bestaunen.

Die formfreu.de-Empfehlung: Das Fahrzeugmuseum Suhl ist ein besonders schöner Grund für eine Reise in den schönen Thüringer Wald!

Noch mehr Thüringer Automobilbautradition findet ihr bei uns hier und hier und hier

Fahrzeugmuseum Suhl

* Zitat: traumautoarchiv.de

#Wartburg